MedizinMuskelfett mit höherem Sterberisiko verbunden
In der Medizin steht besonders das Bauchfett im Fokus, da es mit einem gesteigerten Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Krebs, Diabetes und Bluthochdruck in Verbindung gebracht wird. Weniger bekannt sind dagegen die Gefahren, die vom Muskelfett ausgehen.
Ein internationales Forscherteam hat dies mithilfe von Daten aus Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Bei einer sogenannten Myosteatose, also einem stark erhöhten Anteil von Muskelfett, wächst auch das Sterberisiko erheblich.
Erhöhung des Sterberisikos wie durch Rauchen oder Diabetes
Die Forschenden untersuchten dafür die Daten von 8.982 Erwachsenen, bei denen zwischen 2004 und 2016 eine routinemäßiger CT-Scan zur Prophylaxe von Darmkrebs vorgenommen worden war. In den analysierten durchschnittlich knapp neun Jahren nach dem Scan starben 507 der untersuchten Personen. Es zeigte sich, dass die Patienten mit Myosteatose ein um 55 Prozent erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu denen ohne erhöhten Muskelfettanteil hatten. Auch das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall war bei ihnen überdurchschnittlich hoch.
"Interessanterweise zeigte sich diese Verbindung unabhängig von bestimmten Markern wie Fettleibigkeit oder dem Body-Mass-Index", erklärt der Studienautor Dr. Maxime Nachit. Das Sterberisiko durch Myosteatose war dabei so stark erhöht wie beim Rauchen oder bei Diabetes Typ 2. Die Forschenden weisen zudem besonders daraufhin, dass in der medizinischen Community diese Zusammenhänge bisher wenig bekannt sind und nun stärker in den Blick genommen werden sollten.
Links/Studien
Link zur Studie: AI-based CT Body Composition Identifies Myosteatosis as Key Mortality Predictor in Asymptomatic Adults
(cdi)
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 16. Juni 2023 | 21:00 Uhr