Wissen-News Wende in der Politik: Amazonas-Abholzung in Brasilien auf niedrigstem Stand seit langem
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07. November 2024, 15:12 Uhr
Die Abholzung im Amazonasgebiet ist deutlich zurückgegangen. Und nicht nur dort: Auch in den Feuchtsavannen zeigt die Umweltpolitik des Präsidenten offensichtlich Wirkung.
Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet ist nach Regierungsangaben auf den niedrigsten Wert seit neun Jahren zurückgegangen. Die abgeholzte Fläche in der Region betrug zwischen August 2023 und Juli 2024 6.288 Quadratkilometer, wie das Umweltministerium unter Berufung auf Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) mitteilte. Das entspricht einem Rückgang von 30,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (9.064 Quadratkilometer). Dennoch ist die abgeholzte Fläche im Amazonas anderthalb Mal so groß wie der Naturpark Thüringer Wald.
Entwaldung soll bis 2030 auf null sinken
Auch im Cerrado, den Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, ging die Abholzung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,7 Prozent auf 8.174 Quadratkilometer zurück, was allerdings immer noch der Hälfte der Fläche des kompletten Freistaats Thüringen entspricht. Dies ist der erste Rückgang seit vier Jahren im Cerrado. Die Entwicklung ist nach Angaben der Regierung unter anderem auf intensivere Kontrollmaßnahmen im Regenwald und der Savanne zurückzuführen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei seinem Amtsantritt Anfang 2023 angekündigt, den Umwelt- und Klimaschutz stärken zu wollen. Die Entwaldung soll bis 2030 auf Null sinken.
Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro von 2019 bis 2022 nahmen Abholzungen und Brandrodungen stark zu. Der Ex-Militär sah die Region vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und ließ Farmern und Goldschürfern bei der Landnahme weitgehend freie Hand. Den Kontrollbehörden kürzte er Gelder oder entzog ihnen ihre Kompetenzen.
Links/Studien
Mitteilung des brasilianischen Umweltministeriums (portugiesisch)
dpa/jar
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 07. November 2024 | 06:45 Uhr