Mangrovenwald im Amazonasgebiet Brasilien. 1 min
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Klimawandel Klimaforscher: Überschreiten der Kipppunkte führt eher nicht zu Dominoeffekten

14. Mai 2025, 08:50 Uhr

Löst der Klimawandel unkontrollierbare Kettenreaktionen aus, etwa wenn ewige Eisflächen abschmelzen oder Regenwälder absterben? Klimaforscher geben vorsichtig Entwarnung, befürchten aber trotzdem extreme Szenarien.

Klimaforscher warnen seit Langem davor, dass die Erwärmung der Atmosphäre sogenannte Kipppunkte des Klimasystems überschreiten könnte. Wenn etwa das grönländische Eis auf eine bestimmte Höhe abgeschmolzen ist, könnte der komplette Verlust des Eispanzers dort unaufhaltsam werden, weil sich dann kein neues Gletschereis mehr bilden kann. Eine andere Befürchtung betrifft die sogenannten borealen Permafrostböden. Das sind sumpfige Gebiete am Rand des Nordpolarkreises, die große Mengen des klimawirksamen Methans speichern. Tauen sie auf, könnte das Methan in die Atmosphäre gelangen und das Klima weiter anheizen.

Drohen beim Überschreiten dieser Kipppunkte also unkontrollierbare Kettenreaktionen, die das Klima immer weiter anheizen und neue Kippelemente instabil werden lassen? Eine neue Studie von Forschenden der Universität Hamburg gibt hier nun vorsichtig Entwarnung.

Windkraftanlage zur Gewinnung von Strom aus Wind. 3 min
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Kipppunkte: Kein Dominoeffekt, aber trotzdem katastrophale Folgen

Jakob Deutloff und Kollegen haben berechnet, wie viele Klimagase beim Zusammenbrechen des Amazonas-Regenwaldes und dem Auftauen der arktischen Permafrostböden in die Atmosphäre gelangen würden. Ergebnis: Die zu erwartenden Emissionen seien gegenüber dem industriellen Ausstoß der Menschheit vernachlässigbar. Die zusätzliche Erwärmung durch diese Kippelemente ist laut der Studie eher gering im Vergleich zur von Menschen verursachten Erwärmung. "Letztendlich liegt es in unserer Hand, welche Kipppunkte ausgelöst werden und ob es zu einer Situation kommt, die wir nicht mehr kontrollieren können", fasst Deutloff zusammen.

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MDR AKTUELL Do 24.04.2025 11:59Uhr 00:30 min

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Die ökologischen Folgen bei der Fortsetzung der aktuellen Emissionen könnten dennoch katastrophal sein, warnen die Forscher. Bereits jetzt schätzen sie, dass neun der 16 bekannten Klimakipppunkte mit mehr als 50 Prozent Wahrscheinlichkeit überschritten werden. Vor allem der Verlust von Korallenriffen sowie der Verlust der Eisschilde von Grönland und der Westantarktis gelten als sehr wahrscheinlich.

Die Photovoltaik-Straßenüberdachung "Demonstrator PV-SÜD" 2023 an der Rastanlage Im Hegau Ost.
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Simulation basiert auf aktuellen Studien zu Kipppunkten

Für die Studie hatten die Forschenden aktuelle Studien zu den Klimakipppunkten analysiert. Dann kombinierten sie zwei Klimamodelle und simulierten mehrere tausend mögliche Entwicklungspfade. Dabei berechneten sie die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten bestimmter Szenarien.

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Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Was taugt das Papier mit Blick auf den Klimaschutz? Einiges Positives dabei, findet Klima-Ökonomin Claudia Kemfert. Aber auch viel Negatives.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 25. April 2025 | 14:45 Uhr

42 Kommentare

MDR-Team vor 2 Wochen

Hallo Taf73,
moderne Klimaforschung bevorzugt Eisbohrkerne nicht, weil man eingeschlossene Luft "schöner" findet – sondern weil sie eine gut dokumentierte, systematisch überprüfte und global repräsentative CO2-Historie liefern. Die in den Eisschichten eingeschlossenen Luftbläschen spiegeln den damaligen atmosphärischen Durchschnitt wider – ohne lokale Störeinflüsse. Direkte Luftmessungen sind grundsätzlich sinnvoll – aber nur, wenn sie unter kontrollierten Bedingungen erfolgen. Das war bei vielen der von Beck herangezogenen Daten nicht der Fall. Deshalb werden sie in der Fachwelt mit großer Vorsicht betrachtet.
Freundliche Grüße vom MDR WISSEN-Team

MDR-Team vor 2 Wochen

Hallo Taf73,
die Studie von Ernst-Georg Beck ist zwar peer-reviewed erschienen, wurde aber in der Fachwelt stark kritisiert – etwa wegen der Auswahl ungeeigneter Messorte (z. B. viele Städte) und fehlender methodischer Standards. Führende Klimaforscher, darunter Ralph Keeling (Scripps Institution of Oceanography), haben darauf hingewiesen, dass Becks Interpretation systematische Fehler aufweist – z. B. durch fehlende Standortkorrekturen, inkonsistente Probenahme und fehlende meteorologische Daten. Das Peer-Review allein ist kein Gütesiegel für fachliche Qualität. Klimaforschende sehen Eisbohrkerne weiterhin als deutlich zuverlässigere Datenquelle: Sie zeigen über lange Zeiträume stabile CO2-Werte, frei von lokalen Störeinflüssen – anders als viele der historischen Einzelmessungen, auf die Beck sich stützt.

Taf73 vor 2 Wochen

Nein waren sie nicht, Zitat: "Since 1812, the CO2 concentration in northern hemispheric air has fluctuated exhibiting three high level
maxima around 1825, 1857 and 1942 the latter showing more than 400 ppm. Between 1857 and 1958, the Pettenkofer process was the standard analytical method for determining atmospheric carbon dioxide levels, and usually achieved an accuracy better than 3%." Aus der Meta-Studie: 180 YEARS OF ATMOSPHERIC CO2 GAS ANALYSIS
BY CHEMICAL METHODS von Ernst-Georg Beck, die Studie hat übrigens das Peer-Review ohne gravierende Fehler durchlaufen.

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