Windspiele schmücken Kindergräber auf einem Friedhof
Auf einem Friedhof wird sogenannter Sternenkinder gedacht: Frühgeburten, verstorbene Säuglinge und Kleinkinder. Der plötzliche Kindstod ist eine Ursache für ihr Sterben, geht aber in Deutschland seit langem zurück. Bildrechte: imago images/Future Image

Untersuchung zu SIDS Plötzlicher Kindstod in Deutschland stark zurückgegangen

15. Dezember 2022, 12:29 Uhr

Er gehört zu den größten Ängsten junger Eltern: der plötzliche Kindstod. Seine Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber zumindest ist die Zahl der Fälle hierzulande in den vergangenen 30 Jahren stark gesunken: um 93 Prozent.

Als Ursachen für den plötzlichen Kindstod gelten das Ersticken der Kleinen im Schlaf, etwa durch eine über den Kopf gezogene Decke, eine kritische Entwicklungsphase, beispielsweise bei der Reifung von Herz oder Lunge oder auch das angeborene Fehlen eines bestimmten Enzyms, das die Kommunikation im Gehirn mitsteuert. Kein Grund sind hingegen steigende Impfquoten, die eher mit einer gesunkenen Zahl der SIDS-Fälle ("Sudden Infant Death Syndrome") einhergehen.

Ratschläge für Eltern haben sich ausgezahlt

Tatsächlich gab es in Deutschland in den vergangenen Jahren in Deutschland laut der "Stiftung Kindergesundheit" auch immer weniger plötzliche Kindstode. Von 1.285 unerwartet gestorbenen Babys im Jahr 1991 verringerte sich die Anzahl auf 84 im Jahr 2020 - ein Rückgang um 93 Prozent. Berthold Koletzko, der Vorsitzende der Stiftung, betont, dass dieser Erfolg vor allem auf die wirksamen Kampagnen zur SIDS-Prävention zurückzuführen sei, bei denen Familien intensiv auf das richtige Verhalten nach der Geburt aufgeklärt wurden.

Zu den Maßnahmen zählen unter anderem, die Bauchlagerung des Babys unbedingt zu vermeiden. "Babys sollen auf dem Rücken schlafen", betont die Stiftung. Auch die Seitenlage ist weniger empfehlenswert. Dazu sollten Säuglinge am besten in einem Schlafsack ohne zusätzliche Bettdecke schlafen, ohne weiche Unterlagen oder Kuscheltier darin. Die Kleinen sollten zudem in den ersten sechs Monaten im Zimmer der Eltern schlafen, in der Nähe des elterlichen Bettes, aber im eigenen Bettchen. Denn sonst erhöht sich das Erstickungsrisiko stark. Und schließlich verrringert auch das Stillen in den ersten Lebensmonaten die Gefahr des plötzlichen Kindstods.

cdi/pm

1 Kommentar

Hannah am 17.12.2022

Rauchen und Alkohol der Eltern als wichtigste Risikofaktoren haben Sie nicht erwähnt, das überrascht mich!
Alle Hebammen meiner Umgebung haben immer gesagt: wenn man nicht raucht und keine unnötigen Stoffsachen im Bett hat, braucht man sich keine Sorgen machen. das baby soll die Nähe der Eltern spüren und schlafen so wie es gut schläft, egal ob am Bauch oder am Rücken oder auf der Seite.

Im selben Bett schlafen ist nur ein Risiko, wenn einer oder beide Eltern rauchen oder alkoholisiert sind. Ansonsten ist körperliche Nähe zu den Eltern und zwar für die ersten 2 Jahre, nicht nur 6 Monate (wo ist diese Zahl her?) ganz wichtig für die körperliche und seelische Gesundheit des Kindes.
Interessanterweise sogar Thema Ihrer darunter angezeigten weiterführenden Artikel (Rauchen als Gefahr für die Baby Atmung und die Wichtigkeit von körperlicher Nähe - die selbstverständlich nicht nur am Tag gilt sondern auch in der Nacht!)