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Neubaugebiet Heide Süd in Halle auf dem Gebiet einer ehemaligen Kasernenanlage der sowjetischen Armee. Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn

Wissen-NewsForschung aus Dresden: Neubau ist nicht die beste Lösung bei Wohnraumknappheit in den Städten

17. September 2024, 16:16 Uhr

Die Städte wachsen, der Wohnraum wird knapper, Kaufpreise und Mieten steigen. Wenn über Lösungen dieser Probleme diskutiert wird, geht es meistens um massive Steigerungen von Neubauten. Der falsche Weg, sagen jetzt Dresdner Forscher.

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden plädieren für ein Umdenken beim Thema Schaffung von Wohnraum. In ihrem jetzt veröffentlichten Papier "Revitalisieren statt neu bauen! – Regional denken und Wohnraum nachhaltig schaffen", das die Ergebnisse ihrer Forschungen zusammenfasst, benennen sie Kriterien für eine nachhaltige Raumentwicklungs- und Wohnungspolitik. Demnach brauche es "ein Umdenken – weg vom Fokus auf Neubau, hin zu einem integrierten Ansatz, der auf die ganzheitliche Revitalisierung von Städten und Regionen sowie die Aktivierung von bestehendem Wohnraum" setzt.

Städte und Regionen zusammen denken

Ihr Ansatz unterscheidet sich deutlich von den Plänen zur Ausweitung von Städten, indem er Städte und Regionen zusammen denkt. So herrsche – anders als in den Städten mit Wohnungsknappheit – in den Regionen oftmals Leerstand und Bevölkerungsrückgang. Statt durch Neubauten knappe und wichtige Ressourcen wie Fläche und Baumaterialien zu verschwenden, in Natur und Landschaft einzugreifen und zusätzliche Treibhausgas- und Schadstoffemissionen zu erzeugen, sollte lieber über eine Integration des Bestehenden nachgedacht werden.

Probewohnen in Görlitz

"Insbesondere die Revitalisierung des vorhandenen Gebäudebestandes, etablierter Stadtquartiere und letztlich ganzer Städte und Regionen bietet viele Ansatzpunkte, um den aktuellen Herausforderungen in der Regional- und Kommunalentwicklung zu begegnen sowie Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung erschließen zu können", betont Prof. Robert Knippschild, einer der Autoren vom IÖR. Als Beispiel führt das IÖR ein vom Institut betreutes Pilotprojekt in Görlitz an. Unter dem Motto "Probewohnen" konnten Interessierte den Wohn- und Arbeitsstandort Görlitz bis zu drei Monate lang testen. Das IÖR wollte so ermitteln, wie kleinere Städte "in peripheren Lagen neue Einwohner gewinnen können".

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cd

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sachsenspiegel | 11. September 2024 | 19:00 Uhr

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