Wissen-News Start von SpaceX erneut verschoben: Mission in 700 Kilometern Höhe
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28. August 2024, 10:17 Uhr
Um 9:38 Uhr deutscher Zeit sollte es losgehen; jetzt ist der Start wegen ungünstiger Wetterbedingungen erneut verschoben worden. Vordergründiges Ziel ist der erste kommerzielle Weltraumspaziergang in großer Höhe. Doch hintergründig hat SpaceX mit der Mission "Polaris Dawn" ein anderes Ziel im Visier.
SpaceX wollte heute (28. August) am Vormittag deutscher Zeit erstmals Astronauten in eine besonders hohe Umlaufbahn um die Erde bringen. Geplant war der Start für 9:38 Uhr (MESZ); wegen ungünstiger Wetterbedingungen ist er jetzt allerdings erneut verschoben worden. Bei der für maximal fünf Tage geplanten Mission "Polaris Dawn" sollen sich die vier Besatzungsmitglieder nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral bis zu 700 Kilometer von der Erde entfernen. Damit handelt es sich laut SpaceX um die größte Entfernung von Menschen zur Erde seit den letzten Apollo-Missionen zum Mond in den frühen 1970er-Jahren. Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS kreist in etwa 400 Kilometern Höhe.
Kommandant von "Polaris Dawn" ist der milliardenschwere Unternehmer Jared Isaacman, der die Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk organisiert hat. Mit Isaacman fliegen die Astronauten Kidd Poteet, Sarah Gillis und Anna Menon im Raumschiff "Dragon" mithilfe einer "Falcon 9"-Rakete ins All. Während der Mission soll es auch zum ersten Weltraumspaziergang der Astronauten kommen, bei dem SpaceX seinen neuen Weltraumanzug für Außeneinsätze ausprobieren will. Beim "ersten kommerziellen Weltraumspaziergang" – wie es auf der Projekt-Website heißt – soll der Anzug größere Mobilität gewährleisten. Außerdem bietet er ein im Helm eingebautes Display, eine Kamera sowie neue Materialien zur besseren Wärmeregulierung im kalten Weltall.
Vorbereitung auf den Mars
Die Ziele für die Zukunft von "Polaris Dawn" gehen weit über die Erdumlaufbahn hinaus: "Für den Bau einer Basis auf dem Mond und einer Stadt auf dem Mars werden Millionen von Raumanzügen benötigt", teilt das Projekt dazu mit. "Die Entwicklung dieses Anzugs und die Durchführung des Weltraumspaziergangs werden wichtige Schritte hin zu einem skalierbaren Design für Raumanzüge für zukünftige Langzeitmissionen sein, da das Leben multiplanetarisch wird."
Eine Kolonie auf dem Mars – das ist auch das mittel- bis langfristige Ziel der US-Weltraumbehörde Nasa. Mit dem "Artemis"-Programm will sie dafür aber zuerst – zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert – wieder Menschen auf den Mond bringen. Eine Basis auf dem Erdtrabanten soll die Grundlage für Missionen zum Mars bilden. Die eigentlich für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung "Artemis 2" musste die Nasa allerdings gerade wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschieben, die geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" auf September 2026.
(rr,dpa)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 24. August 2024 | 17:47 Uhr
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