Restauration Dresden: Wertvolle Porzellankunst mit 3-D-Druck gerettet
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28. November 2021, 09:27 Uhr
Restauratoren und Keramikforscher in Dresden haben einen Weg gefunden, wie Sie historisches Porzellan nachdrucken können. Mithilfe von 3-D-Druck versetzten sie wertvolle Kunst in ihren Ursprungszustand.
Dank moderner Technologie gelang es Fachleuten aus der Keramikforschung und Kunstrestauratoren historische Porzellankunst aus Meißen zu restaurieren. Mit einem aufwendigen 3-D-Druck-Verfahren konnte ein fehlender Henkel der aufwendig dekorierten Vase ersetzt werden und das Kunstobjekt so in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden.
Dahinter steckt eine Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (kurz) IKTS in Dresden und sächsischer Unternehmen. Auftraggeber waren die Sächsischen Kunststammlungen. "Das Kunstobjekt gab den Anstoß, das Verfahren zu entwickeln", erklärt Heike Ulbricht von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Bereits konkrete Anfragen für weitere Restaurierungen
"Die Resultate sind grandios", freut sich die Restauratorin. "Dieses Verfahren hat das Potenzial, sich zu einer wichtigen Ergänzung für die Restaurierung wertvoller Kunstgegenstände aus Porzellan zu entwickeln." Ulbicht hofft auf einen Schub für den digitalen Austausch zwischen nationalen wie auch internationalen Kunstsammlungen.
Denn die Vasenfragmente müssen für den 3D-Druck zuvor eingescannt werden. Die dabei entstehenden 3D-Daten könnten Museen in Zukunft mit ähnlichen, aber an anderen Stellen beschädigten Exponaten abgleichen. Dadurch ließe sich ein "unbeschädigter" digitaler Zwilling vom Original generieren.
Die Projektpartner haben die Ergebnisse inzwischen Restauratoren renommierter Kunstsammlungen aus ganz Deutschland vorgestellt. Die Begeisterung sei groß, berichtet Tassilo Moritz vom IKTS, es habe sogar bereits konkrete Anfragen zur Porzellanrestaurierung gegeben.
aü/kf