Superschädling Hallimasch hat doppelt so viele Gene wie andere Pilze
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Hallimasch – Pilzfreunde kennen und genießen ihn gut durchgebraten, denn roh ist er giftig. Forstleute sehen in ihm den Waldschädling. Und Wissenschaftler haben herausgefunden, warum er so "gierig" wird.

Der Hallimasch ist so etwas wie ein Superschädling. Er befällt fast jede Art von Holz, lebende und gefällte Bäume und er wird riesengroß (siehe Video). Besonders der Honiggelbe Hallimasch und der Gemeine Hallimasch, die auch bei uns verbreitet sind, stellen eine Gefahr für die Bäume dar, denn sie können Holz zersetzen.
Was der Hallimasch kann
Aber was macht den Hallimasch so gefährlich? Bekannt ist, dass er – anders als die meisten anderen Pilze – sogenannte Rhizomorphe bilden kann. Das sind besonders dicke Stränge seines Myzels, also des feinen Fadengeflechts, das wir von den Pilzen kennen - auch denen auf dem alten Käse im Kühlschrank. Die Rhizomorphe sind viel größer, sehen wie Wurzeln aus und dienen dem Hallimasch auch dazu, Nährstoffe zu transportieren, sich immer weiter auszubreiten, neues Holz zu befallen.
Was den Hallimasch von anderen Pilzen unterscheidet
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Pilz sich auch in anderer Hinsicht von allen anderen Pilzen unterscheidet. Einem internationalen Forscherteam in "Nature Ecology & Evolution" zufolge zeigte sich bei der Untersuchung verschiedener Hallimasch-Sorten etwas Verblüffendes: Hallimasch hat doppelt so viele einzelne Gene wie andere Pilze. Das steuert seine Ausbreitung und macht ihn zum Superschädling.
Über dieses Thema berichtet MDR SACHSEN: im Radio | 12.10.2017 | 14:13 Uhr