Landung eines Unbekanntes Flugobjekts (UFO), Großer runder Diskus mit hell Strahlendem Mittelpunkt
Die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwo im Universum extraterrestrische Intelligenz gibt, ist durchaus gegeben. Bildrechte: imago images / Panthermedia

Extraterrestrische Intelligenz Alien-Jagd am Heim-PC

18. Februar 2020, 15:37 Uhr

Auf der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz hat die Initiative "Breakthrough Listen" fast zwei Petabyte Beobachtungsdaten gesammelt. Bei der Analyse der gigantischen Datenmengen kann jeder am eigenen PC zum Alien-Jäger werden. Wer ein Signal entdeckt, hätte den großen Astro-Jackpot geknackt.

Wissenschaftler haben den nach eigenen Angaben größten Lauschangriff auf die Milchstraße unternommen, den es bislang gab. "Breakthrough Listen" heißt die privat finanzierte Forschungsinitiative, die jetzt fast zwei Petabyte Beobachtungsdaten veröffentlicht hat. Das haben Forscher der Universität von Kalifornien in Berkeley berichtet, die an der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz, kurz SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence), beteiligt sind.

Zwei Petabyte Daten

Zwei Petabyte entsprechen etwa einer Billion Seiten Text. Das ist eine unvorstellbare Menge an Daten. Diese gigantische Datenmenge, die größtenteils von dem Parkes-Radioteleskop in Australien und vom Green-Bank-Radioteleskop in den USA stammen, muss allerdings erst noch komplett analysiert werden.

Das Robert C. Byrd Green Bank Telescope, 2006
Das Green-Bank-Radioteleskop in West Virginia. Bildrechte: imago images / imagebroker

Suche nach unentdecktem Kontaktversuch

Möglicherweise schlummert in diesen Daten ein bislang unentdeckter Kontaktversuch einer außerirdischen Spezies, so die Hoffnung der Forscher. Diese Entdeckung wäre eine Sensation, auch wenn sich die Wahrscheinlichkeit eines solchen Treffers doch sehr in Grenzen hält. Der amerikanische Astrophysiker Jason Wright sagte einmal: "Wenn all unsere Ozeane auf der Welt für alle Orte stehen, an denen wir intelligente Signale empfangen könnten, dann haben wir bislang gerade einmal die Datenmenge eines Whirlpools untersucht."

Der große Astro-Jackpot

Eine Raumsonde 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Spannend sind für die Wissenschaftler vor allem jene Signale, die sich in den gigantischen Datenmengen vom astrophysikalischen Hintergrundrauschen abheben. Wer ein solches Signal entdeckt, hätte gewissermaßen den ganz großen Astro-Jackpot geknackt. Neben der Suche nach Spuren von intelligentem Leben im Universum erhoffen sich die Forscher durch die Datenauswertung auch Hinweise auf natürliche astronomische Phänomene, die uns helfen könnten, das Universum besser zu verstehen.

Heim-PC wird Analyse-Station

SETI@Home Suche nach extraterrestrischem Leben
Mit dem Bürgerprojekt SETI@Home kann sich jeder an der Alien-Suche beteiligen. Bildrechte: imago/Leemage

Um die Daten zu analysieren, setzen die Wissenschaftler auf künstliche Intelligenz, aber auch auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Über das Bürgerforschernetzwerk SETI@Home der Universität von Kalifornien kann sich jeder Interessierte an dem Datenanalyse-Projekt beteiligen. Dazu wird eine Software auf dem heimischen PC installiert, der damit zur internationalen Analyse-Station wird. Menschen auf der ganzen Welt haben auf diese Weise in den letzten Jahrzehnten mehrere Millionen Stunden an Rechenzeit erbracht. Eine Leistung, die sonst schlicht unmöglich gewesen wäre.

Der große Lauschangriff aufs All

Seti-Forschung
Das "Very Large Array" (VLA) in New Mexico Bildrechte: NRAO/AUI/NSF; J. Hellerman

Der Datenstrom für die SETI-Forschung wird auch weiter mächtig fließen. Das US-amerikanische National Radio Astronomy Observatory und das SETI-Institut haben hierfür eine Kooperation angekündigt.

Mithilfe der 27 aktiven Teleskope des "Very Large Array" kann künftig nach intelligenten Signalen tief ins Weltall gelauscht werden. COSMIC (Commensal Open Source Multimode Interferometer Cluster) heißt die Suchfunktion, die auf die Daten zugreifen darf, die diese Teleskope täglich empfangen. SETI-Freunde und Freiwillige können sich also auch in Zukunft auf jede Menge Daten-Arbeit freuen.

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