Wissen-NewsErstmals Todesfall mit Vogelgrippe-Virus Typ H5N2 gemeldet
Vogelgrippeviren breiten sich weltweit aus, auch in Mitteldeutschland. Ein paar hundert Menschen weltweit sind in gut 20 Jahren daran gestorben. Jetzt wird erstmals ein Todesfall gemeldet, der anders ist als alle anderen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den weltweit ersten Todesfall eines Menschen gemeldet, der mit einem im Labor bestätigten Influenza-A-Virus (H5N2) infiziert war. Der Fall sei aus Mexiko gemeldet worden, berichtete die WHO am Mittwochabend in Genf. Mehrere Laboranalysen hätten den Virustyp bestätigt. Von 2003 bis Mai 2024 waren der WHO aus 23 Ländern insgesamt 463 Todesfälle nach Infektionen mit Vogelgrippeviren gemeldet worden, es handelte sich aber immer um H5N1.
WHO: "Geringes Risiko für die Allgemeinbevölkerung"
Die WHO rief alle Länder erneut auf, wachsam zu sein und Häufungen von Krankheiten genau zu untersuchen. "Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, als gering ein", teilte die WHO mit. Der Fall sei der erste Vogelgrippe-Tote in Mexiko überhaupt gewesen. Die Person (59) habe mehrere andere Krankheiten gehabt. Sie habe nach mehreren Wochen Krankheit plötzlich hohes Fieber und Atemnot gehabt, sei ins Krankenhaus gekommen und dort am 24. April gestorben. Es gebe bislang keine Hinweise, dass die Person infiziertem Geflügel oder anderen Vögeln ausgesetzt war. Unter Verwandten, Bekannten und medizinischem Personal, das mit der Person zu tun hatte, seien keine weiteren Infektionen festgestellt worden.
Vogelgrippe wird in aller Regel durch den Kontakt mit infizierten Vögeln übertragen. Er kann sich in seltenen Fällen auch von einem auf den anderen Menschen ausbreiten. Das ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bislang aber sehr selten passiert und habe nur wenige Menschen betroffen. Eine Infektion verläuft meist harmlos. Die Viren könnten sich aber so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Deshalb wurden Impfstoffkandidaten entwickelt, die im Fall einer Pandemie schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden können.
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dpa/jar
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Kurznachrichten | 03. Juni 2024 | 15:45 Uhr
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