Industriemesse Vom Labor auf die Messe: Was mitteldeutsche Hochschulen in Hannover zeigen
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31. März 2025, 10:39 Uhr
Ferngesteuerte Landmaschinen, Dünger aus Klärschlamm oder ökologisches Bauen mit Strohsteinen – mitteldeutsche Hochschulen präsentieren ab Montag zahlreiche aktuelle Erfindungen auf der Hannover Messe.
Am kommenden Montag beginnt mit der Hannover Messe wieder die größte Industrieschau der Welt. Mit dabei sind auch die Erfindungen von Forscherinnen und Forschern aus Mitteldeutschland. Natürlich spielt auch hier Künstliche Intelligenz eine große Rolle – etwa, wenn eine Drohne den entgegenkommenden Menschen auf einem Fußweg ausweichen soll, oder wenn es um die intelligente Steuerung eines Netzwerks geht, das den Funkverkehr von immer mehr Endgeräten bewältigen muss.
Aber auch Ökologie und Nachhaltigkeit sind große Themen. Die Bauhausuniversität Weimar präsentiert aus Stroh gefertigte Ziegel, aus denen CO2-neutrale, vollständig recyclebare Häuser gebaut werden könnten. Die Hochschule Anhalt aus Köthen wiederum zeigt speziell gezüchtete Mikroalgen, die wichtige Ausgangsstoffe für komplexe Chemikalien herstellen können, auf klimaneutrale und nachhaltige Weise.
Erfindungen aus der Hochschule: Manchmal der Zeit voraus
"Wir sind da breit aufgestellt. Die Erfindungen gehen von Quellcode, den man nicht so gut zeigen kann, bis hin zu Dingen, die man früher oder später im Alltag wiederfindet", sagt Tino Rhein von "Paton", dem Landespatentzentrum Thüringen. Er wird in der kommenden Woche die Ausstellung begleiten. Die Thüringer teilen sich einen Stand mit den Hochschulen von Sachsen-Anhalt. Rheins Aufgabe dort: Industriepartner für die Patente der staatlichen Forscher finden. "Erfahrungsgemäß gibt es bei einer so großen Messe zwei bis drei Gespräche, bei denen man weiß, da wird später mal etwas draus."
Der Weg der Erfindungen zum Serienprodukt kann dabei recht weit sein. "Die Hochschulen haben oft ihren Fokus darauf, neues Wissen zu gewinnen. Deshalb kann es sein, dass die Erfindungen dem Markt zu weit voraus sind", schildert Jan Schleicher, Projektmanager bei Paton. "Dann haben wir eine Lösung für ein Problem, das erst noch aufkommen wird."
Hannover Messe: Kontakte noch wichtiger als Vertragsabschlüsse
Allerdings geht es bei der Teilnahme auf der Messe auch nicht nur darum, fertige Erfindungen zu vermarkten. Wichtiger noch sei es zu zeigen, über welche Fähigkeiten die Hochschulen verfügen, sagt Jan Schleicher. "Mit unseren Lösungen können wir auch auf die Firmen zugehen und sagen: Vielleicht passen die jetzt nicht zu den Problemen, die ihr gerade habt. Aber wenn ihr uns eure Probleme schildert, dann haben wir das Know-how, um sie zu lösen."
Es gibt auch Entwicklungen, die am Ende tatsächlich ihren Markt gefunden haben. So hat die Ernst-Abbe-Hochschule in Jena ein spezielles Verfahren im 3D-Druck entwickelt, mit dem speziell angepasste Werkzeuge für Schleif- und Fräsmaschinen hergestellt werden können. Ein anderes Beispiel ist ein Hydroponikkorb für Pflanzenzucht, der kaum Abfall hinterlässt. Für die Kunden im Supermarkt sind solche Erfindungen nicht unbedingt sichtbar, sagt Schleicher. "Verbesserte Maschinen, verbesserte Verfahren und Ähnliches, die sieht der Endverbraucher meistens nicht direkt."
Links/Studien
- Hannover Messe, Halle 2, Stand C16: Gemeinschaftsstand Hochschulen Sachsen-Anhalt
- Hannover Messe, Halle 2, Stand C24: Gemeinschaftsstand Thüringen
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 31. März 2025 | 10:08 Uhr
MDR-Team vor 3 Wochen
@pwsksk Als Ergänzung: Gülle oder Klärschlamm enthalten viele wertvolle Nährstoffe für Pflanzen. Werden sie aber ohne vorherige Verarbeitung auf den Acker gekippt, überdüngen sie den Boden häufig und reichern außerdem Stoffe wie Nitrat und andere ungewünschte Substanzen in der Erde und damit auch im Grundwasser an. Hier setzt das Forschungscluster Abonocare vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologie und Systeme (IKTS) in Dresden an. Mit einer Reihe von Verfahren veredeln die Forscher die organischen Reststoffe zu Dünger, Spezialerden und anderen nutzbaren Substanzen. Allein aus den in deutschen Kläranlagen anfallenden 1,71 Millionen Tonnen Klärschlamm ließe sich so bis zu 50 Prozent des jährlich in Deutschland benötigten Pflanzennährstoffs Phosphor gewinnen... Quelle: https://www.mdr.de/wissen/naturwissenschaften-technik/erfindungen-aus-mitteldeutschland-hochschulen-sachsen-anhalt-thueringen-hannover-messe-100_showImage-traktor-drohne-ilmenau-102_zc-ab627eb9.html
MDR-Team vor 3 Wochen
Hallo DanielSBK,
wo entnehmen Sie dem Artikel, dass es für den Endverbraucher teurer wird? Wäre es nicht auch möglich, dass innovative Technik Dinge effektiver macht. Dann könnte es für Unternehmen und am Ende den Verbraucher sogar günstiger sein oder man profitiert als Verbraucher von besserer Qualität.
Und das die Einkommenssteuer steigt, lesen wir auch dem Beitrag auch nicht heraus.
Liebe Grüße aus der MDR-Wissen-Redaktion
DanielSBK vor 3 Wochen
""Verbesserte Maschinen, verbesserte Verfahren und Ähnliches, die sieht der Endverbraucher meistens nicht direkt."
Bezahlen "darf" der Verbraucher diesen woken Schwachsinn trotzdem und demnächst dann 60% Einkommensteuer.