Eine graue Hauskatze in einer Wohnung
Katzen können sich mit dem Coronavirus infizizieren und den Krankheitserreger weiter verbreiten. (Symbolfoto) Bildrechte: imago images/Imaginechina-Tuchong

Covid-19 und Haustiere Tierversuche: Katzen übertragen Corona nur fünf Tage lang

30. September 2020, 16:58 Uhr

Dass Haustiere Corona von ihren Besitzern bekommen können, ist bereits bekannt. Neue Experimente zeigen jetzt, inwieweit Katzen und Hunde das Virus weiter verbreiten.

Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben sich bereits mehrfach Haustiere bei ihren Besitzern angesteckt. Der Hund eines Patienten aus Hong Kong zählte zu den ersten beschriebenen Fällen. Ihm folgte unter anderem eine Katze aus Belgien und später sogar Tiger im New Yorker Zoo. Wissenschaftler überrascht diese Übertragung nicht, schließlich wurde das Sars-Coronavirus-2 aller Wahrscheinlichkeit nach selbst von Tieren auf den Menschen übertragen.

Forscher der Colorado Sate University in den USA wollten deshalb wissen, inwiefern Katzen und Hunde selbst zur Ausbreitung des Virus in der menschlichen Bevölkerung beitragen. Dazu brachten sie drei Hunde und sieben Katzen in Kontakt mit Sars-CoV-2 und beobachteten, ob die Tiere Symptome entwickelten oder Viren abgaben. Über die Ergebnisse berichtet das Team um die Veterinärin Angela Bosco-Lauth jetzt in der Fachzeitschrift PNAS.

Katzen stecken andere Katzen mit Corona an

Demnach entwickelten weder Hunde noch Katzen klinische Symptome von Covid-19. Während bei den Hunden keine Hinweise auf eine Weitergabe der Viren gefunden wurden, stellten die Wissenschaftler bei den Katzen fest, dass die Tiere bis zu fünf Tage nach ihrem ersten Kontakt mit Sars-CoV-2 selbst Viren verbreiteten. Allerdings entwickelten sie dann eine robuste Immunantwort und wehrten das Virus schließlich ab.

Als die Forscher neue Katzen zu den infizierten Tieren in den Raum hineinließen, steckten sich die neuen bei den infizierten an. Allerdings verbreiteten die Katzen das Virus nie länger als fünf Tage nach dem Erstkontakt. Forscher glauben deshalb, dass die Gefahr, dass die Tiere andere Menschen anstecken, relativ gering ist, wenn Infizierte ihre Haustiere während der Quarantäne bei sich behalten. Die robuste Immunantwort verhindere auch eine Zweitinfektion. Wurden Katzen und Hunde dem Virus erneut ausgesetzt, steckten sie sich nicht noch einmal an.

Katzen könnten geeignete Tiermodelle werden

Laut den Forschern ist das Risiko also gering, dass Hauskatzen oder Hunde die Pandemie verbreiten. Die Katzen seien aber aufgrund ihrer Ansteckungs- und Verbreitungsfähigkeit möglicherweise geeignet für Tierversuche gegen Corona, schreiben die Wissenschaftler.

(ens)

2 Kommentare

MDR-Team am 01.10.2020

Hallo Critica, es wird ja im Artikel betont, dass das Risiko gering ist, dass Katzen die Corona-Pandemie verbreiten. Nichtsdestotrotz sind auch mögliche Übertragungswege über Haustiere relevant, weshalb wir darüber berichten, falls es neue dazu Erkenntnisse gibt.
LG, das MDR-Wissen-Team

Critica am 01.10.2020

Nicht klug, diese Info. Jetzt werden Katzenhasser auf Katzenjagd gehen. Der Mensch braucht immer einen "Schuldigen", sonst kommt er mit seinen eigenen Ängsten nicht zurecht.