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Mutti bleibt immer Mutti. Bildrechte: imago images / Westend61

GesundheitsstudieHör auf Mutti und mach nicht das, was Vati gemacht hat

22. Oktober 2019, 13:07 Uhr

Haben unsere Eltern Einfluss auf unsere Gesundheit, selbst wenn wir schon lange aus dem Haus sind? Bei vielen schon, so eine Studie von US-Soziologen. Väter dienen vor allem als warnendes Beispiel.

Es war nur eine verhältnismäßig kleine Gruppe an Probanden, die die Forscherinnen untersuchten - insgesamt 45 verheiratete Paare. Aber die Ergebnisse lassen trotzdem interessante Schlüsse zu. Das Thema: Beeinflussen die Eltern die Gesundheit der erwachsenen Kinder. Das Ergebnis, stark zusammengefasst: Hör auf Mutter und mach nicht das, was Vater gemacht hat.

Wie gingen die Forscherinnen vor?

Alexandra Kissling, Hauptautorin der Studie und Doktorandin für Soziologie an der Ohio State University und Corinne Reczek, Professorin für Soziologie an Ohio State University, luden 90 Erwachsen zu intensiven Gesprächen. Sie waren im Alter von 40 bis 60 Jahren. Die Stichprobe umfasste 30 schwule Männer, 30 lesbische Frauen und 30 heterosexuelle Männer und Frauen - alle legal verheiratete Einwohner von Massachusetts.

Da die Studienlage zu diesem Thema bisher eher schwach ist, so die Autoren, entschieden sie sich für die aufwändigen Interviews. Das Ergebnis: Bei einem Drittel der Paare haben die Eltern immer noch erheblichen Einfluss.

Mutti bleibt immer Mutti

Dieser Einfluss macht sich beim Thema Krankheit ganz konkret bemerkbar – und zwar positiv, indem Mütter den Kindern entweder bei Krankheit helfen oder wenn nötig zur Verfügung stehen. "Dieses Maß an Fürsorge hört nie auf, und Mütter sind da, um ihrem Kind auch als Erwachsene zu helfen", so Studienautorin Alexandra Kissling. Für Schwiegermütter gelte das nicht im gleichen Maße, sondern nur indirekt über den jeweiligen Partner.

Der Vater als warnendes Beispiel? Bildrechte: imago images/Westend61

Väter und Schwiegerväter waren in der Studie dagegen die "warnenden Geschichten", wenn es um Gesundheit ging. Laut Kissling entspricht das Ergebnissen anderer Studien, die darauf schließen lassen, dass Männer ein höheres Gesundheitsrisiko eingehen und ein schlechteres Gesundheitsverhalten als Frauen aufweisen.

Die Menschen diskutierten über die Abhängigkeit von Vätern und Schwiegervätern von Alkohol und Drogen als negative Beispiele für die Gesundheit, die sie ermutigten, als Erwachsene gesündere Entscheidungen für ihr Leben zu treffen.

Alexandra Kissling, Ohio State University

Die Ergebnisse der Studie, die sich auch mit dem Einfluss der wachsenden Gesundheitsbedürfnisse der Eltern mit zunehmendem Alter beschäftigt, wurden im Journal of Familiy Issues veröffentlicht.

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