Upcycling Wenn der Altreifen zum Bodenbelag wird
Hauptinhalt
Rund 600.000 Tonnen Altreifen werden jedes Jahr in Deutschland entsorgt. Die Hälfte davon wird recycelt. Forscher in Chemnitz wollen das Material nutzen, um ganz neue, hochwertige Kunststoffe herzustellen.
7,5 Millionen alte Reifen landen jedes Jahr in Deutschland im Müll, hat das Umweltbundesamt zuletzt 2016 nachgezählt. Umgerechnet sind das fast 600.000 Tonnen. Rund 200.000 Tonnen davon nimmt die Zementindustrie ab und verfeuert sie in ihren Anlagen - Tendenz fallend. Denn inzwischen werden mehr als die Hälfte dieser Reifen recycelt. Forscher der Universität Chemnitz arbeiten daran, aus Altreifen neue, bessere Produkte zu machen.
Das Ziel ist, den Altreifen in möglichst hochwertige Anwendungen zu bringen.
Hochwertig bedeutet für Dr. Stefan Hoyer vom Forschungsbereich Recycling der TU Chemnitz “hohe Qualität, was die Eigenschaften betrifft, aber vor allem auch, was die Optik der Werkstoffe anbelangt“. Statt grober Gummimatten für Kinderspielplätze möchte er zum Beispiel Bodenbeläge für Autos oder Innenräume anbieten. Die würden dann aus bis zu 80 Prozent Altreifen bestehen.
Zusammen mit den Altreifenexperten der Recyclingfirma MRH Mülsen bei Zwickau entwickeln die Forscher dafür neue Rezepturen.
Das können Sie sich vorstellen wie ein Kuchenrezept.
Und wenn diese Rezepte funktionieren, so Hoyer, dann entstehen aus den Altreifen ganz neue Werkstoffkompositionen für hochwertige Kunststoffe. In der Fachsprache nennt man das Upcycling. Und wie das funktioniert, das sehen Sie oben im Video.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um zwei | 05. Februar 2019 | 14:20 Uhr