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Kaffee in der Schwangerschaft führt zu etwas kleineren Neugeborenen, zu diesem Schluss kommt eine neue Studie aus den USA (Symbolfoto). Bildrechte: imago/Wavebreak Media LTD

KoffeinKaffee in der Schwangerschaft hemmt Babywachstum

25. März 2021, 16:07 Uhr

Trinken Schwangere regelmäßig Koffein-Getränke, kommen ihre Kinder kleiner zur Welt, als wenn sie auf Kaffee und Co. verzichtet hätten. Eine neue Studie zeigt: Der Effekt tritt schon ab einer halben Tasse Kaffee täglich ein.

Schadet Kaffee während der Schwangerschaft den ungeborenen Kindern? Bisherige Studien konnten die sehr umstrittene Frage nicht klären. Grund dafür dürften verschiedene methodische Schwäche gewesen sein: Unter anderem beruhten die Daten meist auf Selbstauskünften der Frauen zu ihrem Kaffee- oder Teekonsum. Allerdings reagiert jeder Stoffwechsel anders auf den Wachmacher, wird Koffein also unterschiedlich schnell verdaut und abgebaut. Ein Team um Katherine Grantz vom Nationalen Institut für Kindergesundheit in den USA hat nun deshalb den Koffeingehalt im Blutplasma von Schwangeren untersucht und anschließend Gewicht und Größe der Neugeborenen miteinander verglichen. Mit eindeutigem Ergebnis.

Kinder von Kaffeemüttern kleiner und leichter

An der bereits in den Jahren 2009 bis 2013 durchgeführten Untersuchung nahmen insgesamt 2.055 Frauen teil, die allesamt Nichtraucherinnen waren und auch keine anderen bekannten Risiken mitbrachten, kleinere Kinder auf die Welt zu bringen. Sie waren im Schnitt 28,3 Jahre alt und mit einem BMI von 23,6 normalgewichtig. Die Forscherinnen nahmen Proben des Blutplasmas und maßen den Gehalt von Koffein und seiner Stoffwechselabbauprodukte darin. Die Sekundäranalyse der Daten wurde erst 2020 abgeschlossen, deswegen wird die Studie erst jetzt veröffentlicht.

Es zeigte sich, dass Kinder von Frauen mit starkem Koffeinkonsum (über 659 Nanogramm pro Milliliter Blutplasma) kleiner und leichter auf die Welt kamen. Sie wogen im Schnitt etwa 84 Gramm weniger und waren 0,46 Zentimeter kleiner. Kleiner war auch der Umfang ihrer Köpfe, Arme und Oberschenkel, verglichen mit den Kindern, deren Mütter keine koffeinhaltigen Getränke während der Schwangerschaft konsumiert hatten. Ein durchschnittliches Neugeborenes wiegt laut einer Wachstumstabelle der WHO 3,3 Kilogramm und ist 49,4 Zentimeter lang.

Effekt schon ab einer halben Tasse Kaffee pro Tag

Bei der Analyse zeigte sich, dass bereits ein relativ geringer Konsum von etwa 50 Milligramm Koffein pro Tag Auswirkungen hatte, das entspricht in etwa einer halben Tasse Kaffee und ist deutlich weniger, als die für Schwangere bisher empfohlene Tagesmenge von 200 Milligramm. Die Forscherinnen haben die Blutproben allerdings nur im ersten Drittel der Schwangerschaft genommen. Den Selbstauskünften der Frauen zufolge, blieb der Koffeinkonsum allerdings meist über die gesamte Schwangerschaft hinweg relativ stabil. Keine Aussage treffen die Forscherinnen darüber, ob mit dem geringeren Geburtsgewicht auch andere gesundheitliche Probleme verbunden sind.

(ens)

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