Artenvielfalt Feldhasen hoppeln sich an die Populationsspitze
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22. April 2025, 10:31 Uhr
In Deutschland gibt es so viele Feldhasen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor zwei Jahrzehnten. Durchschnittlich 19 Hasen hoppeln pro Quadratkilometer Wiese und Feld durch das Land. Klingt viel, ist es aber nicht.
In Deutschland bewegen sich die Feldhasen weiter auf Rekordniveau – zumindest für aktuelle Verhältnisse. Durchschnittlich 19 Hasen pro Quadratkilometer stromern durch Felder und Wiesen oder – wie es in der Fachsprache heißt – das Offenland. Im Vergleich zu 2023 ist der Wert gleichgeblieben – und damit erneut der höchste seit Beginn des Monitorings vor mehr als zwei Jahrzehnten. Die meisten Feldhasen leben im nordwestdeutschen Tiefland mit 28 Tieren pro Quadratkilometer. Diese vorläufigen Daten aus dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) hat der Deutsche Jagdverband (DJV) am 14. April 2025 veröffentlicht.
Dabei sind die Bestände jedoch längst nicht auf dem Niveau der 80iger-Jahre. Laut Naturschutzbund Nabu ist die Zahl der Feldhasen seitdem um 75 Prozent gesunken. "Die intensive Landwirtschaft mit strukturarmen und eintönigen Feldern bietet dem Feldhasen zu wenig Schutz und Nahrung", heißt es dort.
Besonders viele Hasen in Hessen und Rheinland-Pfalz
Besonders viele Feldhasen haben Jägerinnen und Jäger in einzelnen Gebieten von Hessen und Rheinland-Pfalz gezählt. Dort tummelten sich im Frühjahr 2024 jeweils 241 Tiere pro Quadratkilometer. In diesen Gebieten wird dem Jägerverband zufolge intensive Niederwildhege betrieben – mit intensiver Raubwildbejagung und lebensraumverbessernden Maßnahmen. Davon profitieren viele Arten des Offenlands wie Feldhase, Rebhuhn und Feldlerche.
Nässe gefährdet Hasen-Nachwuchs
Der Jagdverband erklärt: Während die Nettozuwachsrate der Feldhasen in fünf von sechs Großlandschaften in Deutschland bei acht Prozent lag, sanken die Bestände im Alpenvorland. Ausschlaggebend für diese Entwicklungen könnte das Wetter gewesen sein, hieß es. "Insbesondere im Süden prägten Starkregen und Hochwasser die Monate Mai und Juni. Auch bundesweit war das Jahr 2024 vergleichsweise nass. Gerade in den ersten beiden Lebenswochen ist Nässe gefährlich für den Nachwuchs des ursprünglichen Steppenbewohners", erläuterte der Verband.
Wie werden Feldhasen gezählt?
Feldhasen werden regelmäßig im Frühjahr und im Herbst gezählt. Jägerinnen und Jäger zählen sie nachts auf genau festgelegten Strecken mit genormten Scheinwerfern. Die Augen der Hasen reflektieren das Licht arttypisch, eine Unterscheidung von anderen nachtaktiven Tieren wie dem Fuchs ist leicht möglich. Wissenschaftler werten die Daten anschließend aus. Die rund 400 Referenzgebiete sind nach Großlandschaften unterteilt, die sich jeweils in Faktoren wie Geologie, Boden, Klima und Vegetation unterscheiden.
Links/Studien
Jagdverband: Rekord bei Feldhasenzählung
Nabu: Laut werden für den Feldhasen! Der Osterhase ist in Gefahr
tomi
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 14. April 2025 | 15:50 Uhr
MDR-Team vor 2 Tagen
Hallo part,
der Straßenverkehr hat erhebliche Auswirkungen auf Wildtiere. Während Katzen und Waschbären häufiger als Kadaver am Straßenrand zu finden sind, können andere Tiere wie Igel und Füchse durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, einschließlich ihrer Lebensräume und Verhaltensweisen.
Wölfe werden oft als Konkurrenten von Wildtierhaltern gesehen, insbesondere in der Landwirtschaft. Wölfe sind nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) streng geschützt. Der Abschuss ist nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
Und die meisten Wölfe sterben, stand jetzt, ebenfalls im Straßenverkehr: https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/tote-woelfe-autounfaelle-schuesse-100.html
In der DDR wurde die Überpopulation von Feldhasen genutzt, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen, indem sie exportiert wurden. Mehr dazu hier: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/feld-hasen-export-ddr-frankreich-100.html
Liebe Grüße aus der MDR-Wissens-Redaktion
part vor 2 Tagen
Bei täglicher Inspektion der Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen am Fahrbahnrand kommen mir gelegentlich Katzenkadaver, Waschbärenüberreste aber kaum noch Igel oder Fuchskadaver zur Sichtung. Dabei sind es doch die Füchse, die den Hasen das Erwachsenwerden schwer machen. Wo kein Jäger, da hoppelt es sich unbeschwerter. Der Wolf wird ja von unseren Wildtierhaltern mit Lobbyhintergrund gehasst als Konkurrent. Ja und in der DDR wurde die Überpopulation von Feldhasen gewinnbringend in Valuta umgesetzt, gern nach Frankreich ohne Blei im Fleisch, was war schlecht daran in einem System, das einem Handelskrieg ausgesetzt und alle Möglichkeiten ausschöpfen musste 89 % der Reparationen aus den II. WK aufzubringen, auch gegenüber der Sowjetunion?
MDR-Team vor 1 Wochen
Hallo, die Raubtiere, die in Hessen und Rheinland-Pfalz intensiv bejagt werden, umfassen hauptsächlich Füchse, Marder und Waschbären. Diese Arten können eine Bedrohung für Niederwild wie Feldhasen, Rebhühner und Feldlerchen darstellen.
In Hessen gibt es Pläne, die Jagd auf Wölfe zu erlauben. Die Landesregierung aus CDU und SPD hat dies im September 2024 beschlossen:
https://hessen.de/presse/jagdminister-jung-begruesst-aufnahme-des-wolfs-ins-jagdrecht
In Rheinland-Pfalz hingegen gibt es derzeit keine offizielle Jagd auf Wölfe.
Die Verbreitung des Wolfes im ganzen Bundesgebiet ist hier ersichtlich: https://www.mdr.de/wissen/verbreitung-woelfe-deutschland-100.html
Liebe Grüße aus der MDR-Wissens-Redaktion