
Wissen-News Mobilität in Städten: Öfters zu Fuß und mit dem Rad, weniger mit dem Auto
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05. April 2025, 13:00 Uhr
Die Langzeitstudie "Mobilität in Städten" der TU Dresden erhebt anhand einer umfangreichen bundesweiten Haushaltsbefragung regelmäßig das Verkehrsverhalten von Einwohnerinnen und Einwohnern deutscher Städte. Die Forschenden stellen in der aktuellen Erhebung unter anderem einen Trend hin zu mehr Fuß- und Radverkehr, einem individuellen Mobilitätsmix und weniger Autonutzung fest.
Die Forschenden konnten gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2018 einen deutlichen Wandel im städtischen Mobilitätsverhalten der Menschen feststellen. Unter anderem wird wieder häufiger zu Fuß gegangen – eine Entwicklung, die durch die Arbeit im Homeoffice bei erwerbstätigen Personen verstärkt wird, aber wiederum nicht nur bei Erwerbstätigen zu sehen ist. Ebenso hat das Radfahren weiterhin eine große Bedeutung für viele Menschen – vielerorts konnten die Werte gegenüber 2018 noch übertroffen werden. Zudem ist der Trend zu mehr Elektrofahrrädern anhaltend.
Auch der öffentliche Verkehr hat sich nach dem pandemiebedingten Einbruch gut erholt, vor allem durch die positiven Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket und das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket. Wiederum geht die Autonutzung weiter zurück, vor allem im städtischen Bereich. Senioren fahren außerhalb größerer Städte jedoch mehr Auto als noch 2018.
Bereits seit 1972 wird die Studie "Mobilität in Städten" im 5-Jahres-Turnus durchgeführt und erhebt durch eine umfangreiche Haushaltsbefragung das Verkehrsverhalten von Einwohnerinnen und Einwohnern deutscher Städte. Der Fokus liegt dabei auf Werktagen außerhalb von Ferien und Feiertagen. Für die aktuelle Befragung wurden über 280.000 Personen in rund 500 Städten und Gemeinden in 14 verschiedenen Bundesländern befragt – und dabei insgesamt 884.332 Wege erfasst.
Aufgrund der großen Stichprobe können so stadtspezifische, stadtvergleichende und stadtübergreifende Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten der Menschen und sogar über verschiedene Stadt- und Bevölkerungsgruppen getroffen werden. Solche Erhebungen seien ein unverzichtbarer Bestandteil der kommunalen Mobilität und essenziell für künftige Verkehrsplanungen, so Regine Gerike, Professorin für Mobilitätssystemplanung an der TU Dresden.
Links/Studien
Gerike, R., Wittwer, R., Hubrich, S., Schönherr, F., Ließke, F.: Stadt, Land – Fuß? Aktuelle Erkenntnisse zur Mobilität in Städten auf Basis des SrV 2023. Technische Universität Dresden, 2025.
pm
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 24. März 2025 | 10:58 Uhr
MDR-Team vor 1 Wochen
Danke für dein Feedback JanoschausLE,
es ist absolut nachvollziehbar, dass du die Staus und den ineffizienten Verkehrsfluss den du in Leipzig erlebst, kritisierst. Sowohl privat als auch beruflich werden wir sehr häufig mit dieser Kritik konfrontiert. Von der Stadt hört man, dass der Fokus auf mehr Fuß- und Radverkehr langfristig eine umweltfreundlichere Stadt fördern soll, was kurzfristig zu Problemen wie Staus führen kann. Diplomatisch würden wir sagen: Die Umstellung ist eine Herausforderung, die Zeit braucht, um alle Bedürfnisse auszugleichen.
Viele Grüße vom MDR DOK Team
Eulenspiegel1 vor 1 Wochen
Hallo JanoschausLE
Ich zitiere Sie:
"ich brauchte für keine 100 Meter schon 15 Minuten"
Also ich schaffe in 15 Minuten Zufluss über einen Kilometer. Und das mit 75 Jahren. Irgendwo stimmt da bei ihnen nicht.
Niemann vor 1 Wochen
Jeder der schon Mal in Amsterdam war weiß daß es da nicht nur Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern gibt sondern auch mit Autofahrern, denn Amsterdam ist überhaupt keine autofreie Stadt wie uns manche vorgaukeln wollen.
Und so zu tun als müsse man nur lang genug geduldig sein und alles wird irgendwie gut ist kein wirklich guter Hinweis. Sehen wir uns zum Beispiel nur die vollmundiger Wahlversprechen der CDU an die inzwischen alle vergessen und verraten sind. So wird es auch es auch in Hinsicht Verkehr weitergehen.