Wissen-News Wikinger feierten "Weihnachten" mit einem blutigen Gelage
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23. Dezember 2023, 04:59 Uhr
Die heutige Weihnachtszeit wurde bei den Wikingern mit Blutopfern und feucht-fröhlichen Gelagen begangen. Mit der Christianisierung endete das blutige Opferfest "jól". Doch sein Name blieb den Wikinger-Erben erhalten.
Unsere heutige Weihnachtszeit war bei den heidnischen Wikingern eine blutige und zugleich feucht-fröhliche Angelegenheit. Gefeiert wurde damals das altnordische "jól", ein winterliches Opferfest, das zwischen der Wintersonnenwende im Dezember und Mitte Januar begangen wurde. "Die Opferzeremonien und Gemeinschaftsfeste mit reichlich Essen und Trinken waren die wichtigsten Aspekte der Festlichkeiten der Wikinger", erklärt Helje Kringlebotn Sødal, Professorin an der Universität von Agder in Norwegen.
Nach Angaben Kringlebotn Sødals tranken die Wikinger während des "jól"-Festes zu Ehren der Götter und huldigten ihnen mit Tieropfern. Geopfert wurden vor allem Pferde und Schweine, die für die Wikinger heilig waren. Opferblut wurde bei den Zeremonien an Wände, auf Statuen und die Feiergäste gespritzt. Getrunken und verspeist wurden geweihtes Bier und Fleisch. Ansonsten war "jól" ein Fest im eigenen Zuhause und erweiterten Familienkreis. Auch dort sei viel angestoßen und getrunken worden, was in gewisser Weise ähnlich zu heutigen weihnachtlichen Familienfeiern gewesen sei, erklärt Kringlebotn Sødal.
"Kindertauglich" im heutigen Sinne waren die "jól"-Feste der Wikinger im Gegensatz zum modernen Weihnachten aber nicht. "In frühchristlichen Quellen werden die Riten als unanständig bezeichnet", sagt Kringlebotn Sødal. Auch Weihnachtsgeschenke wie heute habe es nicht gegeben. Die Christianisierung Norwegens und der anderen Wikinger-Regionen Nord- und Nordwesteuropas setzte den blutigen "jól"-Ritualen schließlich ein Ende. Geblieben ist der alte Name. In Skandinavien steht "jul" bis heute für Weihnachten und wer jemandem in Norwegen, Dänemark oder Schweden "Frohe Weihnachten" wünscht, der sagt "God jul"!
(dn)
MDR-Team vor 50 Wochen
Hallo @Shantuma,
hier geht es vielmehr um die Gemeinsamkeit als um eine Gleichsetzung.
Zum Beispiel beim Thema Weihnachtsbaum: "Zur Zeit der Wintersonnenwende holte man sich sogenannte Wintermaien ins Haus. Diese grünen Zweige waren ein Zeichen des Lebens, sollten Wintergeister vertreiben und versprachen Schutz und Fruchtbarkeit." (heidnischer Brauch)
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Wie-die-Tanne-zum-Weihnachtsbaum-wurde,weihnachtsbaum18.html
Unser jetziges Verständnis von Weihnachten ist ein Mischmasch aus heidnischen Brauchtümern, christlichen Bildnissen und kommerziellen Gegebenheiten.
Herzliche Grüße
Shantuma vor 50 Wochen
D.h. Weihnachten wurde gar nicht gefeiert bei den Wikingern.
Da die Wikinger eine eigene Kultur hatten (heute unvollstellbar).
Denn Weihnachten und das Julfest sind 2 unterschiedliche Dinge, auch wenn sie zur gleichen Zeit stattfinden.
Beim Ersteren geht es um die Geburt eines kleinen Jungen, Gottes Sohn.
Beim Letzteren um die Wintersonnenwende, also ein Fest dazu, dass die Welt eben nicht "untergeht" sondern wieder heller wird, bzw die Sonne sich auch mal wieder zeigt.
Das dabei Blutopfer dargebracht wurden ist für jene Zeit auch normal.
Blut war etwas "heiliges" der "Lebenssaft". Ihn zu Ehren von Göttern zu opfern hatte eine hohe religöse Bedeutung.
Für heutige Verhältnisse recht barbarisch, aber damals für angemessen.
Ansonsten halte ich eine solche Gleichsetzung für sehr fraglich. Dies ist zum Glück mein gutes Recht und ich werde dies auch verteidigen.