Rote Eibenbeere 4 min
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Wesen des Jahres 2025 Was wird Giftpflanze des Jahres 2025? Hier abstimmen!

04. Dezember 2024, 11:00 Uhr

Pfingstrose, Acker-Gauchheil, Cashew, Schneeball oder Gummibaum. Was soll Giftpflanze das Jahres 2025 werden? Das bestimmen kein Verein oder eine Expertengruppe, sondern Sie!

Man kann schon ins Stocken geraten, wenn man die Liste sieht, die hier der Botanische Sondergarten Wandsbek zusammengestellt hat für die Abstimmung zur Giftpflanze des Jahres: Die Pfingstrose ist giftig, echt jetzt? Gartenkenner wissen das, Unbedarfte verschenken sie dann vielleicht nicht mehr an Haushalte mit kleinen Kindern. Wobei man sich hier sicher streiten kann: Warum sollten Kinder Pfingstrosen anknabbern?! Aber Eltern wissen: Die Realität und der Alltag mit Kindern ist immer anders als jede Logik.

Zurück zu den Giftpflanzen, zwischen welchen haben wir nun die Wahl:

Kennen Sie Acker-Gauchheil?

Acker-Gauchheil
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Das ist die wohl unbekannteste Giftpflanze auf der Liste, jedenfalls vom Namen her: Acker-Gauchheil, lateinisch Annagallis arvenis. Sie hat auch viele andere Namen – manche nennen sie Hühnerdarm, Roter Gauchheil, Nebelpflanze, Wetterkraut oder Weinbergsstern. Diese Wildpflanze aus dem Mittelmeerraum ist durchweg giftig, nicht nur Blüten, oder nur Stängel, oder nur Blätter, einfach alles.

Und das ist insofern doof, weil sie der Vogelmiere ähnelt, die sich ja manche gern in den Salat streuen. Die Verwechslungsgefahr ist besonders vor der Blütezeit groß. Hier zum Vergleich:

Links Vogelmiere, rechts Acker-Gauchheil

Vogelmiere wächst in einem Kübel
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Vogelmiere wächst in einem Kübel
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Die Pflanze Acker-Gauchheil.
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Ebenfalls giftig wie Pfingstrose und Acker-Gauchheil und damit Kandidaten in der Abstimmung: Der Schneeball, der Kaschu- besser bekannt als Cashewbaum und der Gummibaum. Die beiden letzteren stammen aus der Familie der Moschusgewächse, die viele gern als Zimmerpflanze in der Wohnung haben.

Hier geht es zur Abstimmung!

Abstimmen können Sie bis zum 16.12.2024.

Allerdings sind das bei weitem nicht alle Pflanzen, die Stoffe enthalten, die Menschen schaden, wenn wir sie verzehren. Hier eine Übersicht:

In Bildern Giftige Pflanzen im Garten: Vorsicht bei diesen Arten

Folgen Sie uns auf einem Spaziergang durch die giftige Pflanzenwelt. Wir stellen verschiedene Arten vor.

Blaue Blütendolde des Eisenhuts
Der Eisenhut (Aconitum napellus) enthält das hoch konzentrierte Pflanzengift Aconitin. Kinder, die mit den Blüten des Eisenhutes spielen, sind bereits in Gefahr, da das Gift über die Haut aufgenommen werden kann. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blaue Blütendolde des Eisenhuts
Der Eisenhut (Aconitum napellus) enthält das hoch konzentrierte Pflanzengift Aconitin. Kinder, die mit den Blüten des Eisenhutes spielen, sind bereits in Gefahr, da das Gift über die Haut aufgenommen werden kann. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Eisenhut
Der Verzehr von kleinsten Pflanzenteilen des Eisenhutes ist tödlich - bereits zwei bis fünf Milligramm können Atemlähmung und Herzstillstand auslösen. Bildrechte: MDR/ Ulrike Kaliner
Eibe
Alle Pflanzenteile der Eibe (Taxus) sind stark giftig. Nur das Fruchtfleisch der Beeren enthält kein Gift, es schmeckt aber auch nicht. Die Kerne der Beeren sind allerdings auch giftig. Wichtig: Beim Heckenschneiden sollten unbedingt Handschuhe getragen werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Zweig eines Pfaffenhütchen-Strauches mit Blütenknospen
Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) bildet einen attraktiven Strauch, die gesamte Pflanze ist jedoch stark giftig. Der Verzehr führt zu Übelkeit, Krämpfen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Lähmungen und Tod. Für Erwachsene gelten 35 Früchte als tödliche Dosis. Bildrechte: MDR/ Ulrike Kaliner
Buchs-Blätter
Viele wissen nicht um die Gefahr von Buchsbäumen (Buxus). Alle Pflanzenteile sind giftig. Lebensbedrohliche Situationen nach dem Verzehr sind laut Giftinformationszentrum aber nicht bekannt. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Engelstrompete in einem Kübel
Die Engelstrompete (Brugmansia) ist eng mit dem Stechapfel verwandt. Die subtropische Pflanze wächst aber nur im Kübel und verträgt keinen Frost. Wer die Pflanze über den Winter bringen will, braucht einen hellen, frostfreien Unterstand. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Leicht orangefarbene Blüte der Engelstrompete
Alle Pflanzenteile der Engelstrompete sind stark giftig. Dennoch ist die Pflanze wunderschön und hat daher zahllose Fans. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
weiße Blüten des Stechapfels
Im Gegensatz zur Engelstrompete wächst der Stechapfel (Datura) sogar in unseren Wäldern. Nur die Blüten sind etwas kleiner als bei gezüchteten Sorten aus dem Gartenmarkt. 0,3 Gramm, das entspricht einem daumengroßen Stückchen Blatt, können schon tödlich wirken. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Triebe mit braunen und grünen, stacheligen Samenkapseln des Stechapfels.
Das Gift wurde früher als Halluzinogen verwendet, der Stechapfel galt als Zauberpflanze. Das enthaltene Nervengift löst irreparable Schäden aus und kann zum Tod führen. Insekten macht es aber nichts aus. Bildrechte: MDR/ Ulrike Kaliner
Stachelige Rizinus-Früchte
Rizinus (Ricinus communis) ist eine wunderschöne Kübelpflanze. Aber auch ihre Pflanzenteile sind stark giftig. Besonders giftig sind die Samen, die das Nervengift Rizin enthalten. Der Verzehr führt zu Atemlähmung und irreparablen Nervenschäden. Das in der Medizin verwendete Rizinusöl wird aus dem Samen gewonnen, ist aber nicht giftig. Das Gift bleibt im Pressrückstand. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Früchte der Lampionblume
Die Früchte der Lampionblume (Physalis alkekengi) sind leicht mit der essbaren Physalis-Frucht zu verwechseln. Das Ziergewächs ist schwach giftig, ein Verzehr führt zu Übelkeit und Schwindel. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Trieb mit weiß-grün panaschierten Blättern und weißen Beeren eines Spindelstrauchs
Spindelsträucher, die zunehmend als Buchsbaum-Ersatz Verwendung finden, sind ebenfalls sehr giftig. Bildrechte: MDR/ Ulrike Kaliner
Maiglöckchen-Blätter auf einem Beet
Stark giftig sind alle Pflanzenteile des Maiglöckchens (Convallaria majalis). Der Verzehr führt zu Herzrhythmusstörungen, niedrigem Blutdruck oder Herzstillstand. Der Frühblüher gilt als besonders gefährlich, da er leicht mit dem essbaren Bärlauch verwechselt werden kann. Das würzige Kraut wächst - genau wie das Maiglöckchen - im Frühjahr im Wald. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Eine Hand hält einen Maiglöckchenstängel mit zwei Blättern
Gut unterscheiden lässt sich das Maiglöckchen vom Bärlauch durch die Blätteranordnung. Der Bärlauch trägt nur ein Blatt am Stiel und riecht nach Knoblauch, wenn man die Blätter reibt. Das Maiglöckchen trägt am Stiel mindestens zwei bis drei Blätter. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Lilafarbene Herbstzeitlose
Wunderschön sehen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) im Beet aus. Doch auch diese Blumen sind stark giftig. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Steppen-Wolfsmilch-Gewächs
Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana): Auch alle Pflanzenteile der Wolfsmilchgewächse sind giftig. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. November 2020 | 08:30 Uhr

lfw/nabu/

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. Mai 2024 | 08:30 Uhr

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