
Dickhäuter in Kenia Elefanten planen ihre Wege nach Energieeffizienz
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26. März 2025, 11:34 Uhr
Afrikanische Elefanten planen ihre Wege so, dass sie möglichst viel Energie sparen und zugleich viel Nahrung aufnehmen können. Das hat eine Studie auf Basis der GPS-Tracks von über 150 Elefanten in Kenia ergeben, an der auch Forscher der Uni Jena beteiligt waren.
Afrikanische Elefanten planen ihre täglichen Wege und Reisen auf der Grundlage von Energieaufwand und Ressourcenverfügbarkeit. Damit stellen die größten Landsäugetiere sicher, dass sie ihren riesigen Nahrungsbedarf so effizient wie möglich decken können. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Beteiligung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Forscher werteten für ihre Arbeit die GPS Tracking-Daten von 157 afrikanischen Elefanten aus. Die Daten wurden über 22 Jahre (1998-2020) im Norden Kenias gesammelt.
Bewegungskosten werden minimiert
Die Studienautoren stellten fest, dass Elefanten Landschaften mit "geringeren Bewegungskosten" bevorzugten. 94 Prozent von ihnen mieden steile Hänge und unwegsames Gelände. Dies deutet nach Ansicht der Forscher darauf hin, dass sich die Dickhäuter ihrer Umgebung bewusst sind und "Kosten-Nutzen-Entscheidungen" treffen, um die energieeffizientesten Wege zu wählen. Zudem fand das Forscherteam heraus, dass die Elefanten aktiv ressourcenreiche Gebiete mit einer höherer "Vegetationsproduktivität" auswählten. Die Forscher stellten auch fest, dass Wasserquellen eine Rolle dabei spielen, wohin Elefanten gehen. Die Bewegungsmöglichkeiten der Dickhäuter seien allerdings viel komplexer als nur der "Weg zum nächsten Fluss oder Teich".
Schwieriges Gelände wird gemieden
Auffallend war den Studienautoren zufolge auch, dass vor allem Elefanten, die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegten, schwieriges und energieintensiveres Gelände mieden. Dies deutet nach Ansicht der Forscher darauf hin, dass die Tiere Anstrengung und Energieeffizienz sorgfältig ausbalancieren, insbesondere bei langen Wegen. Die Forscher verglichen das Verhalten der Elefanten mit Vögeln, die günstige thermische Auftriebe nutzen, um den Energiebedarf des Fliegens zu senken. Nach Ansicht der Studienautoren könnten die von ihnen neu gesammelten Erkenntnisse im Sinne des Artenschutzes genutzt werden. Sie könnten demnach dazu beitragen, Schutzgebiete und Migrationskorridore für Elefanten so zu gestalten, dass Konflikte mit Menschen vermieden werden.
(dn)
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 20. Dezember 2024 | 13:43 Uhr
Graf von Henneberg vor 3 Wochen
Was Sie so allen glauben zu wissen.
Zuerst war Adam. Und dann wurde aus der Rippe die Männin gemacht - die Eva. Und dann gings los. So stehts im Buch der Bücher.
MDR-Team vor 3 Wochen
Hallo @Graf von Henneberg,
genetisch betrachtet, teilen Menschen und Elefanten einen gemeinsamen Vorfahren – allerdings liegt dieser über 100 Mio. Jahre zurück. Trotz dieser langen evolutionären Trennung gibt es einige Gemeinsamkeiten:
🐘 Elefanten besitzen zahlreiche Kopien des p53-Gens, das beschädigte Zellen erkennt und absterben lässt, bevor sie sich unkontrolliert vermehren. Der Mensch hat nur eine einzige Kopie dieses Gens.
🐘 Bestimmte Gene, die für kognitive Fähigkeiten wichtig sind, ähneln sich in beiden Spezies. Elefanten zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten, Erinnerungsvermögen und Problemlösungsfähigkeiten – alles Eigenschaften, die auch den Menschen auszeichnen.
🐘 Die grundlegenden genetischen Bausteine für Körperbau, Extremitäten und Organentwicklung (Hox-Gene) sind zwischen Säugetieren – also auch zwischen Menschen und Elefanten – erstaunlich ähnlich.
Trotzdem sind Elefanten entwicklungsgeschichtlich weiter von uns entfernt als beispielsweise Affen oder Wale.
LG
Graf von Henneberg vor 3 Wochen
Ich habs geahnt. Ich stamme vom Elefanten ab.