Brasilianischer Landwirt besprüht 2022 seinen Acker mit Düngemitteln.
Einsatz von Stickstoff-Dünger auf einem Feld in Brasilien. Bildrechte: picture alliance/dpa | Brunno Covello

Wissen-News Globale Lachgas-Emissionen in vier Jahrzehnten um 40 Prozent gestiegen

12. Juni 2024, 11:53 Uhr

Die von Menschen verursachten Lachgas-Emissionen sind in den vergangenen vier Jahrzehnten weltweit um 40 Prozent gestiegen. Hauptquelle ist einer US-Studie zufolge nicht das gleichnamige Narkosemittel aus der Medizin, sondern ein ineffizienter Einsatz von Stickstoff-Dünger.

Die von Menschen verursachten klimaschädlichen Lachgas-Emissionen sind seit 1980 um etwa 40 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Analyse des Forschungsverbundes Global Carbon Project unter Leitung des Boston College in den USA hervor. Besonders in den zuletzt untersuchten Jahren 2020 und 2021 waren die Werte mit etwa zehn Millionen Tonnen menschengemachtem Lachgas pro Jahr besonders hoch.

Das in der Fachwelt als Stickstoffmonoxid (N2O) bekannte Lachgas ist vor allem als Narkosemittel aus der Medizin bekannt. Zwei Drittel der derzeitigen Lachgas-Emissionen gelangen allerdings auf natürliche Weise in die Luft. Allerdings werden diese N2O-Ausstöße normalerweise wieder abgebaut. Problematisch sind den US-Forschern zufolge Lachgas-Emissionen durch Stickstoff-Dünger. Für dessen Herstellung wird der Luft Stickstoff (N2) entzogen und in einem chemischem Verfahren zu Dünger verarbeitet. Wird dieser Dünger jedoch nicht vollständig von den Pflanzen aufgenommen, kann er sich in Lachgas verwandeln und später in die Atmosphäre gelangen.

Laut der aktuellen Studie ist die Landwirtschaft mittlerweile für 74 Prozent des menschlichen Lachgas-Ausstoßes verantwortlich. Vor allem in Ländern, in denen die Bevölkerung um viele Millionen wuchs, stiegen auch die Lachgas-Emissionen in den vier untersuchten Jahrzehnten stark an, darunter besonders in China und Indien. In Europa hingegen ging der Lachgas-Ausstoß im selben Zeitraum zurück. Gründe dafür sind den Autoren zufolge unter anderem geänderte Prozesse in der chemischen Industrie und ein effizienterer Düngemittel-Einsatz.

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Brisant | 28. März 2024 | 17:46 Uhr

2 Kommentare

MDR-Team vor 45 Wochen

Hallo N3ilSentence,

uns leider auch nicht. :(

- Das MDR WISSEN Team

N3ilSentence vor 45 Wochen

Mir ist allerdings nicht 40% mehr zum Lachen zumute.