Ruhe im Garten Wer hat den Vogelgesang ausgeschaltet?
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05. September 2024, 10:17 Uhr
Kein Gezwitscher: Warum ist es im Spätsommer so still im Garten? Hat ein Virus alle Vögel dahingerafft? Haben die Nachbarskatzen alle gefressen? Finden sie kein Futter mehr? Oder sind so viele Singvögel unterwegs nach Süden, dass der Garten jetzt, abgesehen vom Zirpen der Heuschrecken und ein wenig Herbstgesang ein stilles Örtchen ist?
Am guten Willen der Menschen kann es nicht liegen. Viele Leute füttern inzwischen ganzjährig die Vögel, die auf den Balkon kommen oder in den Garten. Andere (oder dieselben) kaufen und bauen auch Insektenhotels, Sandarien, Käferkeller, Benjeshecken, stellen Vogeltränken auf, lassen vermeintliche wilde Ecken im Garten entstehen und rupfen nicht jede Brennnessel aus.
Noch andere sorgen für mehr heimische Artenvielfalt im Garten und beseitigen Sommerflieder oder Kirschlorbeer und versuchen heimische Sträucher anzupflanzen, die zu Region, Klima und mit ihrem Angebot an Früchten, Beeren, Nüssen zur Vogelwelt vor Ort passen. Schließlich machen Vögel im Garten glücklich, und das Vogelfüttern auch, wie wir aus Studien wissen.
Die Weibchen sind erobert
Und obwohl so viele Menschen sich mit der Natur und ihren Bedürfnissen auseinandersetzen – im Garten ist es seit Juni, Juli stiller geworden. Also: Was ist in der Vogelwelt los? Die Antwort ist ganz einfach: Die Balzzeit ist vorbei. Die Männchen schweigen, denn warum sollte man singen, wenn der Fortpflanzungsspaß für dieses Jahr längst durch ist? Da muss man keine Weibchen mehr mit schönem Gesang beeindrucken. Und auch keine Rivalen mehr aus dem Revier vertreiben. Die Eier sind gelegt, die Brut geschlüpft: Schlicht, für die Männchen gibt es keinen Grund mehr zum Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren.
Wer nicht laut singt, lockt keine Feinde an
Und dann ist da ja auch noch die Mauser. Viele Vögel wechseln derzeit das Gefieder, neue Federn sorgen dafür, die Flugfähigkeit zu erhalten und den Körper vor Kälte zu isolieren. Ein gefährlicher Zeitpunkt für sie, denn wer schlechter oder zeitweise auch gar nicht fliegen kann, weil Schwung- und Schwanzfedern nachwachsen müssen, wird leichter gefressen. Dieser Gefiederwechsel ist ein kraftraubender, langsamer Prozess, je nach Vogelart, dauert das länger oder kürzer.
Manche Vögel wechseln dabei sogar ihren Style und passen sich fast wie Menschen an die jeweiligen Lebensumstände an: Das prachtvolle Gefieder aus dem Frühjahr, mit dem die Weibchen beeindruckt werden sollten, wird gegen ein unauffälliges, schlichtes Gefieder ersetzt, denn das erhöht im Winter die Überlebenschancen, weil Fressfeinde die unauffälligen Vögel nicht so leicht sehen. (Die Mauser-Dauer bei Raubvögeln und Langstreckenziehern erstreckt sich noch einmal über ganz andere Zeit-Zyklen. Aber um die geht es hier nicht, die singen ja nicht in unseren Gärten.)
Wir hören noch den Herbstgesang
Wer also im Spätsommer und Herbst einmal einen arg zerrupften Vogel sieht, hat dann nicht zwingend einen kranken Vogel vor sich, sondern ein Tier in der Mauser. Und ganz still ist es ja auch nicht, man muss nur sehr genau hinhören. Ornithologe Andreas Knoll vom Naturschutzbund Deutschland sagt im Gespräch mit dem MDR: "Bei einigen Vögeln, wie den Hausrotschwänzen, bei einigen Meisen oder beim Zilp-Zalp ist jetzt teilweise aber noch ein Gesang zu hören. Das nennt man den Herbstgesang."
lfw
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Servicezeit | 24. August 2024 | 11:05 Uhr
Abschi vor 5 Wochen
In meinem Garten, der sehr natürlich angelegt ist, ist es ruhiger geworden, aber ich füttere das ganze Jahr durch und die Futterhäuschen sind jeden Tag leer. Vom Buntspecht bis zum Eichelhäher und die Eichhörnchen kommen alle vorbei. Still ist es geworden, aber wenn die Stare aus dem Norden zurück kommen, wird es wieder laut.
july_762 vor 5 Wochen
Ach ja, ich vergaß, ich habe viele selbstgezogene Sonnenblumen, verteilt im Garten an verschiedenen Plätzen wo Sitzecken sind, was dort manchmal los ist, ein tolles Schauspiel, wir unzählige Vögel sich dort sattfuttern, schon deswegen und wegen der vielen Insekten gehört für mich so etwas in den Garten, die Kombination aus Futter und Wasser tragen dazu bei, das bei uns immer unzählige Vögel sind.
july_762 vor 5 Wochen
Also wir können nicht klagen, wir haben einen schönen großen Garten mit unzähligen Wasserfässern, die Deckel sind alle umgedreht und mit Wasser befüllt, ich sitze seit Wochen fast täglich und beobachte dieses Schauspiel, unzählige Vögel kommen zum trinken und baden, so richtig lautstark, das es Freude macht, sie zu beobachten, desweiteren sitzen sie in unseren Hecken, die ich ab und an in diesem Jahr, da es ja öfter geregnet hat, mal mit dem Schlauch ordentlich wässere, sehr lautstark und lustig geht's oft bei uns zu, Dank dieses Treiben der Vögel, die reinste Erholung für mich, tut den Tieren etwas Gutes, dann danken sie es uns ebenfalls, das ist keine Eintagsfliege, ich habe das seit Jahren überall, zu Hause und auch im Garten...