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Fünf Jahre Bilder vom Jupiter: Juno-Raumsonde feiert Jubiläum

12. Juli 2021, 11:47 Uhr

Am 4. Juli 2016 hat die Raumsonde Juno den Jupiter-Orbit erreicht. Seitdem liefert sie neben hochauflösenden Bildern wichtige wissenschaftliche Informationen. Durch Juno können Forscher die Entstehung unseres Sonnensystems besser verstehen. Zu diesem Jubiläum hat die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA zwei neue Poster erstellt. Und wir haben Ihnen eine Auswahl der schönsten Jupiter-Bilder von Juno zusammengestellt.

von Patrick Klapetz

Poster zum Jubiläum der Juno-Mission (Jupiter) Bildrechte: NASA/JPL-Caltech

Seit fünf Jahren erhalten wir gestochen scharfe Bilder vom Jupiter. Diese verdanken wir der Juno-Raumsonde (Jupiter Polar Orbiter) der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Sie erreichte am 4. Juli 2016 den Orbit des Gasriesen.

Jupiter: Feind und Beschützer zugleich

Durch Junos Aufnahmen und Daten haben Forscher neue Kenntnisse über den Riesenplaneten erlangt. Immerhin ist Jupiter der größte Planet in unserem Sonnensystem. Seine Gravitationskräfte sind so stark, dass er den inneren Planeten als Schutzschild dient. Große Gesteinsbrocken von außen werden von ihm nämlich angezogen.

Die meisten Asteroiden befinden sich aber im Asteroidengürtel und dieser befindet sich zwischen Mars und Jupiter. Auch hier schützen die Gravitationskräfte des Gasriesen die inneren Planeten. Ohne Jupiter würden die meisten Objekte aus dem Asteroidengürtel nämlich Richtung Sonne fliegen – dem nächsten Punkt mit starken gravitativen Kräften.

Und zwischen dem Asteroidengürtel und der Sonne liegen auch wir. Ohne Jupiter würde die Erde wohl alle 100.000 Jahre von einem schweren Asteroiden getroffen werden. Somit hätte auf der Erde womöglich nie Leben entstehen können.

Zeitgleich zerren die Gravitationskräfte von Jupiter aber auch an der Erdachse. Die Erdneigung liegt zwar relativ stabil bei circa 23,44 Grad, jedoch zerren die Sonne und Gasriesen wie Jupiter wie bei einem Tauziehen an unserer Erdachse. Nur unser großer Mond hält unsere Neigung im Gleichgewicht. Ohne ihn würde die Erdneigung über Jahrtausende immer wieder hin und her springen. Die Folgen wären starke Eiszeiten und Hitzewellen.

Zweites Jubiläums-Poster der Juno-Mission (Jupiter). Bildrechte: NASA/JPL-Caltech

Somit ist Jupiter nicht nur unser Beschützer vor Asteroiden und anderen Himmelskörpern. Er wäre auch unser Unglück, denn durch seine starken Anziehungskräfte hätte Leben auf der Erde wohl nie entstehen können. Dem Mond sei Dank, dass es anders gekommen ist.

Junos Errungenschaften

2011 hatte die NASA die Juno-Raumsonde auf ihren Weg zum Jupiter geschickt. Juno ist die erste Mission, die die tiefe Atmosphäre und das Innere des Jupiters beobachtet. Entstanden sind farbenprächtige Bilder der Wolkendecke und Aufnahmen der galileischen Monde des Planeten. Den Wissenschaftlern hat Juno wertvolle Daten über die Ursprünge, die inneren Strukturen, die Atmosphäre und die Magnetosphäre des Planeten geliefert. Durch Juno erhalten wir wichtige Erkenntnisse für das Verständnis der Entstehung unseres eigenen Sonnensystems. Daraus können Wissenschaftler Rückschlüsse ziehen und diese auf andere Sternensysteme anwenden.

Faszinierende Jupiter-Bilder der Juno-Raumsonde

Künstlerische Darstellung der Ankunft der Juno-Raumsonde am Jupiter (4. Juli 2016). Bildrechte: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS /
Das Bild wurde am 30. Dezember 2020 aufgenommen, als die Raumsonde Juno ihren 31. nahen Vorbeiflug am Jupiter durchführte. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Sonde etwa 50.000 Kilometer von den Wolkengipfeln des Planeten entfernt, auf einem Breitengrad von etwa 50 Grad Süd. Bildrechte: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Tanya Oleksuik
Die Wolkendecken des Jupiters bilden keine einfache, flache Oberfläche. Die Daten von Juno halfen den Wissenschaftlern zu entdecken, dass sich die wirbelnden Bänder in der Atmosphäre tief in den Planeten hinein erstrecken, bis in eine Tiefe von etwa 3.000 Kilometern. Bildrechte: R: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Gerald Eichstädt
Die Juno-Mission der NASA hat diese kunstvollen atmosphärischen Jets in der nördlichen mittleren Breitenregion des Jupiters aufgenommen. Dieses detaillierte, farbverstärkte Bild offenbart eine komplexe Topografie in Jupiters Wolkengipfeln. Bildrechte: NASA / JPL-Caltech /SwRI / MSSS / Kevin M. Gill
Blick auf ein chaotisches, stürmisches Gebiet auf der nördlichen Hemisphäre des Planeten Jupiter, die als gefaltete, filamentäre Region bekannt ist. Der Jupiter hat keine feste Oberfläche wie die Erde. Die von Juno gesammelten Daten deuten darauf hin, dass einige der Winde auf dem Riesenplaneten tiefer verlaufen und länger anhalten als ähnliche atmosphärische Prozesse auf der Erde. Bildrechte: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Gerald Eichstädt
Dieses Bild der NASA-Raumsonde Juno zeigt eine Vielzahl von prächtigen, wirbelnden Wolken in Jupiters dynamischem Nördlichen Temperaturgürtel. In der Szene sind mehrere hell-weiße "Pop-up"-Wolken sowie ein antizyklonaler Sturm zu sehen, der als weißes Oval bekannt ist. Bildrechte: Gerald Eichstädt & Sean Doran / NASA / JPL-Caltech / SwRI/ MSSS
Jupiter füllt das Bild vollständig aus, mit nur einer Andeutung des Terminators (wo das Tageslicht in die Nacht übergeht) in der oberen rechten Ecke und ohne sichtbaren Rand (der gebogene Rand des Planeten). Bildrechte: Gerald Eichstädt & Sean Doran / NASA / JPL-Caltech / SwRI/ MSSS
Zeitraffer-Sequenz von Jupiters nördlicher Hemisphäre. Bildrechte: Gerald Eichstädt & Sean Doran / NASA / JPL-Caltech / SwRI/ MSSS
Diese beeindruckende Ansicht des Großen Roten Flecks und der turbulenten südlichen Hemisphäre des Jupiters wurde von der NASA-Raumsonde Juno bei einem nahen Vorbeiflug an dem Gasriesenplaneten aufgenommen. Bildrechte: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Kevin M. Gill

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