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Junge Frau mit Handy am Ohr: Wie und wie oft telefoniert wird, hat keinen Einfluss auf die Entstehung von Hirntumoren. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

LangzeitstudieHandynutzung erhöht nicht das Risiko von Hirntumoren

01. Juni 2022, 12:44 Uhr

Wie oft und wie lange man ein Handy nutzt, hat keinen Einfluss auf das Risiko eines Hirntumors. Zu dieser Einschätzung kommt eine aktuelle Studie, die Langzeitdaten hunderttausender britischer Frauen ausgewertet hat.

Handynutzung erhöht einer Langzeitstudie zufolge nicht das Risiko für Hirntumore. Eine Analyse der seit über 20 Jahren in Großbritannien laufenden "UK Million Women Study" fand keine Anhaltspunkte für eine gestiegene Tumorgefahr bei gewöhnlicher Nutzung von Mobiltelefonen. Das berichtet ein Forscherteam um Joachim Schüz von der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC in Lyon in einer Update-Studie im "Journal of the National Cancer Institute".

Hirntumore unabhängig von Nutzungsverhalten

In der 1996 gestarteten britischen Studie beantworteten Hunderttausende Frauen erstmals im Jahr 2001 und dann erneut 2011 Fragen zur Nutzung von Mobiltelefonen. Von den knapp 800.000 Frauen, die den ersten Fragebogen vollständig ausgefüllt hatten, erkrankten später knapp 3.300 an einem Hirntumor. Dabei spielte es keine Rolle, seit wann und wie oft die Frauen ein Handy verwendet hatten.

Da Mobiltelefone anders als andere elektronische Geräte in Kopfnähe verwendet werden, stellten sich schon vor Jahren Fragen zu möglichen Gesundheitsrisiken. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie teilte zur Studie mit, die Handy-Strahlung reiche nicht aus, um das Erbgut in den Zellkernen zu schädigen und Krebs auszulösen. Auch reiche die Energie der Telefone nicht aus, etwa die Körpertemperatur zu erhöhen.

Strahlung hat deutlich abgenommen

Schüz und Kollegen weisen in ihrer Update-Studie darauf hin, dass die Strahlung mit immer neueren Handy-Generationen deutlich abgenommen hat. So sei man heute selbst bei exzessiver Nutzung wahrscheinlich der gleichen Menge ausgesetzt wie bei moderater Nutzung von Mobiltelefonen der ersten beiden Generationen.

Links/Studien

dpa (dn)