Artemis I auf der Startrampe in Cape Canaveral, Florida
Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Mondmission von NASA und Esa Wegen Sturmwarnung: Artemis-Start erneut verschoben

11. April 2024, 14:08 Uhr

Update 26. September: Sturmwarnung sorgt für weitere Verschiebung

Auch der für den 27. September geplante dritte Startversuch der Artemis-Mission musste verschoben werden. Nach technischen Problemen zuvor ist nun Tropensturm "Ian" schuld, der in dieser Woche auf die Küste des US-Bundesstaats Florida treffen soll - genau dort, wo sich das Raumfahrtzentrum Cape Canaveral befindet, von wo Artemis abheben sollte. Der Gouverneur von Florida hat bereits für 24 Bezirke den Notstand ausgerufen.

Am Sonntag will die US-Raumfahrtbehörde NASA entscheiden, ob die Trägerrakete von Artemis von der Startrampe wieder in den Hangar gebracht wird. Wenn dies passiert, wäre das aktuelle Startfenster passé, das noch bis zum 4. Oktober offen ist. Ein nächstes Fenster würde sich dann erst wieder vom 17. bis 31. Oktober öffnen.

Update 21. September: Tanktest zeigt neues Leck

Der Tank-Testlauf für die unbemannte Mondmission "Artemis" war insofern erfolgreich, als dabei wieder ein Leck gefunden wurde. Der NASA zufolge handelte es sich dabei um die gleiche Art Leck wie das, das zum Abbruch des Starts am 3. September geführt hatte. Die NASA hat noch nicht entschieden, oder es beim nächsten Starttermin am 27. September bleibt oder nicht.

Update 13. September: Test für kommende Woche geplant

Wie die NASA mitteilte, verzögern sich die Test der neuen Dichtungen für die Betankung mit flüssigem Sauerstoff. Sie sollen nun frühestens am 21. September stattfinden. Damit kann die SLS-Rakete frühestens am 27. September starten, wenn der Flug genehmigt wird. Das 70-minütige Startfenster öffnet sich um 18:37 unserer Zeit. Ein weiteres Startfenster beginnt am 2. Oktober um 20:25 Uhr MESZ für 109 Minuten.

Die Triebwerke der SLS-Mondrakete
Die Triebwerke der NASA-Mondrakete SLS. Gut zu sehen, die zeltartige Abdichtung für die Reparaturarbeiten. Bildrechte: Nasa/Chad Siwik

Nach zwei Fehlstarts steht die NASA unter Druck. Die Mondmission Artemis I muss ein Erfolg werden, sonst steht das gesamte Projekt, das Menschen zurück zum Mond bringen soll, zumindest zeitlich noch weiter in Frage. Um Verzögerungen zu verhindern, reparieren die Ingenieure die defekten Kupplungen und Zuleitungen für den Flüssigwasserstoff deshalb direkt auf der Startrampe. Dafür wurde der Bereich darum mit einer Art Zelt geschützt, um die Dichtungen unter kryogenen, superkalten Bedingungen überprüfen zu können. Das soll nach NASA-Angaben am 17. September geschehen.

Ausnahmegenehmigung für Rettungssystem beantragt

Normalerweise müsste das Raketensystem SLS noch einmal in den Hangar, um die Batterien für das Rettungssystem zurückzusetzen. Das versucht die NASA mit einer Ausnahmegenehmigung zu umgehen. Sie hat bei den Sicherheitsbehörden „einen Antrag auf Verlängerung der aktuellen Testanforderungen für das Flugbeendigungssystem gestellt“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Unabhängig davon setzen die Artemis-Teams die Vorbereitungen so fort, als wenn es sich um einen planmäßigen Flug handelt.

Die neuen Startfenster sind jetzt:

  • 23. September: Das zweistündige Startfenster öffnet um 12:47 Uhr MESZ Landung am 18. Oktober 
  • 27. September: 70-minütiges Startfenster öffnet um 17:37 Uhr MEX´SZ; Landung am 5. November 

eine Rakete 6 min
Bildrechte: ESA/ MDR
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Das Raumschiff umrundet zwei Mal den Mond

Wenn die Rakete mit dem Raumschiff dann endlich abhebt, wird es ab dem Start 26 bis 42 Tage im All unterwegs sein und den Mond zweimal umrunden. Bereits kurz nach dem Start löst sich das eigentliche Raumschiff, die Orion-Kapsel von der verhältnismäßig größeren Mondrakete. Danach umrundet es die Erde und bewegt sich dann Richtung Mond. Dabei stößt es zehn CubeSats ins All ab – kleine Satelliten, die anschließend eigenständig ihre separaten Missionen verfolgen.

Nach circa vier Tagen soll Orion dann in den Mondorbit eintreten und den Mond in ungefähr 100 Kilometer Höhe umrunden. Nach der zweiten Runde um den Mond kehrt die Raumkapsel planweise wieder zur Erde zurück. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht ein Teil des Raumschiffes, der Kern soll jedoch sicher mit geöffnetem Fallschirm auf die Erde hinabgleiten und auf dem Wasser landen. In unserer Animation können Sie den Flug des Orion-Raumschiffes durchs All noch einmal nachvollziehen.  

Titelgrafik Artemis - Erster unbemannter Testflug zum Mond 2 min
Titelgrafik Artemis - Erster unbemannter Testflug zum Mond Bildrechte: MDR/M. Schuntermann
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Mit den Artemis-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa und ihren Partnern soll die Menschheit zurück zum Mond kehren. Artemis I wird der Auftakt dieser Mondmissionen sein. Doch wie wird die Mission ablaufen?

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Artemis I sammelt vor allem Daten

Das Ziel der Artemis I-Mission ist dabei vor allem eines: Daten sammeln. Denn wenn im nächsten Schritt mit Artemis II eine bemannte Raumkapsel um den Mond fliegen soll, dann darf den Astronauten und Astronauten nichts passieren. Deshalb wird das Raumfahrzeug Orion samt aller Systeme im Weltraum getestet. Dabei geht es beispielsweise darum, dass das amerikanische Kommandomodul des Raumfahrzeuges mit dem europäischen Servicemodul funktionieren muss oder dass das Hitzeschild von Orion beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zuverlässig funktioniert – denn das Raumfahrzeug wird sich deutlich schneller wieder zurück Richtung Erde bewegen, als das bei einer Rückkehr von der ISS der Fall wäre.

Außerdem soll mit der Artemis I-Mission abgeklärt werden, dass das Raumschiff im Umfeld des Mondes (dem Mond-Orbit) genauso manövrierfähig ist wie im Umfeld der Erde. Und es wird getestet, welche Strahlenbelastung sich für die Besatzung des Raumschiffes während des Fluges ergibt.

Links/Studien

iz/gp

1 Kommentar

Basstian am 09.09.2022

Ach, MDR, Sie sind krass, diesen Raumfahrtbeitrag direkt neben dem Artikel: "Und es ward noch heißer: August 2022 mit Rekordhitze – so wie im ganzen Sommer" zu platzieren. Gerade die Raumfahrt mit ihrem enormen Energieverbrauch und Bedarf an südhaft teuren und mit hohem Aufwand hergestellten Werkstoffen ist doch ein Ressourcenkiller ! Wettersatelliten und Co. sind in Ordnung, aber bemannte und befraute Mond- und Marsflüge sind einfach Humbug und eine Umweltzerstörung. Zum Glück kann man die Menschheit nicht auf Mond oder Mars umsiedeln, ich will auch gar nicht dorthin - es bleibt zum Glück nichts anderes übrig, als unsere Lebensgrundlage zu schonen, oder dezimiert zu werden.

eine Rakete 6 min
Bildrechte: ESA/ MDR
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Ansicht des Mondes mit einer reliefartigen Struktur der Zahl 10. 12 min
Was wissen wir über den Mond? Bildrechte: MDR