WISSEN-NEWS Klimawandel: Artensterben bei den Faultieren – zu langsam für diese Welt?
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30. September 2024, 06:32 Uhr
Das Artensterben aufgrund des Klimawandels wird vermutlich auch nicht vor den süßen Faultieren haltmachen.
Ein Forschungsteam hat sich mit den Folgen des Klimawandels und den Auswirkungen auf Faultiere beschäftigt. Insbesondere ihre Stoffwechselreaktion durch die steigenden Temperaturen. Die Energieeinschränkungen dieser Tiere könnten ihr Überleben bis zum Ende des Jahrhunderts unmöglich machen – insbesondere für Populationen in großer Höhe.
Für ihre Studie untersuchte das Team die Zweifingerfaultiere (Choloepus hoffmanni), die sowohl in Hochland- als auch in Tieflandregionen leben. Mithilfe der indirekten Kalorimetrie maßen die Forscher den Sauerstoffverbrauch und die Körperkerntemperatur von Faultieren unter Bedingungen, die die prognostizierten Klimaveränderungen nachahmen.
Die begrenzte Fähigkeit zur Energieverarbeitung der Hochlandtiere in Kombination mit minimaler geografischer Flexibilität könnte sie daran hindern, sich an das sich erwärmende Klima anzupassen.
Besonders die langsame Verdauung der Faultiere, die bis zu 24-mal langsamer ist als bei anderen Pflanzenfressern ähnlicher Größe, stellt dabei eine weitere Herausforderung dar.
Ein Anstieg des Stoffwechselbedarfs aufgrund des Klimawandels kann nicht einfach durch eine erhöhte Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden. Es wird für die Faultiere also schwierig werden, ihr Energiegleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Links/Studien
Die Studie wurde am 27. September 2024 in der Fachzeitschrift PeerJ Life & Environment veröffentlicht: Sloth Metabolism May Make Survival Untenable Under Climate Change Scenarios (Stoffwechsel von Faultieren könnte unter Klimawandel-Szenarien das Überleben unmöglich machen).
pk
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Elefant, Tiger & Co. | 01. August 2023 | 10:30 Uhr