Chronologie zur Lungenkrankheit Covid-19 Coronavirus Sars-CoV-2 – alle Meldungen bis 30. Juni 2020

03. Juli 2020, 11:20 Uhr

Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 wird uns noch lange begleiten, vermutlich geht es nie wieder weg. Hier lesen Sie eine Chronologie seit Januar 2020, die aktuellen News aus der Forschung und die Ticker im Überblick.

Aufziehen einer Spritze mit Impfstoff
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Chronologie der Ereignisse

Ende Dezember 2019 ist das Coronavirus ein lokales Thema und hat noch nicht mal einen Namen - inzwischen ist es eine Pandemie. Wie weit hat sich das Coronavirus ausgebreitet? Was wird unternommen? Wo steht die Forschung? Hier finden Sie die Chronologie der Ereignisse und die Ticker zum aktuellen Geschehen:

30.06.2020

Corona-Testzahl entspricht nicht Zahl der getesteten Menschen

- "Seit Beginn der Testungen in Deutschland bis einschließlich Kalenderwoche 25/2020 wurden bisher 5.412.655 Labortests erfasst, davon wurden 225.640 positiv auf SARS-CoV-2 getestet." So heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts vom 25.06.2020. Das Institut weist in dem Zusammenhang darauf hin: "Es ist zu beachten, dass die Zahl der Tests nicht mit der Zahl der getesteten Personen gleichzusetzen ist, da in den Angaben Mehrfachtestungen von Patienten enthalten sein können".

Umstritten: Tests für alle

- Der Streit um den bayerischen Sonderweg bei den Corona-Schnelltests hält an. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner warnt vor der Gefahr durch negative Test-Ergebnisse, wenn sich Personen erst kurz vorher infiziert hätten. Das führe zu einem falschen Sicherheitsgefühl und das Risiko-Bewusstsein sinke.

29.06.2020

Tests für alle - in Bayern

- Bayern will ab Juli Corona-Tests für alle anbieten – unabhängig davon, ob jemand Krankheitssymptome zeigt oder nicht. Bei den Tests handelt es sich um PCR-Tests, mit einem Abstrich aus Mund, Nase oder Rachen, der Erbgut des Virus' enthalten kann. Zahlen die Kassen nicht, springt das Land für die Kosten ein. In einigen Bereichen sind bundesweit symptomunabhängige Tests schon jetzt möglich – vor allem in Klinken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas. Der bayerische Weg ist nicht unumstritten.

26.06.2020

Kinder: Leichte Erkrankungen, wenig Todesfälle

Zum Krankheitsverlauf von Covid-19 bei Kindern liegt die erste europaweite Studie vor. Sie wurde in der Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlicht. Die Untersuchung bestätigt, dass die Infektion mit dem Coronavirus bei Minderjährigen vorwiegend leichte Erkrankungen verursacht und Todesfälle sehr selten sind. Für die Studie wurden fast 600 Krankheitsverläufe ausgewertet. Zwar wurden mehr als 60 Prozent der Kinder im Krankenhaus behandelt, jedoch weniger als 10 Prozent auf der Intensivstation. Vier Patienten starben, zwei von ihnen hatten Vorerkrankungen.

25.06.2020

EU-Behörde empfiehlt Einsatz von Remdesivir gegen Corona-Erkrankung

Der Wirkstoff Remdesivir könnte bald auch in Europa als erstes Mittel gegen eine schwere Corona-Erkrankung auf den Markt kommen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat am Donnerstag in Amsterdam eine Zulassung unter Auflagen für das Mittel mit dem Handelsnamen Veklury empfohlen. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, was aber als Formsache gilt. Die Entscheidung der Kommission soll laut EMA in der kommenden Woche fallen.

Ischgl mit bisher höchster Antikörper-Quote

Im österreichischen Ischgl ist die bisher höchste Quote weltweit an Menschen mit Corona-Antikörpern gemessen worden. Nach einer Studie der Medizinischen Universität Innsbruck haben dort 42,4 Prozent der Getesteten Antikörper auf das Coronavirus entwickelt. Lediglich bei 15 Prozent davon sei vor dem Anti-Körpertest bereits eine Corona-Diagnose gestellt worden. Laut zuständiger Institutsdirektorin Dorothee von Laer haben demnach 85 Prozent die Infektion unbemerkt durchgemacht. Eine Herdenimmunität hat damit aber auch Ischgl noch nicht erreicht - dazu müssten mindestens zwei Drittel der Bevölkerung das Virus überstanden haben.

An der Studie nahmen rund 80 Prozent der Bevölkerung von Ischgl teil. Die Gemeinde mit ihren Après-Skibars gilt als Ausgangspunkt für die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich und Teilen Europas.

24.06.2020

Frühzeitiges Tragen von Gesichtsmasken nimmt Einfluss auf Infektionsrate

Das frühzeitige Tragen von Gesichtsmasken drückt offenbar die Infektionsraten von Covid-19 unten. Dies geht aus einer Analyse von Forschern der chinesischen Universität von Hongkong hervor. Bei der Untersuchung von 42 Länder auf sechs Kontinenten habe sich gezeigt, dass vor allem in asiatischen Regionen, in den das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes üblicher ist als in Europa oder Amerika, die Corona-Pandemie einen milderen Verlauf genommen habe.

Können Mutationen das Coronavirus noch gefährlicher machen?

Das Coronavirus mutiert ständig. Über 100 Variationen von SARS-CoV-2 sind bereits gefunden worden. Nun haben US-Forscher nach einer Untersuchung vor einer besonders infektiösen Mutation gewarnt. Doch ist diese wirklich gefährlicher? Experten bezweifeln, dass dies Auswirkungen auf die Pandemie hat - denn SARS-CoV-2 sei bereits sehr gut angepasst und es gebe nicht mehr viel Luft nach oben.

Warum die Pandemie im Süden anders verläuft

Das Alter gilt als einer der Risikofaktoren für eine schwere Covid-19-Erkrankung - in Europa. Auf der südlichen Hemisphäre ist die Bevölkerung im Durschnitt jünger, doch dort sind die Menschen genauso durch das Coronavirus gefährdet. Ein Grund dafür: der Anteil der Menschen im Erwerbsalter mit Vorerkrankungen ist deutlich höher als in Europa. Damit steigt auch ihr Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19. "Wir zeigen, wie viel weiter verbreitet Herz-Kreislauferkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und chronisches Nierenversagen in Nigeria und Brasilien sind, als in Italien", sagt Marilia Nepomuceno über ihre Untersuchung. Dafür hat die Forscherin am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock Daten der Global Burden of Disease Database ausgewertet.

23.06.2020

Können Populationsunterschiede die Herdenimmunität beeinflussen?

Damit eine Bevölkerung immun gegen das Coronavirus ist, ist bislang ein Anteil von rund 60 Prozent angenommen worden. Ein Forscherteam um den Mathematik-Professor Tom Britton von der Universität Stockholm skizziert nun in einer Studie, dass bereits 43 Prozent immune Menschen ausreichend sein könnten. Dafür nehmen Britton und sein Team in ihrem mathematischen Modell eine heterogene Bevölkerung an. In den bisherigen Berechnungen seien es immer homogene Populationen gewesen, schreiben die Wissenschaftler. Anders ausgedrückt: Faktoren wie Alter und soziale Aktivität beeinflussen das Ausmaß der prognostizierten Herdenimmunität um die Übertragung von Covid-19 zu stoppen. Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass ihre Studie eher als Skizze, denn als eine genaue Schätzung diene.

Forscher untersuchen Auswirkungen des Lockdowns auf die Tierwelt

Der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie hat offenbar nicht nur Auswirkungen auf den Menschen, sondern auch auf die Welt der Tiere. So haben sich etwa auch die Bewegungsmuster von Rehen, Störchen und Enten geändert - darauf gebe es zumindest erste Hinweise, sagte der Direktor des Konstanzer Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie, Martin Wikelski. Er will nun gemeinsam mit einem internationalen Konsortium von Forschern untersuchen, wie sich der Lockdown auf die Tierwelt ausgewirkt hat. Aufschlüsse darüber versprechen sich die Wissenschaftler von Daten von Mini-Sendern, mit denen Wildtiere weltweit ausgestattet sind. Erste Ergebnisse der Untersuchung sollen bereits im Herbst 2020 veröffentlicht werden.

Hamster könnten bei Suche nach Impfstoff  gegen Sars-Cov-2 helfen

In einem Versuch sind syrischen Hamstern SARS-CoV-2-Isolate eingesetzt worden. Daraufhin entwickelten die Tiere ähnliche Symptome wie menschliche Covid-19-Patienten. Als den infizierten Hamstern Antikörper zugeführt wurden, waren sie vor einer erneuten Belastung durch die Krankheit geschützt. Damit könnten syrische Hamster nützlich bei der Suche nach Impfstoffen und Medikamenten sein, schließen die Forscher der University of California.

22.06.2020

Mit Ködern gegen Covid-19-Erreger

Wie hindert man Krankheitserreger daran, sich in gesunden Zellen einzunisten und sie als Wirt für die eigene Vermehrung zu benutzen? Man legt Köder aus, die die Krankheitserreger von den gesunden Zellen fern halten und die noch dafür sorgen, dass sich die Viren nicht weiter vermehren. Diese Methode ist nicht neu, aber noch neu im Zusammenhang mit Covid-19-Erregern. Bislang arbeitete die Forschung daran, mit Makrophagen-Nanoschwämmen Sepsis-Therapien zu entwickeln. Jetzt entwickelt ein US-Forschungsteam so genannte "Nanoschwämme", die Covid-19-Erreger von gesunden Zellen fernhalten sollen.

19.06.2020

Abwasseruntersuchung: Coronavirus in Italien schon seit Dezember

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Das Coronavirus ist in Italien offenbar schon viel länger aktiv als bislang angenommen. Der Erreger Sars-CoV-2 sei in Abwässern der beiden norditalienischen Städten Mailand und Turin vom Dezember nachgewiesen worden, hieß es in einer Stellungnahme des nationalen Gesundheitsinstituts ISS. Offiziell wurde durch die Tests infizierter Personen das Coronavirus in Italien erst Mitte Februar festgestellt.

18.06.2020

Marburg: Krebsmedikament gegen Covid-19 wirksam

- Ruxolitinib - so heißt das Medikament mit dem ein Marburger Krebsforschungsteam eine Covid-19-Patientin mit akutem Lungenversagen geheilt hat. Das Mittel wird ursprünglich in der Krebsbehandlung eingesetzt. Einer 59-jährigen Frau, die schwer an Covid-19 erkrankt war und intubiert werden musste, wurde das Medikament, das ursprünglich zur Bekämpfung von Myelofibriose eingesetzt wird, einer chronischen Erkrankung des Knochenmarks. Es hemmt im Körper Enzyme, die an überschießenden Entzündungsreaktionen beteiligt sind.

WHO: Tests mit Hydroxychloroquin endgültig gestoppt

- Die internationale Forschungswelt will keine weiteren Tests mit dem Malaria-Medikament Hydrochloroquin zur Heilung von Covid-19 machen. Das Mittel habe die Sterblichkeit schwer erkrankter Patienten nicht verringert, erklärte die WHO. Hydrochloroquin galt zeitweise als potentielles Heilmittel gegen Sars-Cov2. Im Rahmen einer internationalen Forschungsreihe mit mehr als 3.500 Menschen in 35 Ländern wurde untersucht, ob bereits vorhandene Mittel gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose auch gegen Covid-19 helfen.

17.06.2020

CureVac darf Corona-Impfstoff testen

Das Pharmaunternehmen CureVac (Tübingen) darf mit der klinischen Prüfung seines Impfstoffkandidaten gegen Corona beginnen. Das gab das für die Zulassung zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, bekannt. "Die Genehmigung ist das Ergebnis einer sorgfältigen Bewertung des potenziellen Nutzen-Risiko-Profils des Impfstoffkandidaten", so das Institut in seiner Mitteilung. Bei dem Impfstoffkandidaten des Tübinger Biotechnologieunternehmens CureVac handelt es sich um einen RNA-Impfstoff, der die genetische Information für den Bau des sogenannten Spikeproteins des SARS-CoV-2-Erregers in Form der Ribonukleinsäure (RNA) enthält.

Corona-App: Über 1 Mio. Downloads am ersten Tag

Die neue Corona-Warn-App ist am ersten Tag auf großes Interesse gestoßen. Im Google-Play-Store wurde die App bis zum Abend bereits mehr als eine Million Mal heruntergeladen. Die App warnt Nutzer, wenn sie mit einer infizierten Person Kontakt hatten. Bundesgesundheitsminister Spahn sagte, das Angebot sei zwar kein Allheilmittel und auch kein Freifahrtsschein. Es sei aber ein wichtiges Werkzeug zur Eindämmung der Pandemie.

16.06.2020

Medikament gegen Entzündungen hilft Covid-19 Patienten beim Überleben

Bei schweren Corona-Verläufen kann das Entzündungen hemmende Medikament Dexamethason offenbar vielen Patienten beim Überleben helfen. Wie britische Wissenschaftler in einer vorab veröffentlichten Studie berichten (hier der Link zur Mitteilung als pdf), sank die Sterberate bei schwer erkrankten Covid-19-Patienten um ein Drittel, wenn sie mit der Arznei behandelt wurden. Aktuell untersucht das britische Forscherteam, welche bereits zugelassenen Medikamente gegen Corona helfen. An der Untersuchung nehmen insgesamt 11.500 Patienten in 175 Kliniken in Großbritannien teil. 2.104 Patienten erhielten zehn Tage lange einmal täglich sechs Milligramm Dexamethason. Die Kontrollgruppe umfasste 4.321 Patienten. Unter denjenigen, die künstlich beatmet werden mussten, starben 41 Prozent der Erkrankten ohne Dexamethason, mit dem Medikament lag die Sterberate um ein Drittel niedriger. Die Studienleiter sprachen von einem Durchbruch. Es sei das erste Medikament, dass das Überleben der Patienten deutlich verbessere. Zudem sei es kostengünstig, verfügbar und könne sofort eingesetzt werden.

Corona-Warn-App zum Download

Nach vielen anderen Ländern bekommt heute auch Deutschland eine Corona-Warn-App. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und mehrere Kabinettskollegen wollen das Handy-Programm am Vormittag in Berlin vorstellen. Es wurde im Auftrag der Regierung von der Deutschen Telekom und SAP entwickelt. Die Anwendung soll Menschen warnen, wenn sie engeren Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten. Die Nutzung ist freiwillig.

15.06.2020

Corona-Schulstudie der Charité

Die Berliner Charité beginnt heute mit einer Corona-Test-Studie an 24 Schulen. Ziel ist es, die Infektionslage bei der Rückkehr zum normalen Schulbetrieb wissenschaftlich zu überwachen. Von Lehrern und Schülern sollen ein Jahr lang regelmäßig Abstriche und Blutproben gesammelt werden.

Wie datensicher ist die Corona-App?

Der Chaos-Computer-Club stuft die neue Corona-Warn-App als relativ sicher vor Datendiebstahl ein. Sprecher Neumann sagte MDR AKTUELL, zwar sei es möglich, die App zu hacken. Doch falls das passiere, sei der Schaden gering, weil Nutzer-Daten nicht auf Servern gespeichert würden. Das lobt auch der Deutsche Anwaltverein. Rechtsanwalt Basar hob hervor, dass der Programmiercode offengelegt wird. Somit könne jeder, der etwas davon verstehe, die App darauf überprüfen, wie sie mit Nutzerdaten umgehe. Allerdings fordert Basar von der Bundesregierung noch ein Begleitgesetz. Dieses solle sicherstellen, dass niemand zum Installieren der App gezwungen werden darf - etwa beim Besuch eines Restaurants. - Die App soll morgen offiziell vorgestellt und freigeschaltet.

12.06.2020

Maskenpflicht hat Corona-Übertragung am effektivsten eingeschränkt

Eine neue Studie im renommierten Fachjournal PNAS macht den Erfolg der Maskenpflicht im Kampf gegen Corona deutlich. Beim Vergleich verschiedener Gegenmaßnahmen habe sich gezeigt, dass vor allem die Pflicht zur Mund-Nasen-Maske das Virus entscheidend an der Ausbreitung gehindert habe, schreiben die Forscher. Sie hatten Daten aus den Corona-Hotspots Wuhan, Norditalien und New York verglichen. Dabei zeigte sich, dass in Norditalien die Zahl der Neuinfektionen zwischen Anfang April und Anfang Mai durch die Maskenpflicht um 78.000 Fälle und in New York um 66.000 Fälle gesenkt werden konnte, wohingegen andere Maßnahmen des Social Distancings allein keine ausreichende Schutzwirkung hatte.

Legionellen-Risiko durch Corona-Pause

Das Robert Koch-Institut warnt davor, dass in vielen Hotels, Schwimmbädern, Fitnessstudios und anderen Einrichtungen mit Sanitäranlagen nach der Corona-Pause das Risiko von einer Infektion mit Legionellen steigen könnte. Diese Bakterien vermehren sich vor allem in Leitungen mit warmem Trinkwasser. Während der Lockdown-Maßnahmen könnten sie sich ungestört in den Leitungen verbreitet haben. Wenn jetzt beispielsweise Duschen wieder benutzt werden, können die Mikroben über feinen Wasserdampf auf Menschen übertragen werden. Dort können sie zu grippeartigen Symptomen führen und mitunter auch Lungenentzündungen auslösen. Ärzte sollten daher auch auf Legionellen testen, rät das Insitut.

Corona-Pandemie in Afrika beschleunigt sich

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden inzwischen über 200.000 Menschen in Afrika positiv auf Sars-CoV-2 getestet. 5.600 Menschen seien an der Covid-19 gestorben. Am stärksten verbreitet hat sich die Infektion in Südafrika, wo jeder vierte Fall in Afrika stattfand. Zwei Drittel aller Todesfälle ereigneten sich in den fünf Ländern Algerien, Ägypten, Nigeria, Südafrika und dem Sudan. Die Pandemie hat sich laut Experten zunächst relativ langsam auf dem afrikanischen Kontinent verbreitet. Erst nach 98 Tagen hatten sich nachweislich 100.000 Menschen mit Corona angesteckt. Die Marke von 200.000 Infizierten wurde dann aber schon 18 Tage später erreicht. Die Ausbreitung beschleunigt sich also. Da die Gesundheitsversorgung in vielen afrikanischen Staaten schwach ist, gibt es große Sorgen darüber, wie die Gesellschaften dort durch die Coronakrise kommen werden.

11.06.2020

Wissenschaftlerin erklärt Wirksamkeit, Stärken und Schwächen von Warn-Apps

Mindestens 60 Prozent der Bevölkerung müssten die geplante Corona-Warn-App installieren, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Für eine freiwillige App ist das eine sehr hohe Rate. Entscheidend ist aber auch, wer die App nutzt. Dr. Anja Knöchelmann vom Institut für medizinische Soziologie an der Uni Halle erklärt im Interview, welche sozialen Aspekte bei der App und der Pandemie-Bekämpfung eine Rolle spielen.

10.06.2020

Umfrage zur Coronaimpfung

Wenn es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gäbe, würden sich 84 Prozent der Menschen in Mitteldeutschland impfen lassen, so die aktuellen Ergebnisse von mdrFRAGT - Dem Meinungsbarometer für Mitteldeutschland. Mehr als die Hälfte der Befragten ist zudem dafür, dass einige Corona-Maßnahmen noch bestehen bleiben, bis es einen Impfstoff oder wirksame Medikamente gegen Virus und Erkrankung gibt.

Corona-Studie an sächsischen Schulen

Seit Mai sind die Schulen in Sachsen wieder offen. Und das sorgt für Diskussionen: Wie sicher sind unsere Schulen? Kann sich das Coronavirus dort besonders schnell verbreiten? Seit Ende Mai läuft dazu eine Studie in Leipzig und Dresden. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor von zwei Grundschulen und einem Gymnasium, an denen Bluttests an Kindern und Lehrkräften vorgenommen wurden, die damit einverstanden waren. Die ersten Zwischenergebnisse bestätigen laut der Forschenden, dass es richtig war, die Schulen wieder zu öffnen.

09.06.2020

Studie: Wie lange überleben Corona-Viren in Atemtröpfchen?

Wie groß oder klein sind die Überlebenschancen eines Sars-Cov-2-Virus' in Atmungströpfchen außerhalb des menschlichen Körpers, wenn jemand hustet oder niest? Forscher des US-amerikanischen Instituts für Physics haben die Überlebens- bzw. Trocknungsdauer von Atmungströpfchen von Covid-Infizierten unter verschiedenen Bedingungen untersucht und zwar in New York, Chicago, Los Angeles, Miami, Sydney und Singapur. Und zwar auf oft berührten Materialien wie Oberflächen von Türgriffen oder Touchscreens von Smartphones. Die Trockungszeit hing den Forschungen zufolge von der Umgebungstemperatur und der Art der untersuchten Material-Oberfläche ab und der relativen Feuchtigkeit der Umgebung ab. Bei höherer Umgebungstemperatur trockneten die Tropfen schneller aus, was die Überlebenschancen des Virus drastisch verringerte. Die Forschung zeigte auch: An Orten mit höherer Luftfeuchtigkeit war der Tropfen länger auf den Oberflächen, und das Virus überlebte länger. Die Studie legt nahe, dass Oberflächen wie Smartphone-Bildschirme, Baumwolle und Holz häufiger gereinigt werden sollten als Glas- und Stahloberflächen.

08.06.2020

Atemversagen bei Covid-19: Welche Rolle spielt die Blutgruppe?

Möglicherweise beeinflusst die Blutgruppe das Risiko, ob man nach einer Infektion mit Sars-Cov2 schweres Atemversagen entwickelt oder nicht. Diese Vermutung legen gemeinsame Forschungen der Uni Kiel und der Uniklinik Oslo nahe, die jetzt in einem Preprint veröffentlicht wurden. Die Forschungsteams haben anhand von DNA-Analysen von Covid-19-Patienten aus italienischen und spanischen Corona-"Hotspots" bestimmte Gen-Abschnitte genauer angeschaut, die mit der Blutgruppe zusammenhängen und konnten so offensichtlich Muster für die Entwicklung von Atemversagen ableiten.

07.06.2020

Fast 7.000 Studien, mehr als 150 Impfstoffprojekte zu Covid-19: Tierversuche spielen dabei eine wichtige Rolle. Aber wie belastbar sind die Resultate? Und geht es nicht auch ohne Tierversuche? Ein Blick auf neue Forschungsergebnisse und aktuelle Diskussionen liefert Antworten.

Umstritten: Hydroxychloroquin - wer sagt was

Forscher stehen auch in Deutschland kurz vor klinischen Impfstoff-Tests, in Leipzig soll ein Corona-Impfstoff mithilfe von Computern entwickelt werden und ein Schweizer Forscher sieht die Impfung schon im Herbst. Doch solange es noch kein konkretes Mittel gibt, wird weiter experimentiert. Unter anderem mit dem Malaria-Mittel Hydroxychloroquin. Um dessen Wirksamkeit wird in Wissenschaftskreisen heftig gestritten. Hier der Stand von Anfang Juni.

06.06.2020

Lübecker Patientenstudie: Hinweise auf länger anhaltende Immunität

Wie lange nach einer Infektion mit Sars-Cov-2 und in welcher Höhe sind Antikörper-Spiegel nachweisbar? Nach einer Studie aus Lübeck konnten innerhalb von 50 Tagen nach einer Infektion bei 71 Prozent der untersuchten Patienten Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Dabei zeigte sich in der Titerhöhe, also der Konzentration der Antikörper, keine Zusammenhänge mit Alter, Geschlecht oder der Schwere der Erkrankung. 30 Prozent der Patienten entwickelten keine Antikörperwerte, die über dem Toleranzwert, dem Cut-Off-Wert, lagen. So lange ein Körper eine ausreichende Anzahl von Antikörpern bildet, ist der Mensch vor einer erneuten Erkrankung mit dem-selben Virus geschützt. Die Untersuchung war vom Gesundheitsamt Lübeck angestoßen worden. Der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Alexander Mischnik erklärt die Bedeutung der Funde: "Unsere Daten lassen eine länger anhaltende Immunität gegen COVID-19 nach der Infektion vermuten. Damit liefert unsere Studie Erkenntnisse über reine Stichprobenuntersuchungen hinaus, wie sie derzeit an vielen Orten durchgeführt werden." Im Herbst sollen bei den jetzt Untersuchten der Antikörperspiegel erneut untersucht werden.

05.06.2020

Ihre persönliche Zwischenbilanz: Corona - übertrieben oder unterschätzt?

Seit mehreren Wochen sind Restaurants, Museen und Geschäfte nach dem Corona-Lockdown wieder geöffnet. Auch Reisen innerhalb Deutschlands sind möglich. Die befürchtete zweite Infektionswelle blieb bislang aus. Und so bewegen sich viele Menschen wieder sorglos im öffentlichen Raum, von der Pandemie ist vielerorts nichts mehr zu sehen. Wir wollen von Ihnen wissen, welche Zwischenbilanz Sie ziehen: Corona - übertrieben oder unterschätzt? Machen Sie mit bei mdrFRAGT!

04.06.2020

mRNA-Impfstoff besteht erste Tests an Menschen

Moderna Therapeutics in Cambridge, , Massachusetts USA
Der Firmensitz von Moderna Therapeutics in Cambridge (Massachusetts). Bildrechte: imago images/AFLO

Ein Impfstoff der Pharmafirma Moderna Therapeutics gegen Sars-CoV-2 hat die erste Phase der klinischen Tests bestanden. Der mRNA-1273 genannte Wirkstoff war bei den Prüfungen an menschlichen Probanden demnach "sicher und wurde gut toleriert", wie das Unternehmen mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts mitteilte.

Laut "National Geographic" habe Moderna aber bisher nicht genügend Informationen über schützende Immunreaktionen bei den Probanden veröffentlicht. So sollen positive Ergebnisse nur bei acht der 45 Testpersonen vorgelegen haben. Dennoch ist das Überstehen der ersten Phase ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Impfstoff gegen das neue Corona-Virus. In der zweiten Phase soll er nun an rund 600 Probanden aus acht Bundesstaaten getestet werden.

03.06.2020

Neue Studie der Charité: Kinder und Corona

Seit Ende April sorgt eine Studie von Christian Drosten für Aufsehen und Diskussionen. Es geht um die Weitergabe des Coronavirus durch Kinder. Nach Kritik hat Drosten eine überarbeitete Version vorgelegt. Der entscheidende Satz steht dort am Ende des Abstracts, also des Einführungstextes, der die wichtigsten Aussagen der Studie zusammenfasst: "Insbesondere gibt es aus der vorliegenden Studie keine Belege dafür, dass Kinder möglicherweise nicht so ansteckend sind wie Erwachsene." Vor allem wegen der statistischen Methoden, die bei der Studie angewendet wurden, gab es Kritik. Drosten selbst hatte erklärt, dass sie eher grob gewesen seien. Frühere Kritiker werten die neue Studie als wichtig und richtig. "Die Autoren haben mithilfe der Kritik aus der Wissenschaft ihren Preprint weiter verbessert", so etwa der Dominik Liebl, Statistiker der Uni Bonn. "Das #TeamWissenschaft funktioniert also und dies ist vielleicht die einzige gute Nachricht in einer Geschichte, die keine hätte sein sollen."

02.06.2020

Desinfektion von Gegenständen: Tragbares UV-Gerät machbar

Laut einer Studie aus den USA und Japan könnte es bald ein tragbares Gerät geben, dass mit speziellen ultravioletten Strahlen Gegenstände desinfizieren kann. Denn mit hochintensiven Leicht-UV-Strahlen lässt sich Sars-CoV-2 wirkungsvoll abtöten. Das Problem dabei waren bisher die transparenten Elektroden, die für die LED-Technik benötigt. Das haben die Forscher nun gelöst und damit einen weiteren Schritt zu einer industriellen Produktion der Geräte genommen.

01.06.2020

Studie: Wie wirkt sich Corona-Krise auf Kinder mit Beeinträchtigung aus?

Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen fühlen sich in der Corona-Ausnahmesituation allein gelassen. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage des Inclusion Technology Labs Berlin und eines Fraunhofer-Instituts. Neben Schulschließungen fielen demnach sämtliche Unterstützungs-, Pflege- und Therapieangebote weg, die Eltern allein bewältigen mussten. Mehr als 46 Prozent der Eltern von Kindern mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung fühlten sich demnach überfordert; 41 Prozent gaben an, ihr Kind komme schlecht mit den Einschränkungen klar, 66 der Kinder litten den Eltern zufolge unter den Kita- und Schulschließungen. 55 Prozent der Familien berichteten über eine Zunahme von Konflikten im Haushalt. "Insgesamt wird die institutionelle Unterstützung als mangelhaft empfunden" sagt Dorothea Kugelmeier, Forscherin am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT.  Die Studie war am 13. Mai online gegangen, binnen einer Woche hatten sich 1.767 Familien gemeldet.

Badesaison: Sprung in den See trotz Corona?

- Weltweit ist man sich in der Wissenschaft einig, dass eine Übertragung über Wasser sehr unwahrscheinlich ist. Dem ersten Sprung in die Badeseen der Region steht aus Sicht der Forschung nichts im Weg. Sachsens Gesundheitsministerium hatte schon Anfang Mai klargestellt: "Das Baden gilt als Bewegung und Sport an der frischen Luft. Unter Einhaltung der Abstandsregelungen sei dagegen nichts einzuwenden.

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