Denkste: Irrtümer des Alltags Schadet Lesen im Dunkeln den Augen?
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Als Kind hat fast jeder von uns diese Warnung gehört: Lies nicht im Schummerlicht, das schadet deinen Augen. Aber stimmt das wirklich? Augenmediziner geben Entwarnung – jedenfalls teilweise.

Es ist ein schönes kindliches Lesevergnügen: Die Eltern haben einen ins Bett geschickt, man will aber noch nicht schlafen und zieht die Decke über den Kopf. Dann Taschenlampe an und Comic hervorgeholt. Wären da nicht die ewigen Warnungen: Zu wenig Licht beim Lesen verdirbt die Augen.
Lesen mit Taschenlampe
Alles Quatsch, schreiben diverse Kollegen und zitieren Augenärzte, die erklären: Bei weniger Licht können die Augen nicht so gut bis in die Tiefe hinein scharf sehen. Lesen ist also anstrengender und die Augen sind schneller ermüdet. Aber das ist ja auch genau Sinn der Übung: Man wird müde und kann einschlafen. Schaden nehmen die Augen von der kurzen Lesezeit mit Taschenlampe nicht.
Was den Augen wirklich schadet
Doch beim Spiegel kennt man eine wichtige Ausnahme von dieser Regel: Ein dauerhafter Mangel an Tageslicht schadet den Sehorganen durchaus. Eine Studie Tübinger Universitätsmediziner an Hühnern zeigte bereits vor zehn Jahren: Wurden die Tiere weder hellem Tageslicht noch hellem Kunstlicht ausgesetzt, wuchsen ihre Augäpfel in die Länge. Längere Augäpfel wiederum machen kurzsichtiger. Eine australische Studie konnte diesen Effekt an Schulkindern feststellen: Wer kurzsichtig war, hatte weniger Zeit im Tageslicht verbracht.
Zusammengefasst kann man sagen: Mit Taschenlampe unter der Bettdecke lesen schadet den Augen nicht, vorausgesetzt, man war vorher lange genug an der frischen Luft.
Dieses Thema im Programm: MDR JUMP | 16. März 2018 | 05:20 Uhr