Nasa Asteroid "2023 BU" kam der Erde ganz nah

27. Januar 2023, 13:58 Uhr

In der Nacht zu Freitag (27. Januar) kam ein Asteroid der Erde extrem nahe. 2023 BU war nach Mitternacht in nur wenigen tausend Kilometer Entfernung über Südamerika vorbeigeflogen. Es bestand keine Einschlagsgefahr, so die Nasa.

Er ist so groß wie einer kleiner Lieferwagen, sein geschätzter Durchmesser 3,5 bis 8,5 Meter. Und er kam in der Nacht zu Freitag (27. Januar 2023) um 01:27 unserer Zeit der Erde bis auf 3.600 Kilometer nahe: Asteroid 2023 BU. Damit befand er sich weit innerhalb der Flugbahn geostationärer Satelliten, aber deutlich oberhalb der Satelliten im erdnahen Raum oder der Internationalen Raumstation ISS, die in ca. 400 Kilometer Höhe über der Erde kreist.

Keine Gefahr, selbst, wenn er einschlägt

Laut Nasa bestand dabei keine Gefahr, dass der Asteroid auf der Erde einschlägt. Und selbst wenn, so wären die Folgen nicht dramatisch. 2023 BU hätte sich in diesem Fall in einen Feuerball verwandelt und wäre "weitgehend harmlos in der Atmosphäre zerfallen, wobei einige der größeren Trümmer möglicherweise als kleine Meteoriten herunterfallen würden", schreibt die Nasa.

Asteroid-Flugbahnen
Die Flugbahn des Asteroiden 2023 BU bei seiner dichtesten Annäherung an die Erde in der Nacht zum 27. Januar 2023. Bildrechte: NASA/ JPL - Caltech

3.600 Kilometer ist dennoch eine der dichtesten Aufzeichnungen eines derartigen Vorbeifluges. Aber es ist kein neuer Rekord. Den hält 2020 QG. Der Asteroid kam am 16. August 2020 nur 2.950 Kilometer entfernt an der Erde vorbei. Entdeckt wurde der Brocken, der ähnlich groß war wie unser Besucher am 27. Januar, erst, als er sich von der Erde entfernte. Ähnlich wie 2020 QG, der über dem südlichen Indischen Ozean der Erde ganz nahe kam, flog auch 2023 BU über die Südhalbkugel der Erde nahe an der Südspitze Südamerikas.

Amateur-Astronom auf der Krim entdeckte 2023 BU

Den Himmelskörper entdeckt hatte der Amateurastronom Gennadi Borisov am Margo-Observatorium auf der Krim vor einigen Tagen. Borisov machte sich bereits 2019 einen Namen, als er mit einem selbstgebauten Teleskop einen Kometen entdeckte, der auf seiner Reise aus der Tiefe des Weltraums unser Sonnensystem durchkreuzte. Der Komet 2I/Borisov erregte damals weltweites Interesse unter Astronomen, die seine Beobachtungen bestätigten.

Auch Borisovs jüngste Entdeckung nahmen internationale Sternwarten umgehend ins Visier, um die Umlaufbahn von "2023 BU" und damit mögliche Risiken für die Erde zu ermitteln. Eine Bedrohung durch den Asteroiden konnte dann schnell ausgeschlossen werden, wie Nasa-Wissenschaftler Davide Farnocchia erläuterte.

Forscher haben rund 27.000 Asteroiden in der Nähe der Erde identifiziert, davon rund 10.000 mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern. Es ist keiner bekannt, der in absehbarer Zeit direkt auf unseren Planeten zurasen könnte. Im vergangenen Oktober war es der Nasa erstmals gelungen, die Bewegungsrichtung eines Asteroiden durch den Aufprall einer Sonde zu verändern. Hintergrund des Versuchs ist die Frage, wie die Erde vor herannahenden Himmelskörpern geschützt werden könnte. Ein Asteroideneinschlag vor rund 66 Millionen Jahren gilt unter Wissenschaftlern als führende Theorie dazu, warum die Dinosaurier ausstarben.

gp/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 26. Januar 2023 | 21:00 Uhr