Rolle-zu-Rolle-Verarbeitung von flexiblen Perowskit-Solarzellen in der Pilotanlage von VTT
Rolle-zu-Rolle-Verarbeitung von flexiblen Perowskit-Solarzellen in der Pilotanlage des Unternehmens VTT, dem Koordinator des PEARL-Projekts. Bildrechte: VTT Oy

Wissen-News Dresdner Fraunhofer-Forscher arbeiten an Perowskit-Solarzellen der Zukunft

13. August 2024, 09:51 Uhr

Fraunhofer-Forscher aus Dresden arbeiten mit an den Solarzellen der Zukunft. Im Rahmen des EU-Projekts PEARL geht es darum, kostengünstigen Perowskit-Solarzellen einen höheren und stabileren Wirkungsgrad zu verschaffen.

Am Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP in Dresden wird derzeit an Solarzellen der nächsten Generation geforscht. Das FEP ist einer von zehn Partnern, die im Rahmen des EU-Projekt PEARL an der Weiterentwicklung von Perowskit-Solarzellen mit hochmodernen Kohlenstoffelektroden arbeiten.

Solarzellen auf der Basis des kostengünstigen, vielseitigen und funktionalen Minerals Perowskit gelten als sehr zukunftsträchtig. Allerdings weisen Perowskit-Solarzellen noch erhebliche Defizite hinsichtlich ihrer Stabilität und Haltbarkeit auf, was ihre langfristige Anwendung erschwert. Ein Hauptproblem ist der signifikante Wirkungsgradverlust innerhalb der ersten Monate nach der Herstellung. Geplant ist, in naher Zukunft den Wirkungsgrad von Perowskit-Zellen von ursprünglich vier Prozent auf weit über 20 Prozent anzuheben. Perowskit ist ein sehr häufig vorkommendes Material. Es kann auch mit anderen Materialien kombiniert werden, wodurch die Solarzellen noch effektiver werden. Sie können dadurch bereits ein Drittel des einfallenden Lichts in elektrische Energie umwandeln.

Das PEARL-Projekt zielt nach Angaben des Fraunhofer FEP darauf ab, einen Wirkungsgrad von Perowskit-Solarzellen von über 25 Prozent bei einer gleichzeitigen Senkung der Produktionskosten von unter 30 Cent pro Wattpeak (Wp) zu erreichen.

Zugleich soll eine Betriebsstabilität erreicht werden, die die geltenden Normen der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) übertrifft. Für diese lange Haltbarkeit nutzen die Forscher Niedertemperatur-Kohlenstoffpasten als Top-Elektroden der Perowskit-Solarzellen und fertigen sie mittels einer sogenannten Rolle-zu-Rolle-Technologie. Ähnlich wie in einer Druckerei werden sie also auf eine Rolle aufgetragen. Diese Zellen, so das Projektziel, sollen überall flexibel angebracht werden können, egal ob an Gebäuden, Fahrzeugen oder anderen technischen Geräten.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 03. Juli 2024 | 06:09 Uhr

2 Kommentare

MDR-Team vor 5 Wochen

Lieber Tami42,
Niemand gibt gerne zu, wenn er Quatsch gemacht hat. Aber der Erklärungs-Versuch hier hat mal so gar nicht funktioniert. Danke für die Anmerkungen. Wir haben den Artikel geändert.

Tami42 vor 5 Wochen

Lieber MDR.
Könnt ihr bitte erklären, in wie weit die Endkundenkosten pro WP installierter Leistung großartig relevant sind für die Kosten einer kWh Energie? Zumal der Verkaufspreis von Energieerzeugern nicht 30ct ist, sondern eher 5-10ct.
Ich hoffe der unterschied zwischen WP und kWh ist klar. Ist nicht das selbe, auch wenn beides nen W hat.
Löscht die Angabe doch einfach und sagt stattdessen: "Bei 30ct/WP wird mit einer Amortisierung des Aufpreises in etwa 1 Jahr geschätzt"
Das ist dann zwar auch falsch, aber zumindest nicht dämlich.
Si Solarzellen kosten unter 10ct/WP bei 20% Effizienz. Die Peroswkit Tandems vielleicht 25%. Kosten dafür aber das vielfache, nicht 5 absolute Prozent mehr.
Trefft doch einfach keine Wirtschaftlichkeitsaussage, bei zeuch das noch in der Forschung ist könnt ihr da nur falsch liegen. Und immer schön technisch versierte Leute drüber lesen lassen. Dann passiert nicht das einer denkt, nur weil die Zahl ähnlich ist, häts was miteinander zu tun.

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