Wissen-NewsErstmals Mikroplastik in Weinbergen nachgewiesen
Deutsche Forscher haben weltweit erstmals Mikroplastik in Weinbergen nachgewiesen. Sie fanden in Bodenproben von Mosel und Saar höhere Anteile als in anderen Agrarböden. Hauptquelle sind vermutlich alternde Plastikgegenstände aus dem Weinbau. Auch wenn die Studie nur zwei Regionen ins Visier nahm, wird vermutet, dass es in anderen Weinbaugebieten ähnlich hohe Belastungen gibt.
Deutsche Wissenschaftler haben weltweit zum ersten Mal Mikroplastik in Weinbergen nachgewiesen. Wie ein Team von Forschern der TU Darmstadt und der Universität Trier im Journal Science of The Total Environment berichtet, fanden sie in den von ihnen untersuchten Bodenproben an Mosel und Saar mehr Mikroplastik als in anderen landwirtschaftlich genutzten Böden.
Der Studie zufolge spielte es keine Rolle, ob die Flächen biologisch oder konventionell bewirtschaftet wurden. Allerdings sei die Vielfalt der gefundenen Kunststoffe (Polymere) bei biologischem Anbau deutlich geringer gewesen, hieß es. Als Hauptquelle für Mikroplastik in Weinbergen vermuten die Forscher die Alterung und den Zerfall von Plastikgegenständen, die im Weinanbau verwendet werden, wie z.B. Netze gegen Vögel und Klammern zum Fixieren von Reben. Chemische Pflanzenschutzmittel mit Mikroplastikanteilen würden vermutlich eher eine nachgeordnete Rolle spielen.
Die nachgewiesene räumliche Verbreitung von Mikroplastik deutet nach Ansicht der Studienautoren darauf hin, dass die kleinen Kunststoffteilchen bei stärkerem Regen zur Erosion tendieren. Das berge ein Risiko, dass die Schadstoffe in Flüsse oder Seen weitertransportiert werden und auch ins Trinkwasser gelangen können. Die Studie gibt den Angaben zufolge zunächst lediglich Aufschluss über die Verbreitung von Mikroplastik in typischen Weinbergsböden an Mosel und Saar. Es könne aber vermutet werden, dass auch in anderen Weinanbaugebieten eine ähnlich hohe Belastung herrsche, heißt es weiter.
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(dn)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 04. Juli 2024 | 08:00 Uhr
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