Einsamkeit- eine junge Frau schaut rauchend aus dem Fenster
Bildrechte: imago images/Petra Schneider

Medizin Nach Herzinfarkt: Mit dem Rauchen aufhören verringert Depressionen

30. August 2021, 11:11 Uhr

Nicht mehr zu rauchen, hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Nun kommt eine weitere hinzu: Raucher, die bereits einen Herzinfarkt hatten, verbessern damit ihre Stimmung und reduzieren mögliche Depressionen.

Dabei gehen das Rauchen und Depressionen oftmals Hand in Hand und gelten als Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Für eine Studie, die beim diesjährigen Kongress der European Society of Cardiology vorgestellt wurde, wurden 1.822 Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom – also mit Herzanfällen und instabiler Angina – näher untersucht. Dazu wurden sie während ihrer Einweisung ins Krankenhaus und ein Jahr später danach befragt, ob und wenn ja wieviel sie rauchen. Gut 1.000 von ihnen waren absolute Nichtraucher, vom Rest hatte ein Jahr nach dem Krankenhausaufenthalt knapp die Hälfte mit dem Rauchen aufgehört. Auch der Grad der Depression wurde bei den Patienten bei der Krankenhauseinweisung und ein Jahr später analysiert: Zu Beginn waren 22,6 Prozent von ihnen depressiv, ein Jahr später dann 25,3 Prozent.

Höhere Wahrscheinlichkeit nach dem Rauchen keine Depressionen mehr zu haben

Die 411 Raucher, die zudem auch Depressionen hatten, wurden im Anschluss noch genauer untersucht. Das Ergebnis: Diejenigen, die ein Jahr später mit dem Rauchen aufgehört hatten, hatten eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, nicht mehr unter Depressionen zu leiden.

"Die bisherige Forschung konnte schon zeigen, dass die Einstellung des Rauchens mit positiven Auswirkungen auf die mentale Gesundheit verknüpft ist", erklärt die Studienautorin Kristina Krasieva von der Universität Lausanne in der Schweiz. "Unsere Studie erweitert diese Erkenntnis auf die Überlebenden eines Herzinfarkts."

Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse Raucher, die einen Herzinfarkt erlebt haben, dazu ermutigen, mit ihrer Angewohnheit aufzuhören.

Kristina Krasiev, Studienautorin

cdi

Das könnte sie auch interessieren:

2 Kommentare

MDR-Team am 31.08.2021

@Thommi Tulpe,
vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihre konstruktive Kritik. Nur damit wir nicht alle verwirrt sind :D - auf welche zwei Krankheiten beziehen Sie sich in Ihrem letzten Satz? Auf Suchtkrankheiten und Depressionen oder auf Suchtkrankheiten und Herzinfarkte bzw. Depressionen und Herzinfarkte?

Thommi Tulpe am 30.08.2021

Dieser Beitrag ist etwas verwirrend.
Ich erwähne gleich: Ich hatte vor 10 Jahren einen Herzinfarkt, bin immer noch Raucher.
Sicher ist es nicht nur wegen des Risikos auch anderer gesundheitlicher Aspekte besser, das Rauchen aufzugeben - noch besser, erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen.
Das Rauchen ist aber eine Suchtkrankheit.
Es werden sicher Menschen mit Risiken für irgendwelche Krankheiten geboren (z. B. mit der Anlage für Depressionen). Niemand wird aber als Raucher geboren!
Rauchen ist eine Suchtkrankheit.
Ich kann mir vorstellen, dass erfolgreiches Aufgeben dieser Suchtkrankheit Depressionen verringern kann.
So es aber nicht gelingt, das Rauchen aufzugeben, kann ich mir genauso vorstellen, dass das dann eher Depressionen verstärkt.
Irgendwie ist es für mich nur verwirrend, wenn Sie mit diesem Beitrag zwei völlig verschiedene Krankheiten in Zusammenhang bringen.