Mountainbiker fährt querfeldein eine Almwiese in den Alpen hinunter.
Ein Mountainbiker querfeldein in den Alpen: Die kurzfristigen negativen Folgen für die Natur sind nachgewiesen. Bildrechte: imago images/Westend61

Sport in der Natur Mountainbiking beeinträchtigt Tier- und Pflanzenwelt

30. Mai 2023, 09:37 Uhr

Mountainbiking bzw. Mountainbiken hat zahlreiche direkte und kurzfristige negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Böden. Das ist das Ergebnis einer Review-Studie von Sportökologen der Universität Bayreuth auf der Grundlage zahlreicher Fachstudien.

Besonders gravierend sind die Folgen demnach, wenn naturnahe Flächen erstmals durch Mountainbiker genutzt werden. Durch das Anlegen neuer Wege und Querfeldeinfahrten würden Wildtiere ihr Verhalten ändern. Zudem werde die Vegetation sichtbar beeinträchtigt und die Bodenerosion gesteigert.

Die ökologischen Folgen seien umso auffälliger, als insbesondere Gebiete mit ausgeprägter landschaftlicher Vielfalt für Outdoor-Sportarten wie das Mountainbiken attraktiv seien, so die Bayreuther Sportökologen. In einer der von ihnen ausgewerteten Studien wurde beispielsweise eine Verringerung der mikrobiellen Biomasse in den Böden auf einem Geländestreifen von bis zu 20 Metern neben den Wegen nachgewiesen. Dadurch werde die Nährstoffversorgung der Pflanzen beeinträchtigt und die Bodenerosion im Bereich der unbefestigten Wege zusätzlich verstärkt. Das Verlassen der vorgegebenen Wege verursache zudem weitere Schäden.

Auch auf die Tierwelt hat das Mountainbiken direkte Auswirkungen. Häufig reagieren Wildtiere auf Mountainbiker, indem sie die Nähe zu deren Wegen meiden. Nicht selten verkürzt das Auftauchen der Radsportler die Ruhezeiten der Tiere und stört sie bei der Nahrungsaufnahme. Einige Arten ändern deshalb sowohl ihre Lebensräume als auch ihren Tagesrhythmus. Die Autoren verweisen allerdings darauf, dass anhand der vorliegenden Erkenntnisse bislang nur kurzfristige ökologische Folgen des Mountainbikens aufgezeigt werden können. Einschätzungen langfristiger Folgen blieben wegen der Komplexität von Ökosystemen und ihrer jeweiligen Eigendynamik jedoch schwierig.