Sternenhimmel mit Sternschnuppe
Die Sternschnuppen der Perseiden über einem Waldgipfel in Halle (Saale). Der verursachender Komet wurde 1862 entdeckt. Ihren Namen haben die Sternschnuppen jedoch dem Sternbild Perseus zu verdanken – aus dem sie zu entspringen scheinen. Bildrechte: imago/VIADATA

Astronomie im August Perseiden: So sehen Sie die Popstars der Sternschnuppen

04. August 2020, 06:00 Uhr

Die warmen Sommernächte laden zu einer nächtlichen Freilicht-Vorführung ein. Am nordöstlichem Nachthimmel erscheinen die Popstars der Sternschnuppen: die Perseiden. Sie werden von Juli bis August im Sternbild Perseus erscheinen. Die besten Bedingungen zur Sternschnuppen-Show hat man in den Abendstunden des 11. und 12. Augusts.

Das Wetter spielt in den kommenden Tagen super mit. In den lauwarmen bis tropisch anmutenden und überwiegend klaren Sommernächten werden die Sternschnuppen der Perseiden zum Wünschen und Staunen einladen. Zurücklegen und Genießen ist angesagt: Der Blick sollte gen Osten gerichtet werden. Es scheint so, als würde Perseus Feuerkugeln regnen lassen. Denn der wohl bekannteste Meteor-Storm, die Perseiden, wird über das Sternbild des Perseus huschen.

Wer sie beobachten möchte, hat bereits seit dem 17. Juli die Chance dazu. Das höchste Aufkommen von Sternschnuppen wird jedoch am Vormittag des 12. Augusts erwartet. Bis zu 100 Sternschnuppen werden stündlich über den Himmel huschen. In Europa wird es zu hell sein. Doch kein Grund zur Panik! Auch in den Abendstunden des 11. und 12. August werden stündlich zwischen 20 und 50 Sternschnuppen erwartet.

In dieser grafischen Darstellung erkennt man den Nachthimmel um den 12. August herum. In dieser Nacht sind die Sternschnuppen der Perseiden zu sehen. Sie scheinen dem Sternbild Perseus zu entstammen.
In dieser grafischen Darstellung erkennt man den Nachthimmel um den 12. August. In dieser Nacht sind die Sternschnuppen der Perseiden besonders oft zu sehen. Sie scheinen dem Sternbild Perseus zu entstammen. Der Radiant ist der beobachtete Ausgangspun kt. Bildrechte: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Am 11. August wird die Sonne um 20.39 Uhr untergehen. Das Sternbild Perseus taucht zur selben Zeit am nordöstlichen Horizont auf. Der Himmel wird sich allmählich verdunkeln und das Sternbild bewegt sich langsam ostwärts. Um 22.45 Uhr wird der Stern Capella – westlich von Perseus – hell leuchten. Am Osthorizont wird der Mars aufgehen. Perseus befindet sich zu diesem Zeitpunkt am nordöstlichen Himmel, nahe dem Horizont. Die Sternenkonstellation der Plejaden wird kurz vor Mitternacht unterhalb von Perseus erscheinen.

Der Mond als Störenfried

Ideale Sicht hätte man in den frühen Morgenstunden. Jedoch hat sich ein anderes Objekt am Himmel dazugesellt: Ab Mitternacht wird sich der abnehmende Mond zu erkennen geben. Sein helles Licht wird die Nacht erstrahlen, wodurch die Sicht auf leuchtschwache Sternschnuppen erschwert wird.

Die Perseiden zeigen allerdings auch oft recht helle Meteore, die man auch bei Mondlicht sieht.

Dr. Carolin Liefke Haus der Astronomie (Max-Planck-Institut) / VdS Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Die Chance auf freie Sicht ist trotz Mond gegeben. Außerdem ist es dieses Jahr ein abnehmender Mond. Vollmond war bereits am 3. August. Ein Vorteil zum Jahr 2019, in dem das Maximum der Perseiden und der Vollmond zeitgleich aufgetreten sind.

Dafür bekommen Nachtschwärmer oder Ganzfrühausteher ab drei Uhr noch einen weiteren Blickfang am Himmel: Die Venus wird als Morgenstern im Nordosten aufgehen. Dann wird Perseus weit oberhalb von ihr am Nachthimmel stehen und es Sternschnuppen regnen lassen.

Perseus der Perseiden-Schöpfer?

Der Name des Meteor-Stroms stammt vom Sternbild Perseus ab. Im Jahr 1835 hat der belgische Statistiker und Astronom Adolphe Quetelet zum ersten Mal die Sternschnuppen schriftlich erwähnt. Da sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen, bekamen sie den Namen Perseiden.

Ihren tatsächlichen Ursprung haben sie dem Kometen 109P/ Swift-Tuttle zu verdanken. Für seine elliptische Bahn um die Sonne braucht der Komet 133 Jahre. Das letzte Mal konnte man den Himmelskörper am 26. September 1992 erspähen. Das nächste Mal wird er voraussichtlich erst 2126 zu sehen sein.

Auf seiner Wanderung um die Sonne hinterlässt der Komet aber eine Staubspur. Diese wird jedes Jahr von der Erde gekreuzt. Mit hoher Geschwindigkeit treffen Staubteilchen und die Atmosphäre der Erde aufeinander. Was wir als Leuchten wahrnehmen, sind jedoch nicht die Staubteilchen. Es ist die Luft, die zu reiben und glühen anfängt. Dadurch nehmen Beobachterinnen und Beobachter auf der Erde helle Schweife wahr – die sogenannten Sternschnuppen, die zum Wünschen einladen.

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