Wissen-News Menschen mit gesundem Lebensstil können mehr als 20 Jahre länger leben
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11. April 2024, 16:38 Uhr
Im Alltag aktiv bleiben, frisch und gesund Essen oder nicht rauchen: Wer einen gesunden Lebensstil hat, lebt deutlich länger. Eine aktuelle US-Studie zeigt, dass das bei Menschen im Alter um die 40 Jahre sogar mehr als 20 Lebensjahre ausmachen kann. Aber auch wer erst später einen gesunden Lebenswandel hat, kann sein Leben noch verlängern.
Ein Forschungsteam der University of Illinois hat in einer Langzeituntersuchung ehemalige Angehörige des amerikanischen Militärs auf ihre Lebenserwartung untersucht. Das Ergebnis war deutlich: Ein 40-jähriger Mann mit einem sehr gesunden Lebensstil lebt im Durchschnitt 23,7 Jahre länger als einer mit einem eher ungesunden Lebensstil. Bei Frauen liegt dieser Unterschied bei 22,6 Jahren, so die Forschenden.
Für ihre Analyse hatte das Team die Daten von mehr als 700.000 Veteraninnen und Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert. Dabei legte es acht Faktoren fest, die einen gesunden Lebensstil kennzeichnen: körperliche Aktivität, der Verzicht auf Rauchen, ein guter Umgang mit Stress, gute Ernährung, ein mäßiger Alkoholkonsum, keine Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln, guter und regelmäßiger Schlaf sowie das Pflegen positiver sozialer Beziehungen.
Rauchen und geringe körperliche Aktivität größte Risikofaktoren
Die größten Risikofaktoren für ein weniger langes Leben sind den Forschenden zufolge eine geringe körperliche Aktivität, das Rauchen und die Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln. Diese seien jeweils mit einem erhöhten Sterberisiko von um 30 bis 45 Prozent während des Studienzeitraums verbunden gewesen. Bei schlechtem Umgang mit Stress, hohem Alkoholkonsum, ungesunder Ernährung und schlechter Schlafhygiene sei das Sterberisiko immerhin noch um jeweils rund 20 Prozent erhöht gewesen. Ein Mangel an guten sozialen Kontakten habe fünf Prozent ausgemacht.
"Wir waren wirklich überrascht, wie viel man mit der Einführung von einem, zwei, drei oder allen acht Lebensstilfaktoren gewinnen konnte", bilanziert die Erstautorin Xuan-Mai Nguyen von der University of Illinois. Und sie hat gute Nachrichten für alle, die schon etwas älter sind: Auch später ist noch nicht alles verloren. Auch im gesetzten Alter erhöhe der Wechsel zu einem gesunden Lebensstil noch die Lebenserwartung. "Je früher, desto besser, aber selbst, wenn Sie mit 40, 50 oder 60 nur eine kleine Änderung vornehmen, ist es immer noch von Vorteil", betont Nguyen.
(dpa / kie)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 02. Mai 2023 | 11:00 Uhr
weils so nicht unwidersprochen bleiben darf am 24.07.2023
Man kann nur hoffen, dass die Studie selbst die Unterscheidung zwischen blosser statistischer Korrelation und einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang etwas besser vornimmt als hier dargestellt!
Sonst wäre es z.B.wenig verwunderlich, dass etwa Menschen, die opiumhaltige Schmerzmittel nehmen, weniger alt werden - einfach, weil in vielen Fällen bestehende schwere Erkrankungen der GRUND sind, Opiate zu nehmen. Ebenso könnten bestehende Risiken und gesundheitliche Probleme ebensogut GRUND wie FOLGE der Tatsache sein, dass jemand weniger Sport treibt.
Leider findet sich im Artikel kein Hinweis darauf, ob die Studie diese Effekte herauszufiltern versucht hat. Wenn nicht, dann ist es eine "Studie".
Mit Anführungszeichen! ZWEI davon reichen da dann gar nicht.