Wissen-News Wald nach Borkenkäfer-Plage Heimat zahlreicher gefährdeter Arten
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23. Februar 2024, 16:31 Uhr
Wälder können nach einer Borkenkäfer-Plage zur Heimat zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten werden. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Tschechien, wo Forscher an 45 Standorten viele Rote Liste-Arten fanden.
In tschechischen Wäldern, in denen bis vor wenigen Jahren Borkenkäfer wüteten, haben sich viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Das geht aus einer Studie der Akademie der Wissenschaften, der Südböhmischen Universität Budweis (Ceske Budejovice), des Museums der Walachei und der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz hervor. Die Borkenkäferplage wütete zwischen 2018 und 2020 in Tschechien.
Wissenschaftler beobachteten nach der Plage die Entwicklung an landesweit 45 betroffenen Standorten. Sie stellten fest, dass im Schnitt mehr als 80 Arten höherer Pflanzen wuchsen, von denen 17 auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen. Zudem fanden sie ein Drittel aller heimischen Tagfalter. Von den empfindlicheren Grünlandarten stellten sie große Bestände fest. Darunter waren auch ungeahnt viele große, attraktive Arten wie der Braune Bär und die Grasglucke. Von den 199 nachgewiesenen totholzgebundenen Käfern standen fast ein Viertel auf der Roten Liste, darunter so attraktive Arten wie der Scharlachrote Stäublingskäfer und der Rotrandige Flachkäfer.
Nach Angaben von Lukas Cizek vom Institut für Entomologie des Biologischen Zentrums der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik trugen vor allem die Entstehung offener Parkwälder und ein sprunghafter Anstieg der Menge von sonnenbeschienenem Totholz zur beschriebenen Entwicklung bei. Die Studienautoren empfehlen aufgrund der gesammelten Daten, bei der Wiederaufforstung der Wälder nicht alle Flächen mit Fichten aufzuforsten, sondern spontane kleine Niederwälder und Feuchtgebiete aufrechtzuerhalten.
KNA (dn)
MDR-Team vor 27 Wochen
Hallo,
bei der Wiederaufforstung wird auf Mischwald geachtet und dass Totholz liegen bleibt. Besonders die Nationalpark-Wälder stehen dabei unter besonderem Schutz und sollen im Sinne eines Urwaldes frei wachsen können.
Herzliche Grüße
JanderBlasius vor 27 Wochen
Nur ist es kein Wald mehr, sondern nur noch eine Steppe und es wird auch keiner mehr werden, weil junger Wald braucht alten Wald. Der Harz zeigt es deutlich.
Julien81 vor 27 Wochen
Sollte man den alten Herren im Harz mal stecken die sich immer noch über die aktuelle Strategie aufregen. Dabei gäbe es genug zu tun für die Herren in grün, Wanderwege freischneiden zb...aber sowas muss man dort ala Wanderer und Radfahrer selbst in die Hand nehmen. Wozu zahlt man eigentlich steuern...?