MDR WISSEN Youtube Was wäre, wenn das Internet zusammenbricht?

junger Mann
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Einen Tag lang offline zu sein, ist heilsam. Was aber wäre bei einem Totalausfall in Sachen Internet? MDR WISSEN Moderator Jack Pop zeigt im Youtube-Channel "Was wäre, wenn...", wie die Welt von heute ohne Internet aussehen würde. Wie würden wir kommunizieren, wie unser Wissen erweitern? Wie Schienen- und Flugverkehr oder die Stromverteilung steuern? Und was würden wir einkaufen? Die Antworten reichen von "Nicht schön" bis "Apokalypse".

Nicht schön, aber auch nicht ganz so schlimm:

Kommunikation wie in den 1990er-Jahren. Fax statt E-Mail, SMS statt WhatsApp, so richtig am runden Tisch sitzen statt via Skype-Konferenz dabei zu sein. Zeitaufwendig, aber möglich. Wenige Freunde treffen, statt mit hunderten auf Facebook zu messengen. Ist vielleicht eher ein Stück Rückbesinnung als ein Rückschritt? Musik hören von Schallplatte oder CD. Machbar.

Vater und Tochter legen gemeinsam eine Schallplatte auf.
Analoger Musikgenuss - Schallplatte! Bildrechte: Imago

Schlimm, aber nicht mega schlimm:

Sich Wissen aneignen. Die deutsche Wikipedia-Version hat aktuell circa 2,3 Millionen Artikel. Könnten wir auf die nicht mehr zugreifen, bliebe uns immer noch die Profi-Ausgabe von Encarta. Das Digitale Nachschlagewerk hatte 50.000 Artikel. Vorausgesetzt, man hat noch ein CD-Laufwerk am Rechner. Wenn nicht, muss der gute alte Brockhaus herhalten, mit seinen immerhin noch 300.000 Stichworten. Die letzte Ausgabe ist allerdings von 2014, seitdem wird er gar nicht mehr gedruckt.

Behördengänge werden wieder zu Gängen im warsten Sinne des Wortes, wenn wir unsere Dokumente nicht mehr per E-Mail austauschen können.

Alle Arbeitsplätze, die an der Internet-Branche hängen, würden plötzlich überflüssig. Werbeeinnahmen würden wegbrechen. Allein Google und Facebook müssten 135.000 Mitarbeiter entlassen. Forschung und Entwicklung würden ausgebremst.

Mega schlimm, aber noch keine Apokalypse:

Flugausfälle, Bahnausfälle, Verkehrschaos. Ampelanlagen und Leitsysteme in Großstädten, Kontrollzentren für Schienen- und Flugverkehr brauchen das Internet. Wenn das Online-Shopping wegfällt, verlagert sich alles wieder auf die Geschäfte. Aber auch die verwalten und bestellen ihre Waren nicht auf Papier.

Fällt das Internet und alles was daran hängt als Wirtschaftszweig weg, entfallen flächendeckend Einkommensmöglichkeiten. Viele Länder entwickeln sich zurück zu Agrargesellschaften, in denen sich die Menschen selbst versorgen müssen. Hugnersnöte sind zu erwarten.

Auch Onlinebanking wäre nicht mehr möglich, statt dessen würden wir für jede Überweisung, jeden Kontoauszug zur Bank gehen müssen. Und dabei wurden in den letzten Jahren etliche Filialen geschlossen.

Apokalypse:

Stromausfall! Moderne Stromnetze nutzen das Internet, um die Verteilung des Stroms aus Kraftwerken und Umspannwerken zu koordinieren. Gerät das aus dem Gleichgewicht, wird es dunkel auf der Erde. Auch Gas und Benzin wären nicht mehr verfügbar.

Unklar ist, was ein Netzausfall psychologisch mit uns machen würde. Ein längerer Ausfall des Internets könnte bei vielen zu Existenzsorgen, zu Angstzuständen oder zu regelrechter Panik führen. Alles würde sich immer mehr hochschaukeln. Hinzu kommen Auswirkungen auf die Börse und das internationale Wirtschafts- und Finanzsystem, eine Welt die ökonomisch aufs Jahr 1930 zurückgesetzt wird - all das könnte in einem politischen Armageddon enden. Betroffen von einem Ausfall wären übrigens auch Geheimdienstarbeit, Raketensteuerung, Drohneneinsätze und militärische Operationen.

Positive Efffekte:

Müsste kein Internet am Laufen gehalten werden, würde das große Mengen an Strom und damit CO2 einsparen. Und wir hätten mehr Freizeit, wenn wir nicht ständig im Netz unterwegs wären.

Alles nur ein Szenario:

Wenn sie bis hier gekommen sind, ist alles gut, die Apokalypse nur virtuell. Sie haben also noch Zeit, den Youtube Channel von MDR Wissen zu abonnieren und zu kommentieren.