Antarktis Eisschollen
Eisschollen treiben in der Antarktis. Das eigentlich ewige Eis schmilzt dort stärker als bisher angenommen. Bildrechte: imago images / robertharding

Klimakrise Sieben schlimmste Jahre für polare Eisschmelze lagen alle in der vergangenen Dekade

24. April 2023, 12:24 Uhr

Der Rückgang des Eises in der Arktis und Antarktis ist eine der gravierenden Folgen der globalen Erwärmung. Ein internationales Forscherteam hat nun aus Satellitendaten der Jahre 1992 bis 2020 berechnet, dass die größte Abnahme dabei in den vergangenen zehn Jahren stattfand, mit 2019 als bisherigem negativen Höhepunkt. Dazu lagen in diesem Zeitraum auch die sieben Jahre mit der größten gemessenen polaren Eisschmelze.

Die Forschenden errechneten zudem, dass in den 28 Jahren insgesamt 7.560 Milliarden Tonnen Eis rund um die Pole verloren gegangen sind - so viel wie ein Eiswürfel mit der Kantenlänge von 20 Kilometern. Allein im Rekordjahr 2019 schmolzen 612 Milliarden Tonnen Eis. In Grönland waren es in dem Jahr bedingt durch eine arktische Hitzewelle 444 Milliarden Tonnen, in der Antarktis 168 Milliarden Tonnen, vor allem im Westen und auf der Antarktischen Halbinsel.

Die gesamte polare Eisschmelze von 1992 bis 2020 führte zu einem Anstieg des weltweiten Meeresspiegels um 21 Millimeter. Während in den frühen 1990er-Jahren der Rückgang des Eises in Arktis und Antarktis noch wenig Auswirkungen auf den globalen Meeresspiegel hatte, beträgt sein Anteil mittlerweile rund ein Viertel. Falls das Eis mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie bisher schmelzen sollte, könnte dies bis zu einem Anstieg des weltweiten Meeresspiegels zwischen 148 und 272 Millimetern bis zum Ende des Jahrhunderts führen.