Boris Johnson mit Warnweste, Helm und Schutzbrille in einer Steuerkabine mit Joysticks, frontal, weitwinklig, geduckt und lustiger Blick zur Seite.
Boris Johnson in seiner Rolle als Bürgermeister von London Bildrechte: imago/Parsons Media

Wissen-News Lustig und idealistisch: Erfolgskriterien für Politikerinnen und Politiker untersucht

08. Juli 2024, 16:00 Uhr

Führende Politikerinnen und Politiker sind und waren weniger egoistisch und rücksichtslos, dafür idealistisch und – witzig. Zu diesem Schluss kommt ein britischer Politologe aufgrund von Befragungen und durchleuchteten Biografien.

Politik macht wohl, wer trotzdem lacht: Der britische Politikwissenschaftler Bill Jones hat die wichtigsten Charaktereigenschaften von politischen Führungspersönlichkeiten untersucht und jetzt in einem neuen Buch vorgelegt. Hintergrund ist die Frage nach der Art von Menschen, die sich für eine politische Laufbahn entscheiden und deren Stärken und Schwächen. Jones hat dazu Biografien durchforstet und wichtige politische Persönlichkeiten befragt und kommt zu dem Schluss, dass Menschen nicht aufgrund von Käuflichkeit und Egoismus in die Politik gehen, sondern weil sie tatsächlich glauben, etwas bewirken zu können.

Erfolg in der Politik scheine dem Autor zufolge eine Mischung aus treibendem Ehrgeiz, Narzissmus, echtem Idealismus und "vielleicht einer Prise Wagemut und notwendiger Rücksichtslosigkeit" zu sein. Als weitere Eigenschaft nennt er Charme, Optimismus, akademische Fähigkeiten und ein gutes Gedächtnis. Wichtigste Eigenschaft, ohne die die Karriere nicht zu bewältigen ist, sei Redegewandtheit.

Zu den untersuchten Biografien gehören auch die von Margaret Thatcher und Tony Blair. Am Beispiel von Boris Johnson führt der Politikwissenschaftler aus, dass eine wichtige Kernkompetenz auch Humor sei. Johnson hätte durch das Amüsieren von Wählerinnen und Wählern die Politik weniger langweilig erscheinen lassen. Für Erfolg im politischen Geschäft sei Jones zufolge darüber hinaus aber auch die Bereitschaft notwendig, bis in die Nacht hinein zu arbeiten. Dies sei eine Schlüsseleigenschaft. Der Politologe betont, dass die männlich und elitär-akademisch geprägte Kultur einer Volksvertretung insbesondere auf Frauen und Menschen aus der Arbeiterklasse einschüchternd wirken könne.

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 02. Juli 2024 | 06:27 Uhr

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