Allee mit grünen Bäumen, etwas Nebel und einem Radfahrer am Straßenende. Perspektive mittig schräg nach hinten.
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Post an MDR Wissen "Es ist absolut nicht schwer, etwas Gutes zu tun"

10. Februar 2022, 12:28 Uhr

Wir haben uns gefragt, was man als Einzelperson gegen die Klimakrise tun kann. Jede Menge, wie unsere neue Doku zeigt. Und das funktioniert nicht nur im Fernsehen! MDR Wissen Nutzer Daniel aus Wurzen hat uns geschrieben.

Wir würden uns mit fremden Federn schmücken, wenn wir sagen würden, dass unsere Doku Heute schon die Welt gerettet? bereits Nachahmer finden würde: Denn Vieles von dem, was Familie Döring ausprobiert, ist für Daniel und seine Familie längst Alltag. Der Familienvater aus Wurzen findet:

Wer den Planeten nicht schützen will, findet Gründe. Wer will, findet Wege!

MDR WISSEN-Nutzer Daniel

Daniel findet eine Menge Wege. Und wir finden: Wenn sich jeder nur ein paar wenige Dinge rauspickt, müssen wir nicht mehr ganz so viel Angst vor der Zukunft haben. Und der heutige 5. Juni, der Internationale Tag der Umwelt, ist perfekt geeignet, um neue Sachen auszuprobieren.

Daniels Brief mit vielen Tipps

„Es ist erschreckend, wie wenig die Leute wissen, was gut für das Klima ist und was nicht. Bitte verstehen Sie dies nicht falsch, aber man kann schon enorm viel tun, wenn man zu einem Stromanbieter wechselt, der echten Ökostrom* und echtes Ökogas vertreibt. Wir zum Beispiel haben auf der Gartenlaube zwei Solarmodule, die jedes Jahr 250 kWh produzieren.

Außerdem haben wir zu einer
ökologischen Bank gewechselt, ja so etwas gibt es. Dort haben wir Geld angelegt, was Gutes tut und meine Kinder sind zufrieden, dass ihre Sparkonten Gutes tun. Wir sind sogar so weit gegangen, dass wir all unsere Versicherungen zu einer einzigen, nachhaltigen Versicherung zusammenfassen.

Außerdem fahren wir viel Fahrrad, nutzen auch den Zug sowie Bus. Außerdem sparen wir auf unser erstes Elektroauto. Ja, die Dinger sind extrem effizient UND sauber!**

Außerdem spenden wir jeden Monat Geld, mit dem
Bäume gepflanzt werden und nutzen sogar eine Suchmaschine, die mit dem verdienten Geld ebenfalls Bäume pflanzt.

Wir kaufen viele unserer Sachen in der
Kleiderkammer, reparieren, anstatt wegzuwerfen und haben zuhause alles nach und nach auf A+++-Geräte sowie LED, die schon acht Jahre ununterbrochen funktionieren, umgerüstet. Wir kaufen viel Bio und Demeter und versuchen saisonal zu essen.

Es geht noch weiter: Wir organisieren Clean-Up-Aktionen und sind immer dabei, wenn in unserer Stadt so etwas stattfindet. Und wir versuchen Plastik zu vermeiden und nutzen NIE Einweggeschirr, sowie Einwegbesteck.

Wir nutzen einen
Wassersprudler, trinken Leitungswasser und beziehen Fernwärme. Unsere Wohnung ist super gut gedämmt und darauf haben wir vor unserem Einzug Wert gelegt.

Ich möchte nicht, dass Sie denken, dass das Beweihräucherung ist oder, dass ich mit den Fingern auf andere zeigen will. Wir sind keine Hippies, leben völlige normal, meinen Kindern fehlt es an nichts.

Was ich damit sagen will ist, dass es absolut nicht schwer ist, etwas Gutes zu tun. Gutes für unser Klima tun, bedeutet nicht, sich einzuschränken oder auf etwas zu verzichten. Es bedeutet umzudenken und vor allem setzt das erst einmal voraus, dass man überhaupt mal anfängt zu denken.

Wir sind auch für eine CO2-Abgabe, weil wir vor der Zukunft keine Angst haben. Wir als Familie haben kein schlechtes Gewissen, wir haben einen kleinen CO2-Rucksack.

Mein Motto: Wir haben nur diesen einen Planeten und diesen gilt es zu schützen! Wer nicht will findet Gründe. Wer will findet Wege!

Klärt die Leute doch mal auf. So richtig!

Ich sende euch aus dem kleinen Wurzen viele herzliche Grüße!“

Anmerkung der Redaktion:
*Die Links wurden von MDR Wissen hinzugefügt und stellen nur eine Auswahl dar.
**Der ökologische Fußabdruck von Elektroautos ist abhängig von Produktionsbedingungen und Art des Ladestroms.

Wissen

Familie Döring aus Magdeburg: Jenny, Jakob, Charlotte und Thomas. Schrift: "Heute schon die Welt gerettet? Familie Döring macht das Klima besser." 45 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Dokumentation | 02. Juni 2019 | 22:00 Uhr