Bulgar-Salat auf einem runden Teller
Bildrechte: imago/Westend61

Gute Vorsätze Intervallfasten – warum Sie jetzt damit anfangen sollten

30. Dezember 2019, 14:17 Uhr

Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze. Viele davon haben mit Ernährung zu tun. Und dabei geht es nicht nur um die Kilo auf der Waage, sagt der Neurowissenschaftler Mark Mattson. Seine Empfehlung: Versuchen Sie es mit Intervallfasten.

Eins vorweg. Dr. Mark Mattson von der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore (USA) ist Fan des Intervallfastens. Seit 25 Jahren untersucht er das Phänomen. Seit 20 Jahren ist er selbst Intervallfaster. Was Sie daran merken? Er selbst hat auch einige Jahre gebraucht, bis er dahinter kam, welche positiven Auswirkungen es für ihn hat. Und das ist auch einer seiner wichtigsten Ratschläge: Gehen Sie es langsam an. Erhöhen Sie die Dauer und Häufigkeit der Fastenperioden schrittweise über mehrere Monate hinweg.

Lassen Sie es ruhig angehen

Diese Empfehlung gibt Mattson auch den Ärzten, die ihre Patienten dabei unterstützen können. Denn es braucht oft Anleitung, auf jeden Fall Geduld, Änderungen in seinen Tagesablauf zu integrieren. "Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass es anfangs häufig vorkommt, dass sie sich hungrig und gereizt fühlen. In der Regel dauert es zwei Wochen bis einen Monat, bis Körper und Gehirn die neue Gewohnheit annehmen", sagt Mattson.

Fasten ist eben eine Sache des Kopfes. Das fängt schon bei der Entscheidung an, welche Art des intermittierenden Fastens man anwenden möchte.

Wählen Sie 5:2 oder 16:8?

Neurobiologe Mattson unterscheidet zwei Formen des Intervallfastens. Eine ist das tägliche Fasten. Dabei gilt es, die Essenszeiten auf 6-8 Stunden zu reduzieren. Also maximal acht Stunden, in denen wir Nahrung aufnehmen, und die restlichen 16 Stunden wird nichts gegessen. Die andere ist die 5:2 Variante. Fünf Tage mit wenig Essen, zwei Tage mit großen Mahlzeiten.

Anpassung an Nahrungsmittelknappheit

Wenn die Nahrung knapp wird, schaltet der Stoffwechsel um. Auch wenn wir "die spezifischen Mechanismen des Stoffwechsels nicht vollständig verstehen", so Mattson. Und trotzt der Tatsache, dass einige Menschen "nicht in der Lage oder nicht gewillt sind, sich an das Fastenschema zu halten", spricht vieles für das Intervallfasten. Tier- und Humanstudien haben bereits gezeigt, wie damit die Zellgesundheit unterstützt wird, erklärt der Neurobiologe.

Wahrscheinlich ist es eine uralte Anpassung unseres Körpers an Zeiten von Nahrungsmittelknappheit, so der Neurobiologe, wenn Zellen ihre Vorräte an schnell verfügbarem Kraftstoff auf Zuckerbasis verbrauchen und beginnen, Fett in einem langsameren Stoffwechselprozess in Energie umzuwandeln.

Gut für Körper und Geist

Aber Intervallfasten ist mehr als einfach nur gesunde Ernährung. Dr. Mattson verweist auf Studien, die zeigen, wie dabei die mit Adipositas und Diabetes verbundenen Risikofaktoren beeinflusst werden. Andere Untersuchungen belegen, wie die Nahrungseinschränkung den Blutdruck, die Blutfettwerte und die Ruheherzfrequenz senkt. Und neueste, vorläufige Studien der Universität von Toronto zeigen Zusammenhänge zwischen Intervallfasten und kognitiver Leistungsfähigkeit - Tests belegten verbesserte Gedächtnisleistungen.

Einfach anfangen

Das Beste am Intervallfasten ist aber: Sie können sofort damit loslegen. Aber sie können natürlich auch erst ihren Hausarzt konsultieren. Für den ist die Veröffentlichung von Dr Mattson im New England Journal of Medicine ohnehin gedacht.

0 Kommentare