
Australische Studie Nicht-monogame Beziehungen genauso glücklich wie monogame
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26. März 2025, 16:59 Uhr
Nicht-monogam lebende Menschen sind laut einer australischen Studie genauso glücklich wie Menschen in monogamen Beziehungen. Den Autoren zufolge wird damit der Mythos von der Überlegenheit der Monogamie infrage gestellt.
Eine neue Metastudie von australischen Forschern stellt den Mythos von der Überlegenheit der Monogamie in Frage. Das Team von Wissenschaftlern der Australian Catholic University und der La Trobe University in Melbourne analysierte 35 Studien mit 24.489 Menschen in den USA und Europa. Dabei stellten die Forscher keine signifikanten Unterschiede zwischen Personen in monogamen und nicht-monogamen Beziehungen fest.
Keine signifikanten Unterschiede
Während Monogamie das dauerhafte Zusammenleben mit einem Partner beschreibt, umfasst Nicht-Monogamie im Studienzusammenhang verschiedene einvernehmliche Vereinbarungen wie offene Beziehungen oder Polyamorie. Laut den Forschern berichteten sowohl Monogame wie nicht-monogame Personen von einem ähnlichen Maß an Zufriedenheit sowohl in ihren Beziehungen als auch im Sexualleben. Die im Journal of Sex Research veröffentlichte Peer-Review-Studie stellt nach Angaben der Verfasser die vorherrschende Meinung infrage, dass die monogame Beziehung, also die exklusive romantische und sexuelle Bindung an einen Partner, im Vergleich zur nicht-monogamen Beziehung von Natur aus erfüllender ist.
"Monogamie-Überlegenheitsmythos"
Nach Angaben von Studien-Hauptautor Joel Anderson wird der außerhalb der akademischen Welt bestehende "Monogamie-Überlegenheitsmythos" durch die neue Studie "entlarvt". Man liefere einen weiteren Beweis dafür, dass Menschen in einvernehmlichen nicht-monogamen Beziehungen ein ähnliches Maß an Zufriedenheit in ihren Beziehungen und im Sexualleben erfahren wie Menschen in monogamen Verbindungen. Laut der Theorie von Anderson und Kollegen scheitern monogame Beziehungen häufig an Untreue. Menschen in nicht-monogamen Beziehungen hätten jedoch oft Vereinbarungen mit ihren Partnern, weshalb Untreue bei ihnen kein relevanter Faktor sei.
(dn)
Dieses Thema im Programm: MDR+ | 19. Juli 2023 | 12:00 Uhr
MDR-Team vor 3 Wochen
Hallo Brigitte Schmidt,
die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Polyamorie ist keine 'Werbung', sondern Teil der Forschung zur Vielfalt menschlicher Beziehungsformen. Studien zu diesem Thema untersuchen psychologische, soziale und kulturelle Aspekte, um festzustellen, welche Faktoren für Beziehungszufriedenheit entscheidend sind – unabhängig davon, ob es sich um monogame oder nicht-monogame Beziehungen handelt.
Die Wissenschaft hat nicht das Ziel, Monogamie zu 'entlarven', sondern bestehende Annahmen kritisch zu hinterfragen und differenzierte Erkenntnisse über menschliche Beziehungen zu gewinnen. Das geschieht durch empirische Studien, nicht durch ideologische Vorgaben.
Deswegen sollten wir uns hier nicht in Unterstellungen verstricken, sondern differenziert und objektiv diskutieren - im Sinne auch unserer Netiquette.
- Das MDR WISSEN Team
MDR-Team vor 3 Wochen
Hallo Brigitte Schmidt,
diese Aussage aus der Bibel (Matthäus-Evangelium) bedeutet allgemein, dass man Menschen nicht nur nach ihren Worten, sondern vor allem nach ihren Handlungen und deren Auswirkungen beurteilen sollte. Wer Gutes tut, zeigt damit seine innere Aufrichtigkeit, während schöne Worte allein nicht ausreichen.
Wem möchten Sie hier also etwas unterstellen? Den Wissenschaftler*innen der Metastudie? Den Autor*innen dieses Artikels? Oder Menschen in nicht-monogamen Beziehungen?
- Das MDR WISSEN Team
AlexLeipzig vor 3 Wochen
Shantuma, mir scheint, als hätten Sie den Artikel missverstanden, in diesem steht ja explizit: "Nach Angaben von Studien-Hauptautor Joel Anderson wird der außerhalb der akademischen Welt bestehende "Monogamie-Überlegenheitsmythos" durch die neue Studie "entlarvt"". Es handelt sich bei diesem Mythos ebrn nicht um eine Studie, sondern die Studie widerlegt diesen Mythos. Und was hat es mit dem Katzenfutter auf sich?