Wissen-News Verbrenner-Aus: Ärztinnen und Ärzte fordern Festhalten am Ausstieg
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28. Februar 2025, 15:09 Uhr
Nicht nur die Wirtschaft, auch die Gesundheit profitiert vom Verbrenner-Aus: Mehr als 500 Ärztinnen und Ärzte haben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem offenen Brief aufgefordert, am geplanten Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor im Jahr 2035 festzuhalten. Die Medizinerinnen und Mediziner warnen in dem Papier vor den gesundheitlichen Folgen einer Verzögerung und kritisieren Forderungen nach einer Abschwächung von CO2-Grenzwerten.
Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern gehören unter anderem der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, die Direktorin der Umweltmedizin am Uniklinikum Augsburg, Claudia Traidl-Hoffmann, sowie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Gesundheitlich besonders gefährdet seien nach Ansicht der Unterzeichnenden Kinder, deren Lungen- und Hirnentwicklung durch Feinstaub und andere Schadstoffe beeinträchtigt werde. Studien hätten zudem Luftschadstoffe im Gehirn und in der Lunge ungeborener Kinder nachgewiesen.
Autoabgase würden die Atemluft verschmutzen und Krankheiten und Todesfälle verursachen, so der Geschäftsführer der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, Christian Schulz, von der die Initiative für den Brief kam. Vor allem in Städten sei der Straßenverkehr eine wesentliche Quelle gesundheitsschädlicher Schadstoffe.
Dialog mit Automobilindustrie: Verbrenner-Aus steht auf der Kippe
Eigentlich sieht ein EU-Beschluss vor, ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Zuletzt war der Zulassungsstopp wieder in die Diskussion geraten, weil aus der Autoindustrie und mehreren EU-Staaten Forderungen nach einer Lockerung der Regeln laut wurden. Derzeit berät die EU-Kommission mit der europäischen Autoindustrie über Herausforderungen der Branche. Die Ergebnisse dieses Strategiedialogs will die Kommission kommende Woche vorstellen. An dem Dialog sind neben Autobauern auch Gewerkschaften, Umweltorganisationen und Zulieferer beteiligt.
dpa/flo
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 28. Februar 2025 | 18:25 Uhr
Silent_John vor 10 Wochen
@Sascha , natürlich fährt der normale Arzt einen Verbrenner - zumindest hier in Mittelthüringen.
In unserer Stammtischrunde , und das sind im Kreisgebiet rund 120 Kollegen, ist nach meinem Kenntnisstand eine (1) Frau darunter, die ein E- auto fährt .
Ich vertraue auch und nicht zuletzt aus eben dienstlichem Grund dem guten alten Benziner. Es ist eben immernoch ganz schön was anderes , ob Du an irgendeinem Institut in einer Großstadt arbeitest oder ein ganz normaler Durchschnittsarzt bist ohne Ladesäule auf einem Dienstparkplatz im ÖD.
C.T. vor 11 Wochen
"Problem, vor allem in dicht besiedelten Gebieten mit hohem Verkehrsaufkommen."
Dann wäre eine Zersiedlung also praktisch die Stadtflucht ein Lösungsansatz. Die Ballung von zu vielen Menschen auf zu kleinem Raum wird immer Probleme generieren...
MDR-Team vor 11 Wochen
Hallo, hier ein paar Beispiele:
➡️ Der Masterplan Ladeinfrastruktur II umfasst 68 Maßnahmen, die darauf abzielen, den Aufbau und Betrieb von Ladepunkten zu vereinfachen und zu beschleunigen.
➡️ Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zu schaffen. Der Fokus liegt dabei auf Schnellladeinfrastruktur.
➡️ Es gibt verschiedene Förderprogramme, die den Ausbau der Ladeinfrastruktur unterstützen. Diese Programme richten sich sowohl an private Investoren als auch an Kommunen und Unternehmen.
➡️ Neben der Ladeinfrastruktur fördert die Bundesregierung auch den Aufbau einer Batteriewertschöpfungskette in Deutschland und Europa, um die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge zu unterstützen.
Mehr dazu hier: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/ausbau-ladeinfrastruktur-2165204
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte-der-bundesregierung/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltige-mobilitaet-2044132