Nahaufnahme des Bauches mit hochgezogener Bekleidung einer schwangeren Frau von leicht schräg oben, Hände auf Bauch, im Hintergrund modernes Wohnzimmer unscharf mit Sofa, Kissen und Pflanze. Sonne auf Bauch mit Schatten, die ein Herz formen.
Gut, wenn in der Schwangerschaft alles gut ist. Und gut, wenn mögliche Komplikationen rechtzeitig erkannt werden können. Bildrechte: imago/Cavan Images

Medizin UK: Neun von zehn Frauen bringen gesundheitliche Risiken mit in die Schwangerschaft

24. März 2023, 14:48 Uhr

Neun von zehn Frauen bringen gesundheitliche Risiken mit in die Schwangerschaft, und zwar nicht nur Vorerkrankungen, sondern auch vermeidbare Verhaltensweisen wie Rauchen: Das hat eine groß angelegten Datenanalyse im Vereinigten Königreich hat ergeben. So würden neunzig Prozent aller Schwangeren in dem Land Risikoindikatoren aufweisen, die die Gesundheit für Mutter und Kind gefährden würden.

Die Forschenden haben in ihrer Untersuchung eine Reihe von Verhaltensweisen und Erkrankungen berücksichtigt, wie zum Beispiel Rauchen, die Nichteinnahme der empfohlenen Folsäure-Präparate, Fettleibigkeit und frühere Schwangerschaftsverluste. In die Auswertung der Universität Southampton sind Daten zu mehr als 650.000 Schwangerschaften eingeflossen.

Die Ergebnisse zeigen, dass von den 23 Prozent der Frauen, die rauchten, 85 Prozent das Rauchen vor der Schwangerschaft nicht aufgegeben hätten. Fast drei Viertel nahmen nicht die empfohlene Folsäure-Ergänzung ein. Die Häufigkeit der Indikatoren war je nach Alter, ethnischer Zugehörigkeit und Grad der Benachteiligung im Wohngebiet sehr unterschiedlich.

Bei Eintritt in die Schwangerschaft hätten etwa jüngere Frauen ein höheres Risiko einer psychischen Erkrankungen, aber ein geringeres einer körperlichen Erkrankungen als ältere Frauen. Bei schwarzen Frauen konnte eine höhere Wahrscheinlichkeit von Fettleibigkeit festgestellt werden. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit geringer als bei weißen Frauen, dass sie beim Eintritt in die Schwangerschaft rauchten.

Die Ergebnisse würden den Forschenden zufolge zeigen, dass dringend landesweite Maßnahmen erforderlich seien, um die Gesundheit von Frauen vor der Schwangerschaft zu verbessern. Hauptautorin Danielle Schoenaker nannte dazu etwa die Aufklärung der Kinder zur Bedeutung einer gesunden Lebensweise vor der Familiengründung sowie die Verbesserung des Lebensmittelumfelds und die Erschwinglichkeit gesunder Lebensmittel.