Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
Klima & UmweltMedizinPsychologieWeltraumGeschichteNaturwissenschaftBildung
Bildrechte: Andy Duback/University of Vermont

Corona-Forschung aktuell: 19. DezemberNaturfreunde seit Corona

19. Dezember 2020, 05:00 Uhr

Die Pandemie hat auch ihre positiven Seiten: Selten waren die Menschen so viel an der frischen Luft, wie 2020. Das bestätigt jetzt auch eine neue Studie aus den USA. Außerdem: Coronaviren mögen es kalt.

von Thilko Gläßgen und Clemens Haug

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über Corona

Weihnachten 2020 steht bevor, es wird ein Fest unter Pandemiebedingungen. Derweil gibt es aus der Forschung täglich neue Erkenntnisse zu Covid-19, SARS-CoV-2 und den Folgen der Pandemie sowie ihrer Bekämpfungsmaßnahmen. MDR WISSEN verschafft Ihnen hier den Überblick über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Coronavirus bleibt bei kalten Temperaturen länger ansteckend

Physiker aus den USA haben eine mögliche Erklärung dafür gefunden, warum es im Winter häufiger zu Coronainfektionen kommt. Das Team um Michael Vershinin von der Universität Utah in Salt Lake City baute im Labor Eiweiße aus der Virenhülle nach und testete, wie stabil diese Proteine bei unterschiedlichen Temperaturen blieben. Dabei zeigte sich: Schon bei einer moderaten Erwärmung auf etwa 30 Grad Celsius zerfielen die Proteine deutlich schneller. Der Effekt wurde verstärkt, wenn die Umgebung trocken war. Bei Temperaturen um 21 Grad dagegen blieb die Eiweißhülle des Virus stabil. Die Forscher schließen daraus, dass die Viren bei Raumtemperatur und in einer kühleren Umgebung im Freien deutlich länger ansteckend bleiben könnten als im Sommer.

Zur Studie

Vershinin et.al.: Structural stability of SARS-CoV-2 virus like particles degrades with temperature, Biochemical and Biophysical Research Communication

Naturfreunde seit Corona

26 Prozent der US-Amerikaner, die in diesem Jahr öffentliche Parks und Grünanlagen besucht haben, waren vergangenes Jahr kaum in der Natur unterwegs. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Vermont, die jetzt im Fachjournal Plos One erschienen ist. Die Forscher hatten nach Einführung der Coronaregeln in dem Bundesstaat an der Ostküste über 400 Besucher in 25 öffentlichen Parks befragt. Dabei zeigte sich: 70 Prozent der Befragten hatten seit Beginn der Pandemie ihre Parkbesuche gesteigert. Für 81 Prozent war es durch die Pandemie deutlich wichtiger geworden, Zugang zur Natur zu haben. 66 Prozent der Befragten sagten, sie kämen, um Ruhe zu finden. 17 Prozent gaben an, diese Plätze würden ihnen soziale Kontakte ermöglichen, die durch die Hygieneregeln sonst nicht mehr möglich waren. Die Autoren der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass Zugang zur Natur in der Krise der psychischen Gesundheit hilft. Das unterstreicht umgekehrte Ergebnisse aus Ländern mit besonders striktem Lockdown, wo das Verlassen der eigenen Wohnung praktisch vollständig verboten war. Dort klagten die Befragten deutlich häufiger über Depressionen und Angstzustände.

Zur Studie

Aktuelle Corona-Forschung

Corona-Forschung aktuell: 18. DezemberPsychische Belastung bei technischem Klinikpersonal am höchsten

Corona-Forschung aktuell: 17. DezemberCorona: Das Paket der Maßnahmen bremst die Virusausbreitung

Corona-Forschung aktuell: 16. DezemberUngleiche Verteilung der Corona-Impfung

Corona-Forschung aktuell: 15. DezemberDeutsche wollen offen über Unsicherheiten bei Corona-Prognosen informiert werden

Corona-Forschung aktuell: 12. DezemberCovid-19: Spürhunde können Corona riechen

Corona-Forschung aktuell: 11. DezemberTäuschkörper: Münchner Forscher entwickeln Medikament gegen Corona

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 9. DezemberLockdown-Folgen: Englische Kinder leiden vermehrt an Depressionen

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 8. DezemberLeopoldina fordert harten Lockdown über die Feiertage

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 7. DezemberUni Halle: 80 Prozent wollen sich impfen lassen

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 4. DezemberUV-C-Filter kann Coronaviren in der Luft abtöten

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 3. DezemberTee und Schokolade gegen Corona?

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 2. DezemberCharité: Corona erreicht Gehirn über Riechschleimhaut

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 1. DezemberCorona-Meta-Studie gibt Entwarnung: Blutdrucksenker sind keine Gefahr

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 30. NovemberKreuzreaktion mit anderen Coronaviren nützt nicht, sondern schadet

mit Audio

Corona-Forschung aktuell: 28. NovemberBlutuntersuchungen können schweren Covid-19-Verlauf vorhersagen

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen