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NeurologieSport: Luftverschmutzung kann positive Wirkung aufs Gehirn verringern

09. Dezember 2021, 09:33 Uhr

Sportliche Aktivitäten sind prinzipiell sehr gesund - auch für das Gehirn. US-Forschende haben nun allerdings herausgefunden, dass dies bei hoher Luftverschmutzung deutlich weniger der Fall ist.

Joggen oder auch Mannschaftssport hilft nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist. Allerdings sollte man dabei darauf achten, möglichst an einem Ort mit guter Luft zu trainieren. Einer US-Studie zufolge, die im Fachmagazin "Neurology" veröffentlicht wurde, haben sportliche Aktivitäten bei hoher Luftverschmutzung einen geringeren positiven Effekt auf das Gehirn. Besonders deutlich wird dies offenbar in der sogenannten Weißen Substanz, einem Teil des zentralen Nervensystems, der für die Weiterleitung von Signalen wichtig ist.

Weiße Substanz kann beeinträchtigt werden

Die Forschenden um Dr. Melissa Furlong von der Universität Arizona nutzten für ihre Untersuchung die Daten von 8.600 Menschen, die in der UK-Biobank verzeichnet sind. Mit den komplexen Werten aus dieser Langzeitstudie konnte der Grad an Luftverschmutzung berechnet werden, dem die Probanden regelmäßig ausgesetzt sind. Danach wurden sie in vier Gruppen eingeteilt (von geringer bis hoher Luftverschmutzung) und ihre körperlichen Aktivitäten über eine Woche hinweg mit einem sogenannten Beschleunigungssensor gemessen.

Bei der Betrachtung der Weißen Substanz fanden die Experten schließlich Unterschiede zwischen den Probanden, die unter geringer Luftverschmutzung trainiert hatten im Vergleich zu jenen, die mit hoher Verschmutzung sportelten. Besonders von den sogenannten "White Matter Hyperintensities" fanden sie deutlich weniger bei Ersteren. Diese Schäden an der Weißen Substanz werden mit kognitiven Beeinträchtigungen im höheren Alter in Verbindung gebracht.

Politik sollte das Thema auf dem Zettel haben

"Wir brauchen noch mehr Forschung zum Thema, aber wenn sich unsere Ergebnisse wiederholen lassen, dann sollte die Politik sich auch um die Luftverschmutzung kümmern, der sporttreibende Menschen ausgesetzt sind", erklärt Melissa Furlong. "Beispielsweise sollten Lauf- und Radwege weiter weg von stark befahrenen Straßen angelegt werden, da der Verkehr ein wichtiger Faktor bei der Luftverschmutzung ist." Letztlich ist dies natürlich auch ein weiteres Argument, um die Luftverschmutzung allgemein zu verringern - denn sie wirkt sie ja nicht nur auf Sporttreibende negativ aus.

cdi

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