Alkohol Kanada
Bildrechte: PantherMedia / Amelia Martin

Covid-19 Corona-Pandemie: Mehr Alkohol und noch mehr Cannabis – in Kanada

07. November 2021, 10:00 Uhr

Es ist ein verbreiteter Verdacht, der nun für Kanada bestätigt wurde: Während der Corona-Pandemie wurde mehr Alkohol getrunken. In Kanada waren es über fünf Prozent mehr. Noch stärker stieg der Kauf und damit vermutlich auch der Konsum von Cannabis an.

Die Forschenden von der McMaster-Universität im kanadischen Hamilton werteten für ihre Studie die Verkaufsstatistiken für Alkohol und Cannabis in der Zeit vor der Corona-Pandemie zwischen November 2018 und Februar 2020 und während der Pandemie zwischen März 2020 und Juni 2021 aus – also jeweils für 16 Monate. Das Ergebnis: Die Kanadier gaben in diesen untersuchten Corona-Zeiten für Alkohol 1,86 Milliarden Dollar und für Cannabis 811 Millionen Dollar mehr aus als in den Vergleichszeiträumen der Vorjahre. Allein im März 2020 war der Erwerb bei beiden um 15 Prozent höher als erwartet – und ähnelte damit den Hamsterkäufen von anderen Produkten.

Cannabis seit 2018 legal in Kanada

Danach ging der Verkauf von Alkohol wieder etwas zurück, blieb aber mit einem monatlichen Durchschnittsanstieg von 5,5 Prozent auf einem erhöhten Niveau. Cannabis wurde dagegen über den gesamten untersuchten Pandemie-Zeitraum mit einem Plus von fast 25 Prozent viel stärker als erwartet gekauft – und offenbar auch konsumiert, wie eine weitere Studie des Centre for Addictions and Mental Health ergab. "Die Verkaufszahlen geben eine Ahnung, wie sich Verhaltensmuster während der Covid-19-Pandemie geändert haben könnten und helfen den Gesundheitsbehörden, darauf zu reagieren", erklärt der Studienautor James MacKillop. Gleichzeitig könne aber aus den verkauften Mengen von Alkohol und Cannabis nicht direkt auf deren Konsum geschlossen werden.

Ein weiteres Problem beim Vergleich der Zeiträume besteht darin, dass Cannabis in Kanada seit 2018 verkauft werden darf. Zwar wurde ein verstärkter legaler Erwerb mit einberechnet, doch während der Pandemie könnte dieser noch gewachsen sein, weil Konsumenten noch mehr Cannabis online kauften. Dies würde auch den Unterschied im Vergleich zum Alkohol-Verkauf ab März 2020 erklären. Letztlich sei so auch unklar, inwieweit sich die Erkenntnisse auf andere Länder ausdehnen lassen. Aber die Verkaufszahlen gäben zumindest Hinweise darauf, wie sich der Konsum von bestimmten Substanzen während der Pandemie geändert haben könnte, erklärt Jean Costello, ebenfalls Studienautor.

3 Kommentare

Herbert21 am 07.11.2021

Es wurde nur mehr Cannabis im legalen Markt gekauft, weil die gleiche Menge nicht mehr im illegalen Bereich gekauft wurde. Es gab also keinen Anstieg beim Cannabis, beim Alkohol aber schon weil es da fast keinen illegalen Markt gibt. Bitte die Überschrift an die Wahrheit anpassen.

DermbacherIn am 07.11.2021

Was für eine Weisheit, und wie ist es in MItteldeutschland?

Anni22 am 07.11.2021

Und? Hat sich Alkohol und/oder Canabis gegen Corona bewährt? Wer Drogen legalisiert, muss sich nicht wundern...