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StudieBei Übergewicht im Alter: Vitamin D kann Blutdruck senken, aber "viel hilft viel" stimmt nicht

12. November 2024, 16:11 Uhr

Bei übergewichtigen älteren Menschen kann eine regelmäßige Vitamin-D-Einnahme (600 Internationale Einheiten pro Tag) wahrscheinlich eine blutdrucksenkende Wirkung haben, zeigt eine Studie. Eine Vitamin-D-Überdosierung mit mehr als 3.000 IE pro Tag zeigte aber keinen zusätzlichen Nutzen.

Die pauschale Aussage "Vitamin D senkt den Blutdruck" lässt eine Studie aus dem Libanon nicht zu, aber für einen Teil der Probanden galt es nachweislich doch. "Unsere Studie ergab, dass eine Vitamin-D-Supplementierung den Blutdruck in bestimmten Untergruppen wie älteren Menschen, Menschen mit Adipositas und möglicherweise Menschen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel senken kann", sagt Studienautor Ghada El-Hajj Fuleihan vom "American University of Beirut Medical Center". Mit Adipositas ist dabei ein Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr gemeint. Dort wurde der Effekt verstärkt festgestellt.

Die Forschungsgruppe untersuchte 221 ältere Menschen mit Übergewicht beziehungsweise Adipositas, die über ein Jahr hinweg entweder Vitamin-D3-Präparate mit 600 Internationalen Einheiten (IE) pro Tag oder mit 3.750 IE pro Tag einnahmen. Sie stellten fest, dass die Supplementierung deren Blutdruck senkte. Die Forscher verglichen dann aber beide Gruppen und erkannten, dass die höheren Vitamin-D-Dosen kaum beziehungsweise gar keinen zusätzlichen Nutzen für die Gesundheit brachten.

Nach Auswertung und wissenschaftlicher "Säuberung" aller Daten konnten folgende durchschnittlichen Effekte geschätzt werden: Senkung des systolischen Blutdrucks (erster und höherer Wert beim Messen) nach einem Jahr in beiden Gruppen um durchschnittlich 3,5 mmHg ("Millimeter Quecksilbersäule"), in der Hochdosisgruppe um 4,2 mmHg, in der Niedrigdosisgruppe um 2.8 mmHg. Trotz des starken Dosisunterschieds war der Blutdrucksenkungsunterschied also relativ gering.

Etwas niedriger waren die Ergebnisse beim diastolischen Blutdruck (zweiter und niedrigerer Wert beim Messen). Geschätzte Senkung um durchschnittlich 2,8 mmHg, dabei 3,02 mmHg in der Hochdosisgruppe und 2,6 mmHg in der Niedrigdosisgruppe. Die Unterschiede waren also noch geringer als beim systolischen Blutdruck. Und natürlich gab es von Mensch zu Mensch große Abweichungen.

Auch die Untersuchung, bei wie vielen der Patienten die Vitamin-D-Gabe überhaupt deutlich blutdrucksenkende Auswirkungen hatte, brachte nur geringe Unterschiede zwischen den Gruppen hervor. Eine Senkung von 4 mmHg oder mehr beim systolischen Blutdruck erreichten 42,3 Prozent der Niedrigdosis-Probanden und 42,7 Prozent der Hochdosis-Probanden. Beim diastolischen Blutdruck und dessen Senkung um mindestens 2,5 mmHg war die Tendenz sogar umgekehrt: 46,8 Prozent in der Niedrigdosis-Gruppe, aber nur 44,5 Prozent in der Hochdosisgruppe. All das führt die Forscher zu dem Ergebnis, dass die deutlich erhöhte Dosis keinen zusätzlichen Nutzen bringt.

Auch lässt sich durch die Studie keine Aussage treffen, wie sich Vitamin D bei Menschen, die jünger als 65 und/oder nicht übergewichtig sind, auf den Blutdruck auswirkt. Denn solche Menschen waren nicht Teil der Studie.

Links / Studien

Die Studie "Blood Pressure Decreases in Overweight Elderly Individuals on Vitamin D: A Randomized Trial" ist im "Journal of the Endocrine Society" erschienen.

(rr)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 05. März 2024 | 17:00 Uhr

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