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Schutz vor SonnenbrandUV-Strahlung: Das passiert mit unserer Haut

01. Juli 2019, 19:00 Uhr

Der UV-Index ist das international normierte Maß, um die Stärke von Sonnenbrand verursachender UV-Strahlung zu messen. Zurzeit liegt dieser Index bei etwa 7. Ist das nun viel oder wenig? Das Bundesamt für Strahlenschutz bemängelt, dass sich viel zu wenige Menschen mit dem UV-Index befassen. Gleichzeitig warnt es vor zu hoher UV-Strahlung, da Sonnenstunden immer mehr zunehmen.

von Annegret Faber

Zuerst einmal ist UV-Strahlung wichtig: Sie fördert die Bildung von Vitamin D. Zu viel UV-Strahlung ist allerdings nicht gut, denn das kann Hautkrebs verursachen.

Doch was sind das für Sonnenstrahlen, die uns so unter die Haut gehen? Wolfgang Steinbrecht  vom Deutschen Wetterdienst nimmt das Lichtspektrum auseinander: "Das Sonnenlicht hat verschiedene Farben", erklärt er. "Was man im Regenbogen sieht, geht von Rot bis Grün und Blau." Dann komme das Violette, so Steinbrecht, "und noch jenseits vom Violetten ist das Ultraviolette - und das ist die UV-Strahlung."

In den Mittagsstunden gibt’s das meiste UV-Licht

UV-Licht liegt außerhalb des Spektrums, das wir sehen können. Bienen und Mücken hingegen können das schon. Der Mensch sieht das ultraviolette Licht jedenfalls nicht, egal wie viel Mühe er sich gibt und wie intensiv die Strahlung ist. Und genau das ist die Krux – aber es gibt Regeln. Zur Mittagsstunde und immer wenn die Sonne sehr hoch steht, kommt besonders viel UV-Licht nach unten, erklärt der Meteorologe.

Diesige, neblige Sommertage seien auch nicht zu unterschätzen, denn dann bricht sich das Licht in den Regentropfen und kommt gleich mehrmals zur Erde. Und dort trifft es da unten auf den Menschen, der im Gegensatz zu anderen Lebewesen sein Fell schon lange abgelegt hat. Die Strahlen treffen dadurch direkt auf seine Haut.

Zu viel UV-Strahlung verursacht Sonnenbrand

Doch was passiert dann? "Wenn wir zu viel UV-Strahlung abbekommen, bekommen wir einen Sonnenbrand", sagt Jochen-Sven Utikal vom deutschen Krebsforschungszentrum. "Und bei jedem Sonnenbrand gehen Hautzellen zu Grunde."

Manche Zellen sterben, andere werden nur geschädigt – und die machen später Ärger. Sie sind defekt, funktionieren mit diesem Defekt aber weiter. "Und mit der Zeit, über viele Jahre, können sich diese Schäden ansammeln", so Utikal. Dadurch könne es zur Entstehung von Hautkrebs kommen.

Kinder sind besonders gefährdet

Normalerwiese gibt es eine Art körpereigenes Einsatzkommando, das geschädigte Hautzellen entweder entsorgt oder repariert. Bei einem immer wieder kehrenden Sonnenbrand sind die jedoch überfordert und schaffen ihre Arbeit nicht mehr. Die Haut von Kindern sei da besonders gefährdet – sagt Cornelia Baldermann vom Bundesamt für Strahlenschutz: "Die Kinderhaut  ist anders strukturiert als die Erwachsenenhaut", erklärt sie. Das könne man sich in etwa so vorstellen, dass die Hautstammzellen von Kindern etwas höher liegen, als bei Erwachsenen. "Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache."

Baldermann appelliert deshalb an alle Eltern, auf den UV-Index zu achten. Die WHO empfiehlt, sich ab Stufe Drei zu schützen. Ab Stufe Acht sollte man mittags im Haus bleiben. Grundsätzlich gilt: Zwei Stunden bei dieser Stärke vor und nach 13.30 Uhr am besten nicht nach draußen gehen, denn da sei die Strahlung am höchsten, so Baldermann.

Wer trotzdem raus möchte: Hut auf, schützende, helle Kleidung anziehen oder eincremen und - die Sonnenbrille nicht vergessen. Denn sie ist mehr als ein modisches Accessoire. Zu viel UV-Strahlung kann Bindehautentzündungen hervorrufen, Hornhautentzündung und den grauen Star. Und nebenbei auch viele kleine Falten.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 01. Juli 2019 | 18:50 Uhr