Illustration - Tuberkulose
Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst und äußert sich häufig als Lungenentzündung. Bildrechte: imago images/StockTrek Images

Lungenentzündung Impfung gegen Tuberkulose: Klinische Phase-1-Studie mit Protein-Imfpstoff erfolgreich

08. März 2023, 15:38 Uhr

Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst und kann zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen führen. Forscher in den USA haben nun einen Protein-Impfstoff entwickelt und erfolgreich in einer Phase-1-Studie getestet.

Die bakteriell ausgelöste Lungenkrankheit Tuberkulose (Tbc) war einst eine echte Geißel der Menschheit. Durch die Entdeckung von Antibiotika und Fortschritte bei Hygiene und Lebensbedingungen galt sie aber in Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkriegs als besiegt. In jüngster Zeit allerdings werden immer weitere Stämme aus der Familie der Mycobacteriaceae – den Tbc auslösenden Mykobakterien – resistent gegen die Behandlung mit Antibiotika.

Das macht die Infektion erneut zur potenziellen Bedrohung. Weltweit erkrankten 2020 schätzungsweise 10 Millionen Menschen an Tbc, etwa 1,5 Millionen davon starben an den Folgen. Insofern sind die aktuellen Zwischenergebnisse bei der Entwicklung eines neuen Impfstoffs gegen Tbc eine gute Nachricht.

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Tbc-Impfstoff zeigt gute Verträglichkeit in Phase-1-Studie

Ein Team um Zachary Sagawa vom Access to Advanced Health Institute in der US-Metropole Seattle berichtet im Fachmagazin Nature Communications von den Resultaten einer klinischen Phase-1 Studie mit 44 Versuchspersonen. Getestet wurde ein sogenannter Protein-Impfstoff, der verschiedene Eiweiße der Mykobakterien mit einem Wirkverstärker (Adjuvans) kombiniert.

Bei klinischen Phase-1 Studien geht es zunächst noch nicht um die Wirksamkeit, sondern vor allem um die Verträglichkeit, also mögliche Reaktionen und Nebenwirkungen. Dabei wird ein Wirkstoff vor allem an gesunden, jungen Probanden getestet, bevor spätere Tests auch Risikogruppen einschließen. Laut der Studie sei die aus zwei Dosen im Abstand von 56 Tagen bestehende Impfung gut vertragen worden. Beobachtete Impfreaktionen waren vor allem Schmerzen an der Einstichstelle, Gliederschmerzen und Müdigkeit.

Versuchspersonen bilden Antikörper und T-Zellen gegen Tbc-Antigene

Laboruntersuchungen mit Blutproben der Versuchspersonen zeigten allerdings auch hinsichtlich der Wirkung vielversprechende Ergebnisse. So bildeten alle Testpersonen Antikörper und T-Zellen gegen die Tbc-Antigene. Die stärksten Antikörperwerte wurden nach der zweiten Impfdosis beobachtet, die Immunreaktionen blieben über sechs Monate nach der letzten Impfdosis erhöht.

Gegen die Tuberkulose gibt es bisher nur einen zugelassenen Impfstoff, der auf abgeschwächten Erregern basiert, aber nur eine relativ schwache Wirksamkeit hat, berichtet die Pharmazeutische Zeitung. Ein zentraler Vorteil des neuen Impfstoffkandidaten ist, dass der Wirkstoff gefriergetrocknet und danach ohne Kühlung weitertransportiert werden kann.

Dass wäre vor allem für einen Einsatz in den stark von Tbc betroffenen Regionen in Afrika und Asien entscheidend, aber auch in Ländern wie der Ukraine, wo sich durch die Zerstörungen in Folge des Krieges Tbc leicht ausbreiten kann.

(ens)

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